Düsseldorfer Malerschule

Die Düsseldorfer Malerschule bezieht sich auf eine Gruppe von Malern, die besonders im 19. Jahrhundert – genauer gesagt von 1819 bis 1918 – an der Königlich Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf ausgebildet, dort von Lehrern des HABA unterrichtet oder privat unterrichtet wurden in unmittelbarer Nähe der Akademie der Schönen Künste.

Die ersten Akademiedirektoren Peter von Cornelius und Wilhelm von Schadow prägten die ursprünglich engere Ausrichtung der Bildungseinrichtung im Sinne der Nazarener Bewegung und des Klassizismus. Die Themen, die sie nach der klassischen Gattungshierarchie einordneten, waren Mythologie, Christentum, wichtige historische Themen und Landschaftsmalerei. Der Strom der Romantik in Deutschland verbreitete sich allmählich und drang in die Akademie ein. Unter dem Einfluß des Vormärzes erweiterte sich jedoch bald das Programm der Akademie und ihrer künstlerischen Umgebung in der Breite romantischer und anderer Strömungen, so daß selbst eine realistische, gesellschaftskritische Konzeption von Kunst sowie Landschafts- und Genremalerei mehr Raum und Geltung erlangte . Zu den Bildthemen und -stilen der Malerschule gehören „Historienmalerei, Landschaft, Genre und Stilleben in allen Facetten“, die in der „bürgerlichen Kunst des 19. Jahrhunderts“ eine Rolle spielten. Durch Rezensionen, Publikationen und Ausstellungen, durch die Verbreitung von Werken auf dem internationalen Kunstmarkt, insbesondere nach London, Amsterdam, Brüssel, Paris, Chicago und New York, durch Reisen, vielfältige freundschaftliche und familiäre Verbindungen sowie durch das manchmal ihre akademischen und beruflichen Karrieren ihrer Protagonistinnen strahlten die Werke der Düsseldorfer Malerschule weit aus, vor allem in der Zeit zwischen 1830 und 1870, sicher aber in späteren Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Überall auf der Welt gaben die in Düsseldorf ausgebildeten Maler ihre künstlerischen Techniken, Einstellungen, Lehrmethoden, Fächer, Topoi und Diskurse, in anderen Kunstakademien und in den aufstrebenden Künstlerkolonien weiter. Insbesondere die Düsseldorfer Landschafts- und Genremalerei war für viele Jahre führend und stilbildend. Der internationale Ruf der Düsseldorfer Schule mit künstlerischen Bildungsinstitutionen Deutschlands wurde erneut nur vom Bauhaus übertroffen.

Die Düsseldorfer Schule hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Hudson River School in den Vereinigten Staaten, und viele prominente Amerikaner an der Düsseldorfer Akademie ausgebildet und zeigen den Einfluss der Düsseldorfer Schule, darunter George Caleb Bingham, David Edward Cronin, Eastman Johnson, Worthington Whittredge, Richard Caton Woodville, William Stanley Haseltine, James McDougal Hart, Helen Searle und William Morris Hunt, sowie der deutsche Emigrant Emanuel Leutze. Albert Bierstadt bewarb sich, wurde aber nicht angenommen. Sein amerikanischer Freund Worthington Whittredge wurde sein Lehrer während seiner Zeit in Düsseldorf.

Geschichte
Am 9. März 1819 wurde die Düsseldorfer Kunstakademie, die in der Zeit der Napoleonischen Kriege und des Großherzogtums Berg von König Friedrich Wilhelm III. neu gegründet als Königlich Preußische Akademie. Diese Maßnahme war nicht nur als bloßer Akt der preußischen Kunstpflege- und Bildungspolitik gedacht, sondern war eine der vornehmlich identitäts- und innenpolitisch motivierten Maßnahmen, um die rheinische Bourgeoisie gegenüber der preußischen Krone zu befriedigen. Das Rheinland wurde infolge des Wiener Kongresses 1815 in Preußen eingegliedert. Unter ihrer überwiegend katholischen und demokratisch gesinnten Bevölkerung, die selbstbewusst in der neuen, nunmehr in der westdeutschen Regierung verankerten Regierung auftrat, weil sie so viel wie jede andere Provinz dazu beitrug seine Steuereinnahmen hatte sich das Gefühl verbreitet, „Preußen zu sein.“ Das ferne Berlin hat sich daher entschlossen, dieses Problem durch ein Bündel von Kultur- und Bildungspolitiken anzugehen, insbesondere im Bereich der Hochschulpolitik durch die Einrichtung von Colleges und Universitäten. So führten die Leiter der neu gegründeten Akademie, Peter von Cornelius, Direktor zwischen 1819 und 1824, und vor allem sein Nachfolger, Wilhelm von Schadow, von 1826 bis 1859 den Weg zu einer international gefeierten Kunstschule, die auch eine starke hatte appelliere an junge Künstler aus dem Ausland. Die Akademie wurde hier vom 1829 gegründeten Kunstverein für Rheinland und Westfalen gefördert. Neben Schadow spielte Karl Josef Ignatz Mosler, Akademiesekretär und Kunstgeschichtelehrer, eine bedeutende Rolle bei der Gründung. August Weber kam als Student an die Akademie, wurde Professor und lockte bald Studenten aus anderen deutschen Städten und aus dem Ausland an. Grundlage des „Triumphes der Düsseldorfer Malerschule“ war nicht zuletzt der Kunstmarkt, der weitgehend von der regen Nachfrage der aufstrebenden rheinisch-westfälischen Bourgeoisie getragen wurde. Spektakuläre Kunstkäufe der Aristokratie, aber auch private Kunstgalerien wie die Galerien von Julius Buddeus, Eduard Schulte, Bismeyer & Kraus, Paffrath, Boisserée oder Johann Gottfried Bökers Düsseldorfer Galerie, die in den 1830er Jahren in Düsseldorf, Köln, Berlin und Berlin gegründet wurden New York. sorgte für einen stetigen Verkauf und trug den Ruf der Düsseldorfer Malerschule in die Welt. In Düsseldorf selbst entstand ab etwa 1835 – vor allem entlang der Alleestraße und der Ratinger Straße – der erste Galerienbezirk des Rheinlandes. Andere Ausstellungsgebäude, wie die Düsseldorfer Kunsthalle, die zwischen 1878 und 1881 erbaut wurde, unterstützten eine öffentliche Präsentation der Bilder. Durch Vervielfältigungsprozesse über Holzgravur und -gravur sowie Lithografie entstanden weitere Absatzmöglichkeiten für die Maler. Spezialeffekte waren in diesem Zusammenhang die 1841 gegründete Vereinigung zur Verbreitung religiöser Bilder von den spätnazarenisch geprägten Devotion Images Düsseldorfs Graveuren, die von Joseph von Keller ausgebildet worden waren, weltweit verkauft. Im Zuge der steigenden Kunsthandel- und Medienaktivitäten und der steigenden Nachfrage nach Kunstdrucken und Illustrationen spezialisierte sich die Reproduktionsgrafik auf eine Reihe von Düsseldorfer Unternehmen, wie die Kupferdruckerei Schulgen-Bettendorf, die Institution Richard Brend’amour oder die Firma Arnz & Comp., Später Elkan & Comp.

Ein wichtiger Mäzen und früher Sammler der Düsseldorfer Maler war der Berliner Bankier Joachim Heinrich Wilhelm Wagener, aus dessen Spende 1861 der entscheidende Impuls zur Gründung der Berliner Nationalgalerie hervorging. 1850 eröffnete der Privatsammler Pierre Louis Ravené die erste öffentlich zugängliche Kunstsammlung in Berlin mit einer bedeutenden Anzahl von Bildern der Düsseldorfer Malerschule. Um die Jahrhundertwende baute Galerist und Sammler Alfred Flechtheim seine Sammlung und seinen Kunsthandel zunächst mit Werken der Düsseldorfer Malerschule auf. Eine weitere Galerie an der Düsseldorfer Königsallee, die die Düsseldorfer Malerschule in die 1930er Jahre führte und die Spitzen der Gesellschaft zu ihren Kunden zählte, wurde 1913 im Kunstgeschäft von Julius und Max Stern gegründet. Zeitgenössische Publikationen von Moritz Blanc Karts, Carl Gustav Carus, Anton Fahne, Ernst Förster, Wilhelm Fuseli, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Heinrich Heine, Mary Botham Howitt, Wilhelm von Humboldt, Carl Leberecht Immer Mann, Adolph Kohut, Wolfgang Müller von Königswinter, Adolf Kröner, Franz Kugler, Romeo Maurenbrecher, Hermann Püttmann, Atanazy Raczyński, Adolf Rosenberg, Karl Schnaase, Johann Josef Scotti, Karl Seidel, Karl, Leopold Strauven, Ernst H. Toelken, Friedrich von Uechtritz, Friedrich Theodor Vischer, JF Wilhelmi und Karl Wörmann und später Paul Clemen, Walter Cohen und Friedrich Schaarschmidt, die Malschule, die dem deutschsprachigen Bildungsbürgertum bekannt gemacht wurde. Auf der weltberühmten Kunstausstellung Salon de Paris im Jahr 1864 bemerkte der Kritiker Alexandre Cantaloube: „An jeder Ecke finden Sie Werke der Düsseldorfer Malerschule.“

Das von Schadow entwickelte und an vielen Orten nachgeahmte Bildungskonzept, das den Unterricht als sozial eng vernetzte, hierarchisch strukturierte Künstlergemeinschaft von Regisseuren, Lehrern und Hilfslehrern, Meisterschülern und einfachen Schülern betrachtete, gab der Historienmalerei den höchsten Rang Fächer. Es folgten das Portrait (Akt und Porträt), das Genre und schließlich die Landschaftsmalerei. Ende der 1820er Jahre wurde das Genrebild der Düsseldorfer Schule maßgeblich von Eduard Pistorius aus Berlin angeregt, der sich von der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts inspirieren ließ. Erst spät wurde Johann Wilhelm Preyer das Stillleben als eigenständiges Motiv etabliert. Darüber hinaus wurden Anatomie, Architektur und Gravur unterrichtet. 1854 wurde eine Professur für Bildhauerei eingerichtet. Im Jahr 1868 wurde ein Stuhl der Kunst hinzugefügt. Erst 1874 wurde eine Meisterklasse für die Genremalerei eröffnet und Wilhelm Sohn wurde an der Düsseldorfer Akademie zum ersten Professor für Genremalerei ernannt. Ab 1903 bot ein nach dem Münchener Modell eingerichtetes Freiluftstudio Tiermalerei optimierte Unterrichtsbedingungen. Außerhalb der offiziellen Lehre der Düsseldorfer Akademie gaben die Lehrer Privatunterricht. Dies ermöglichte im 19. Jahrhundert unter anderem die Ausbildung von rund 200 Künstlern auf akademischem Niveau.

Bereits Mitte der 1830er Jahre kam es zu Differenzen zwischen Künstlern und Kunstströmungen, die schließlich zum Rückzug Wilhelm von Schadows und zu einer gewissen Teilung und Diversifizierung des Instituts führten. Die Gründe für die Unterschiede waren unterschiedlicher Art. Einerseits könnte Schadows Idee einer homogenen Vereinigung von Künstlern, die von gleichen Idealen belebt wird, kaum aufrechterhalten werden. Diese im Pietismus verwurzelte Idee wurde besonders vom deutsch-römischen Lukasbund bestätigt, dem Cornelius und Schadow angehört hatten. Zweitens empfanden die Neuen Preußischen Schüler aus der Rheinprovinz und aus Westfalen ihren Widerstand gegen die altpreußischen »Ostländer« als benachteiligt, zum Beispiel bei der Besetzung von Akademischen Ämtern, bei Stipendien und beim Verkauf von Bildern. Einige von ihnen verließen dann Düsseldorf. Und schließlich führten die vielfältigen Veränderungen in der Vormärz-Zeit, die sich im sozialen und kulturellen Leben Preußens und seiner Nachbarländer widerspiegelten, zu Schadows Abneigung, sich von der Nazarenerkunst zur Biedermeier- und spätromantischen Landschafts- und Genremalerei zu bewegen.

Ein thematischer Schwerpunkt war die Historienmalerei, als die Düsseldorfer Exponate neben den Regisseuren Cornelius und Schadow als Maler Alfred Rethel, Hermann Stilke, Heinrich Mücke, Carl Friedrich Lessing, Emanuel Leutze, Johannes Peter Theodor Janssen, Wilhelm Camphausen und Hermann Wislicenus hervortraten. Die jungen Künstler der Landschaftsklasse unter Johann Wilhelm Schirmer ließen sich von niederländischen Künstlern wie Jacob Isaacksz inspirieren. van Ruisdael oder Allart van Everdingen, im Gegensatz zum Kreis um Schadow, der sich auf italienische Prototypen konzentriert. Zusammen mit dem romantischen Carl Friedrich Lessing lehrte Schirmer Landschaftsmalerei in und vor der Natur, die Freilichtmalerei. Häufig ausgewählte Themen waren die Landschaften, Geschichten und Mythen des Unteren und Mittleren Rheins, die in romantischen Stimmungen präsentiert wurden. Zum Teil sind diese Werke, wie die Aquarelle Caspar Scheuren des Schlosses Stolzenfels, dem Bereich der Rheinromantik zuzuordnen. Deutlich war auch die Sehnsucht Italiens nach Düsseldorf, wie Albert Flamme oder Eduard Kämpffer. Es entstanden auch Bilder, die von einem früh aufkommenden Realismus zeugen, weil alltägliche Bildthemen ausgewählt und faktisch natürlich porträtiert wurden. Die Künstler der Gattungsklasse setzten sich unter anderem mit Themen sozialer Problematik auseinander, setzten sich mit den Mitteln von Ironie und Parodie ebenso wie einige Werke von Adolph Schroedter und Johann politisch zu gesellschaftlichen Veränderungen und der wirtschaftlichen Rezession der 1840er Jahre auseinander Peter Hasenclever demonstrieren. Frühe impressionistische Maltechniken, die es den Malern ermöglichten, verschiedene Stimmungen zu erzeugen und dramatische Lichteffekte einzufangen, ersetzten zunehmend die feine Malerei von Schadows Lehren. Die Kontraste innerhalb der Düsseldorfer Malerschule verstärkten sich. Neben dem Kreis von Schadow, der von ihm und seinen Meisterschülern gebildet wurde, gruppierten – auch aus Platzmangelgründen der Akademie – weitere Kreise, zum Teil als private, freie Ateliergemeinschaften. Die neuen Gemeinschaften, die zunehmend voneinander losgelöst wurden, gaben sich scherzhafte Namen: „New Bethlehem“ oder „Jerusalem“ für die Geschichtsmaler, „Alhambra“ für die Landschaftsmaler und „Sibirien“ für die Genremaler. Zwar versuchte der im Revolutionsjahr 1848 gegründete Künstlerverein „Malkasten“, den Zusammenhalt des Künstlers zu festigen, doch die Spannungen in der Akademie waren schließlich so groß, dass Schadow 1859 resigniert zurücktrat.

Die 1840er bis 1860er Jahre der Düsseldorfer Malerschule waren von einem bemerkenswerten Zustrom ausländischer Studenten geprägt, und die Popularität der Schule machte die Düsseldorfer Kunst der einheimischen und eingewanderten Künstler zu einem beliebten Exportartikel. Intensive Verbindungen bestanden mit Künstlern aus den Vereinigten Staaten, insbesondere mit Malern der Hudson River School, sowie mit den Milieus romantischer Maler aus Skandinavien, den baltischen Ländern und Russland.

Schon früh hatten Küste, Kultur und Bevölkerung Hollands große Anziehungskraft auf deutsche Maler der Düsseldorfer Schule ausgeübt. Neben Museumsbesuchen wurden die ruhige holländische Landschaft und die Nordseeküste einer recht erschwinglichen Studienreise unterzogen. Die Industrialisierung war dort noch nicht so weit fortgeschritten, viel Ursprüngliches und eine romantische Landschaft waren zu entdecken, denn Holland war seit dem 17. Jahrhundert ein fast unberührtes Gebiet, mit malerischen Windmühlen und einer malerischen Dünenküste, wie dem Scheveningen, wo das Fischerleben stattfand immer noch am Strand spielen. Bereits 1844 zeigte Rudolf Jordan Motive aus Holland. Es entstanden bald professionelle und freundschaftliche Kontakte zwischen holländischen Künstlern und Düsseldorfer Malern, beispielsweise während der gemeinsamen Zeit, die mit den begehrten Motiven von Egmond aan Zee, Katwijk und Scheveningen verbracht wurden.

Der Ruf der Düsseldorfer Schule zog viele niederländische Maler in die entgegengesetzte Richtung. Die Rhein- und Rheinromantik mit ihrer Motivvielfalt trug wesentlich dazu bei. Studienreisen dorthin waren holländische Maler wie Wijnand Nuyen, Anthonie Waldorp und Charles Rochussen. Schon Maler der Haager Schule, ihre Vorläufer und Parallelströmungen zogen die Rheinstadt an, schon 1835 Johannes Bosboom. Jozef Israëls nutzte sein erstes Einkommen durch Imageverkauf, um dort zu lernen. Im Jahr 1865, bei der Hochzeit der Schule von Barbizon, zogen die beiden Maler Philip Sadée und Julius van de Sande Bakhuyzen nach Düsseldorf, wegen des internationalen Ansehens der Akademie als Schule für Geschichte und Landschaftsmalerei. Die Brüder Jacobus Maris und Matthijs Maris reisten mit Zwischenstopps in Köln und Mannheim am Rhein entlang. Willem Maris und Bernardus Johannes Blommers konnten der rauen und zugleich romantischen Rheinatmosphäre nicht widerstehen. Denn für Studien und die spätromantische Malerei war die damals kaum verstreute und technisch nur leicht umgestaltete Rheinlandschaft geradezu ideal. Sie können entlang des touristisch bereits erschlossenen Flusses und in seinen Seitentälern von Gasthof zu Gasthof gehen. Größere Entfernungen waren bequem auf Schiffen zu reisen. Im Jahr 1839 wurde der Rhein von Johannes-Warnardus Bilders besucht. Einer der letzten niederländischen Maler in Düsseldorf war Ludolph Berkemeier, der nach seinem Studium nach Weimar ging, um seine Ausbildung bei dem Landschaftsmaler Theodor Joseph Hagen an der Großherzoglich Sächsischen Kunstschule in Weimar fortzusetzen. Hagen selbst hatte auch in Düsseldorf studiert.

Die Maler der Düsseldorfer Schule waren eng mit dem kulturellen und politischen Leben von Düsseldorf und dem Rheinland verbunden. Sie bereicherten das Bühnenbild des Theaters, sie sangen in den Chören, sie bildeten Feste und Aufführungen. Zum Beispiel gestalteten sie die historische Prozession 1880, mit der die Fertigstellung des Kölner Doms gefeiert wurde. Die Tableaux Vivants, „lebende Bilder“, die von Düsseldorfer Künstlern in ihrer besonderen Affinität zu literarischem und theatralischem Material inszeniert wurden, erlangten traurige Berühmtheit. Robert Reinick ließ Eindrücke seiner Zeit in Düsseldorf in die romantische Poesie von ihm einfließen. Umfasst Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. Eduard Bendemann nahm an der Veröffentlichung teil, Robert Schumann legte es später fest. Es gab einen engen künstlerischen und freundschaftlichen Austausch zwischen Eduard Bendemann, Julius Hübner und dem Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy. Die Maler hatten zwischen 1829 und 1831 mit der „Casa Bendemann-Hübner“ auf Roms Piazza del Popolo ein offenes, gastfreundliches Haus deutscher Touristen bereisen können, das sich dort 1833 anlässlich des Besuchs des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm traf Düsseldorf spielte zusammen mit Mendelssohn ImGaleriesaal der Akademie Teile von Händels Oratorium Israel in Ägypten.

Während der deutschen Revolution von 1848/49 engagierten sich viele Düsseldorfer Maler für eine demokratische Verfassung und eine größere deutsche Einheit unter dem Dach einer konstitutionellen Monarchie. Als Symbol dafür schuf der Maler Karl Ferdinand Sohn die monumentale Skulptur einer Germania aus Holz, Leinwand und Pappe zum Fest der Deutschen Einheit, die am 6. August 1848 von Bürgern, Künstlern und dem neu gegründeten Düsseldorfer Turnverein veranstaltet wurde Düsseldorfs Friedrichsplatz. Mehrere Maler, wie Johann Peter Hasenclever, Philipp Hoyoll, Carl Wilhelm Hübner, Wilhelm Kleinenbroich, Gustav Adolf Koettgen, George Caleb Bingham, Carl d’Unker, Richard Caton Woodville und Christian Ludwig Bokelmann, interessierten sich für zeitgenössische soziale und soziale Fragen, die ironisch, psychologisch und realistisch stellten sie später auch den naturalistischen Weg dar. Einige von ihnen waren von frühen sozialistischen und nationalistischen Idealen abhängig. Kritik an der politischen Situation, die während der Revolution des Journalisten und Historienmalers Lorenz Clasen aufgezeigt wurde, veröffentlichte die Satirezeitschrift Düsseldorfer Monatshefte, zu der viele Düsseldorfer Maler Zeichnungen lieferten. Aber nationalromantische Laut- und politisch affirmative Malerei kam aus Düsseldorf, etwa 1877 bis 1897 schuf Hermann Wislicenus Wandgemälde des Kaisersaals in Goslar.

Im Jahr 1856 machten Düsseldorfer Künstler rund ein Viertel der Teilnehmer in einem Treffen aus, das zur Gründung der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft führte, des ersten Berufsverbandes bildender Künstler in Deutschland. Der Künstlerverein „Malkasten“ hatte zu diesem Treffen nach Bingen am Rhein eingeladen. In späteren Jahren half der Düsseldorfer Maler Heinrich Lueg bei der Ausstattung und Organisation internationaler Industrie- und Handelsausstellungen. Zur industriellen und kommerziellen Ausstellung wurde Düsseldorf 1902 nach einer Idee des Malers Fritz Roeber und Georg Oeder die sogenannte Golzheimer Insel für Ausstellungszwecke entwickelt und für die Ausstellung von Künstlern des Kunstpalastes gebaut, der später zum Museum Kunstpalast am Ehrenhof wurde . In ihren Beiträgen zum lokalen Kulturleben griffen die Düsseldorfer oft die Motive von Theater, Musik, Literatur und Brauchtum auf, um sie für ihre malerischen Aussagen zu nutzen. Düsseldorfer Originale wie Peter Muckel oder Malerkollegen waren ihr Vorbild.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts setzte die Düsseldorfer Malerschule durch zunehmende Kommerzialisierung und zunehmenden Wettbewerbsdruck markante Themen wie die anekdotisch-humoristische Genremalerei in verkaufsfähigen Wohnzimmerformaten fort. Dies verschaffte ihr den Ruf einer nachlassenden Qualität, für die der Kunstverein aufgrund seiner offensiven Vermarktungsstrategie das Rheinland und Westfalen verantwortete. Ein bemerkenswerter Vertreter dieser kommerziellen Orientierung war der Maler Otto Erdmann, der sich ab 1858 in Düsseldorf niederließ und fast ausschließlich Genrebilder im Rokoko – oder Neo – Rokokostil schuf. Gleichzeitig mit der Kommerzialisierung erscheint auf Landschaftsbildern die Verwendung des Pseudonyms J. Metzler. Bisher ist nicht klar, welcher Düsseldorfer Künstler sich hinter dem erfolgreichen Namen versteckt hat, selbst über die Ursachen der Anonymisierung kann nur spekuliert werden.

Nach der Reichsgründung (1871) nahm die Einwohnerzahl der Stadt Düsseldorf stark zu. Der Boom gab der Stadt ein buntes und vielfältiges kulturelles Leben und die Akademie stand nicht mehr allein im Fokus des Künstlers. Viele Maler zogen aus dem Ausland an den Rhein, um die Stadt Düsseldorf als Zentrum des künstlerischen Schaffens und des Kunstmarktes zu nutzen. Die Düsseldorfer Malerschule als künstlerisch homogene Einheit existierte nicht mehr.

Im Jahr 1872 übernahm der Deutsche Balte Eugène Dücker von Oswald Achenbach die Düsseldorfer Professur für Landschaftsmalerei. Durch ihn und seine Studenten erfolgte ein Aufbruch in die neue Zeit, die die Kunsthistoriker als die Dücker-Linie bezeichnen. Der Alltag wurde zunehmend von den Motiven aufgegriffen. Zögernd folgten wir dem Naturalismus, dem Prä-Impressionismus und der Haager Schule in ihrer typischen Farbpalette. Eugène Dücker und seine Schüler, die sich in den 1870er Jahren von der traditionellen Landschaftsansicht abwandten, leiteten eine Neuorientierung ein, die sie bis ins 20. Jahrhundert fortsetzte.

Einen wichtigen Einfluss hatte zu dieser Zeit Max Liebermann, der mehr als dreißig Jahre mit Jozef Israëls, einem der vielen Väter der Haager Schule, befreundet war. Liebermann nahm zunächst den Naturalismus mit der typischen Bandbreite der Haager Schule auf. Dann kam die Wende zum Präimpressionismus.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen aus Brüssel weitere Impulse für Deutschland. Im Jahr 1884 hatte sich die Société des Vingt zusammengeschlossen. Ihr erklärtes Ziel war es, den Akademismus abzuschütteln, traditionelle Maltechniken und Motive zu überwinden. Die Innovatoren wollten bestimmen, was sie selbst gemalt haben. Dieser revolutionäre Funke verbreitete sich auch in Düsseldorf. 1909 gründeten einige Maler der Landschaftsklasse, Julius Bretz, Max Clarenbach, August Deusser und Walter Ophey unter dem Vorsitz des Mäzens Karl Ernst Osthaus den „Sonderbund“, der Kontakt mit den Franzosen aufzunehmen versuchte, um den Impressionismus zu vertiefen. In zwei Ausstellungen, 1909 und 1912, wurden französische Impressionisten und Post-Impressionisten zum ersten Mal in Deutschland der Öffentlichkeit vorgestellt, darunter Vincent van Gogh, Paul Gauguin und Pablo Picasso. Der Erste Weltkrieg beendete dann nicht nur die Kontakte mit französischen Künstlern, sondern bedeutete auch das Ende der Düsseldorfer Malerschule. Die Arbeit der Düsseldorfer Malerschule galt in ihrer Zeit weitgehend als eine Anwendung des Konventionellen.

Kunstwerke (Auswahl)

Porträt von Pauline Hübner von Julius Hübner, 1829
Blick auf den Tiber im Süden mit der Burg S. Angelo und der Basilika St. Peter von Rudolf Wiegmann, 1834
Der Mord an den Söhnen Edwards IV. Von Theodor Hildebrandt, 1835
Die hussitische Predigt von Carl Friedrich Lessing, 1836
Atelierszene von Johann Peter Hasenclever, 1836
Ahrlandschaft von Eduard Wilhelm Pose, 1836
Römische Campagna von Johann Wilhelm Schirmer, 1840
Die Schlesischen Weber von Carl Wilhelm Hübner, 1844
Himmelbruch an der Küste von Sizilien von Andreas Achenbach, 1847
Die Belagerung von Carl Friedrich Lessing, 1848
War News aus Mexiko von Richard Caton Woodville, 1848
Mathilde Wesendonck von Karl Ferdinand Sohn, 1850
Washington Überquerung der Delaware von Emanuel Leutze, 1851
Das Gefangene Ladegerät von Charles Wimar, 1854
Jolly Flatboatmen im Hafen von George Caleb Bingham, 1857
Klostergarten von Oswald Achenbach, nach 1857
Dorfkirche mit Anbetern von Benjamin Vautier, 1858
Das Buschfeuer zwischen Mount Elephant und Timboon 1857 von Eugene von Guerard, 1859
Im Auswanderungsbüro (im Pass- und Polizeizimmer vor der Auswanderung) von Felix Schlesinger, 1859
Germania auf der Uhr am Rhein von Lorenz Clasen, 1860
Sommernacht am Rhein von Christian Eduard Böttcher, 1862
Rocky Mountains – Landerspitze von Albert Bierstadt, 1863
Schlacht bei Hradec Kralove nach Georg Bleibtreu, nach 1866
Ruhe nach dem Sturm von Erik Bodom, 1871
Französischer Bote von Emil Hünten, 1872
Die Schlacht am Amazonas von Anselm Feuerbach, 1873
Mere rynal von Eugen Dücker, 1875
Der Kunstkenner von Christian Ludwig Bokelmann, 1879
Schwimmer eines Fischerbootes von Gregor von Bochmann, 1888
Kassel, Schöne Aussicht von Louis Kolitz, um 1900
Hoesch Eisen- und Stahlwerke in Dortmund von Eugen Bracht, 1907
Landschaft in der Bretagne von Hans Deicker, 1910
Am Wilhelmsplatz in Düsseldorf von Willy Lucas, 1917

Künstler
Zwischen 1819 und 1918 gehörten zur Düsseldorfer Malerschule ca. 4000 Künstler. Betrachtet als herausragende Künstler dieser Schule, nach Genre geordnet:

Historienmalerei, religiöse, mythologische und allegorische Malerei
Eduard Bendemann (1811-1889)
Arnold Böcklin (1827-1901)
Peter von Cornelius (1783-1867)
Anselm Feuerbach (1829-1880)
Eduard von Gebhardt (1838-1925)
Theodor Hildebrandt (1804-1874)
Carl Wilhelm Hübner (1814-1879)
Peter Janssen d. EIN. (1844-1908)
Emanuel Leutze (1816-1868)
Alfred Rethel (1816-1859)
Wilhelm von Schadow (1788-1862)
Hermann Wislicenus (1825-1899)

Porträtmalerei
Karl Ferdinand Sohn (1805-1867)
Karl Rudolf Sohn (1845-1908)

Genre-Malerei
George Caleb Bingham (1811-1879)
Christian Eduard Böttcher (1818-1889)
Johann Peter Hasenclever (1810-1853)
Rudolf Jordan (1810-1887)
Ludwig Knaus (1829-1910)
Adolph Schroedter (1805-1875)
Adolph Tidemand (1814-1876)
Benjamin Vautier (1829-1898)

Stilllebenmalerei
Jakob Lehnen (1803-1847)
Emilie Preyer (1849-1930)
Johann Wilhelm Preyer (1803-1889)

Landschaftsmalerei
Andreas Achenbach (1815-1910)
Oswald Achenbach (1827-1905)
Albert Bierstadt (1830-1902)
Max Clarenbach (1880-1952)
Friedrich August de Leuw (1817-1888)
Eugen Dücker (1841-1916)
Hans Fredrik Gude (1825-1903)
Carl Friedrich Lessing (1808-1880)
Johann Wilhelm Schirmer (1807-1863)

Militär und Kampf
August Beck (1823-1872)
Georg Bleibtreu (1828-1892)
Wilhelm Camphausen (1818-1885)
Emil Hünten (1827-1902)
Theodor Rocholl (1854-1933)
Christlicher Verkauf (1831-1883)

Tier- und Jagdmaler
Carl Friedrich Deiker (1836-1892)
Johannes Deiker (1822-1895)
Christian Kröner (1838-1911)
Emil Volkers (1831-1905)