Deutsche Oper Berlin, Deutschland

Die Deutsche Oper Berlin ist das größte der drei Opernhäuser in Berlin. Das Gebäude Bismarckstraße 34-37 in Charlottenburg wurde 1961 eröffnet und war ein Ersatz für die an gleicher Stelle im Zweiten Weltkrieg 1943 zerstörte Deutsche Oper. Das Charlottenburger Haus ist mit 1859 Sitzplätzen eines der größten Theater Deutschlands.

Die Deutsche Oper Berlin verkörperte das Ideal eines „demokratischen“ Opernhauses, in dem jeder Sitzplatz einen vollständigen Blick auf die Bühne bot. Auch Fritz Bornemanns 1961 eröffnete Rekonstruktion des Gebäudes blieb der Tradition einer Volksoper ohne Prunk und Umständlichkeit treu. Seine hervorragenden Sicht- und Akustikbedingungen schaffen bis heute die Voraussetzungen für außergewöhnliches Musiktheater mit Platz für fast 2.000 Zuschauer jeden Abend. Die großzügigen Foyers, deren architektonische Eleganz in der Gegenwart neu bewertet wird, bleiben ein zentraler kultureller Treffpunkt für die Hauptstadt.

Ausgezeichnete Akustik und Sichtlinien bieten den Rahmen für außergewöhnliches Musiktheater; Die geräumigen Foyers der Oper versammeln sich für die Liebhaber der Hochkultur der Hauptstadt. Internationale Stars, ein erstklassiges Ensemble und herausragende Regisseure präsentieren ein Repertoire, das von Mozart bis zur modernen Oper reicht und Verdi, Wagner, Puccini, Strauss, Meyerbeer, Berlioz und Britten umfasst. Das Orchester unter der Leitung von Donald Runnicles ist weltberühmt und regelmäßig Gast beim Musikfest Berlin und den BBC Proms.

Die Deutsche Oper Berlin ist eine Oper im Berliner Stadtteil Charlottenburg. Das Wohnhaus ist das zweitgrößte Opernhaus des Landes und Sitz des Berliner Staatsballetts.

Geschichte
Die Initiative zur Gründung ging im damals unabhängigen Charlottenburg auf bürgerliche Kreise zurück. Als wirtschaftliche Säule des Staates und geistiger Vorreiter wollten die Bewohner der reichsten Stadt Preußens ein Opernhaus „für sich“ als Alternative zur „gefrorenen“ Bühne der Hofoper Unter den Linden.

Von 1911 bis 1912 wurde das Deutsche Opernhaus von der Stadt Charlottenburg nach Plänen von Heinrich Seeling erbaut und unter Leitung von Ignatz Waghalter am 7. November 1912 mit Ludwig van Beethovens Fidelio eröffnet. Mit dem Gesetz zur Bildung eines neuen Bezirks Berlin (großes Berliner Gesetz) wurde Charlottenburg 1920 Teil der Reichshauptstadt und das Haus über 2300 Sitzplätze umbenannt Haus in der städtischen Oper.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Charlottenburger Haus, das in Deutsches Opernhaus umbenannt wurde, 1934 in den Besitz des Reiches übergeführt und unterstand dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda von Joseph Goebbels. Als Ministerpräsident des Freistaates Preußen leitete Hermann Göring die Staatsoper Unter den Linden, wobei die Häuser manchmal mit ihren Stellvertretern konkurrierten. Unter der Leitung von Paul Baumgarten wurde 1935 eine Umrüstung auf 2.098 Sitzplätze durchgeführt und im Gegensatz zum ursprünglichen Entwurf eine „Führungsbox“ mit einem freistehenden Zuschauerraum geschaffen. Nach der Zerstörung des Hauses am 23. November 1943 fanden die Aufführungen bis zum Herbst 1944 im Admiralspalast in Berlin-Mitte statt.

In der Zeit des Nationalsozialismus galt das Deutsche Opernhaus neben dem Bayreuther Festspielhaus als Repräsentationsstufe des NS-Regimes par excellence. Bereits im Frühjahr 1933, zum Geburtstag von Intendant Max von Schilling, hieß es in den Opernschriften: „Wir könnten, wenn es nicht möglich wäre, an einem Ort einpacken, wo es möglich ist, Produkte von den Außerirdischen herzustellen Kunstbolschewismus schmackhaft für ein bürgerliches Publikum, das bereit ist, sich jetzt zu beeinflussen, um die Werte des reineren, deutschen Charakters wiederherzustellen. “

In der Mitte des Zweiten Weltkriegs wurde der Regisseur Rode im Sommer 1943 durch den erfolgreichen Hamburger Dirigenten Hans Schmidt-Isserstedt ersetzt. Mit Günther Rennert und Leopold Ludwig hat er zwei junge Künstler in sein Management-Team aufgenommen, die bereits auf den künstlerischen Aufbruch des Nachkriegstheaters hinweisen. Ihre Arbeit fand jedoch wenig Resonanz in den zunehmenden Unruhen und Zerstörungen des Krieges. Così fan tutte war die erste Rennert-Regisseurin im Herbst 1943 – sie wurde als „leicht, witzig, fantasievoll“ bewertet. Zwei Wochen später, am 23. November 1943, wurde das Haus bombardiert, kurz darauf wurden alle Theater vom Regime geschlossen.

Nach Kriegsende nutzte die Stadtoper wieder das Gebäude des Theater des Westens am Berliner Bahnhof Zoo, bis der von Fritz Bornemann zwischen 1957 und 1961 erbaute Neubau mit 1865 Plätzen am 24. September 1961 mit Mozarts Don Giovanni eröffnet werden konnte; das neue Gebäude hatte 27,5 Millionen Mark gekostet (Kaufkraft angepasst in heutiger Währung: rund 61 Millionen Euro). 1961 auf Anregung von Ferenc Fricsay als Reaktion auf den Bau der Mauer und Umbenennung in den heutigen Namen Deutsche Oper Berlin. 1959 erhielt die Städtische Oper den Deutschen Kritikerpreis.

In der Zeit von der Eröffnung des Neubaus an wirkte die Deutsche Oper, entgegen ihrem ursprünglichen Gründungszweck, in der Rolle des Repräsentantenhauses des Landes Berlin (West), als die Staatsoper Unter den Linden, die dies traditionell gespielt hatte Rolle in Berlin, zusammen mit dem östlichen Teil Berlins und der DDR wurde abgeriegelt.

Um Verwechslungen mit der Deutschen Oper Berlin zu vermeiden, erhielt das Opernhaus Unter den Linden nach der deutschen Wiedervereinigung in den 1990er Jahren seinen Vorkriegsnamen Staatsoper Unter den Linden. Zu DDR-Zeiten wurde es zunächst in Deutsche Staatsoper umbenannt, um die Bedeutung der DDR als eigenständiger deutscher Staat zu unterstreichen.

Das Operngebäude
Der Architekt Fritz Bornemann entwarf eine massive Außenmauer für die sechsspurige Bismarckstraße, auf der sich das Gebäude befindet. Die Wand schützt das Auditorium vollständig vor Straßenlärm. Die stützende Wirkung dieser Hauptfassade ermöglicht Seitenfassaden aus blankem Glas und stützenfreien Treppen, die auf Leichtigkeit und Transparenz abzielen. Treppen und Foyers sind wegen dieser räumlichen Wirkung als Hintergrund für Filme und Werbespots beliebt.

In historischen Theatergebäuden wurden Foyers und Pausenräume in der Regel nachgerüstet, da die Logen den Aufenthalt mit Mahlzeiten und Diskussionen während der Aufführung dienten, während die anderen Räume schmucklos waren und das Parkett nicht als Tanzfläche genutzt wurde. Im Gegensatz dazu waren die Foyers der Deutschen Oper von Anfang an als wichtige und prominente architektonische Elemente geplant. Daher sind sie nicht versteckt in Mezzanines oder Kellern versteckt, sondern behalten ihre fast gleiche Wichtigkeit in Größe und Sichtbarkeit neben dem Auditorium. Sie selbst sind auf Raum und Transparenz ausgelegt, was im Dekor durch zeittypische Einfachheit und Reduktion bestimmt wird. Aufgrund ihrer Größe können Teile der Foyers geteilt und für Theateraufführungen, Vorträge und Festlichkeiten genutzt werden. Ansonsten bieten sie in den Pausen wegen der Glasfassade „Panoramaaussicht“ nach Osten und Westen.

Das Auditorium ist kein hufeisenförmiges Theater U, sondern breit und nur leicht gebogen, mit auskragenden Balkonen. Von jedem Platz aus kann man die breite Bühne vollständig sehen. Die Akustik ist die beste aller Berliner Musiktheaterbühnen (nur deutsche und komische Oper spielen in Berlin die Opernaufführungen ohne elektronische Klanganlage zur akustischen Optimierung). So bietet die Architektur des Auditoriums der Deutschen Oper einen diametralen Gegenvorschlag zum Paulick-Saal der Staatsoper unter den Linden, der im Rahmen der anstehenden Renovierung nach einem Wettbewerb im Sinne einer Konzeption diskutiert wird, wie Bornemann in der deutschen Oper realisiert. Die strengen Wandverkleidungen der Halle, exotische Tropenhölzer, die Farbgebung und die gezielte Beleuchtung in der Halle sollten den Blick auf die Bühne richten und verdeutlichen, dass die Aufführung und nicht die Repräsentation im Vordergrund steht. Die Halle hat keine klassischen Boxen. Fast alle Ideen werden zum besseren Verständnis des Textes mit Übertiteln versehen. Als eine der wichtigsten Theaterarchitekturen des 20. Jahrhunderts steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

Die Tischlerei ist der zweite Austragungsort der Deutschen Oper Berlin. Es befindet sich auf der Rückseite des Gebäudes der Deutschen Oper Berlin. Die ehemalige Tischlerwerkstatt wurde 2012 zu einem Theaterraum umgebaut, seitdem gibt es pro Saison rund zehn Premieren, Gastspiele und Wiederaufnahmen. Es gibt auch verschiedene Konzertreihen. Der Veranstaltungsort ist architektonisch ein offener Raum ohne Orchestergraben, Bühnenturm, Seiten- oder Heckbühne. Eine öffentliche Tribüne kann flexibel genutzt werden. Programmatisch stehen Uraufführungen im Zentrum des Programms: Auftragskompositionen, Stückentwicklung und Adaptionen älterer Werke. Die Tischlerei versteht sich als Werkstatt für das Musiktheater des 21. Jahrhunderts, sowohl für junges als auch für erwachsenes Publikum. Sänger und Musiker der Deutschen Oper Berlin treffen sich in der Zimmerei zu Künstlern der Berliner und internationalen freien Szene – von Avantgarde, Pop, Bildender Kunst, Tanz und Performance.

Künstlerisches Profil
Mit 1859 Plätzen ist die Deutsche Oper Berlin heute das mit Abstand größte Opernhaus Berlins. Es bietet allein rund 42 Prozent der Sitze der drei Berliner Häuser der Opernstiftung. Deshalb zieht das Haus mit seinen Opernaufführungen die meisten Besucher der drei Berliner Opernhäuser an. Zum einen ist die prozentuale Auslastung höher als die der Komischen Oper Berlin, zum anderen aber geringer als die der Staatsoper Unter den Linden, die allerdings nur 1396 Plätze hat.

Die Aufgabe der Deutschen Oper Berlin ist daher die Erhaltung des „großen“ Repertoires des 19. Jahrhunderts mit Schwerpunktthemen wie Richard Strauss, Richard Wagner, Giacomo Puccini und Giuseppe Verdi. Hier waren in der Vergangenheit sowohl die großen Regiedebelle von Götz Friedrich, Hans Neuenfels, Achim Freyer als auch in den letzten Jahren z. B. Die Meistersinger von Nürnberg und Tristan und Isolde von Richard Wagner. Unter den erfolgreichen Wiederentdeckungen an der Deutschen Oper in den letzten Saisons u. ein. Szenen aus dem Leben der hl. Johanna von Walter Braunfels und Oberst Chabert von Hermann Wolfgang von Waltershausen.

Das Charlottenburger Opernorchester wird vor allem für seine besondere Vielseitigkeit und sein Wagnerisches Spiel gelobt, weshalb die Deutsche Oper eine der größten Rekrutierungsquellen des Bayreuther Festspielorchesters ist. Im Haus an der Bismarckstraße der Parsifal von Richard Wagner 1914 nach Ablauf der Schutzfrist Deutsche Premiere außerhalb Bayreuths. Wagners Der Ring des Nibelungen in der Inszenierung von Götz Friedrich (noch gezeigt) gilt als epochale Regiearbeit.

Auch sonst ist die Deutsche Oper eng mit den Bayreuther Wagner-Festspielen verbunden. Festivalleiterin Katharina Wagner hat Giacomo Puccinis Il tratico an der Deutschen Oper Berlin inszeniert. Und wenn sich die Familie Wagner nicht auf den neuen Posten der Bayreuther Festspiele einigen kann, muss sich der Stiftungsrat der Festspiele nach seinen Statuten an einen Rat der Opernregisseure wenden, allen voran den Direktor der Deutschen Oper Berlin. Generalmusikdirektor Donald Runnicles setzt diese Tradition als Wagner- und Strauss-Spezialist (auch Bayreuth-erfahren) fort.

Darüber hinaus ist das Haus den Arbeiten von Hans Werner Henze zu verdanken, von denen hier zahlreiche Werke aufgeführt und uraufgeführt wurden. Nicht zuletzt hat die Pflege des Repertoires von Leoš Janáček eine große Bedeutung für die Deutsche Oper Berlin.

Unter den Aufnahmen des Orchesters der Deutschen Oper befinden sich einige als „Reference Shots“, das sind u. ein. Wagners Die Meistersinger von Nürnberg unter Eugen Jochum mit Dietrich Fischer-Dieskau, Catarina Ligenda, Christa Ludwig, Plácido Domingo; Verdis Macbeth unter Giuseppe Sinopoli mit Renato Bruson, Mara Zampieri, James Morris und Orffs Carmina Burana unter Eugen Jochum mit Gundula Janowitz und Dietrich Fischer-Dieskau.

Auch der Chor der Deutschen Oper Berlin hat sich in letzter Zeit einen Namen gemacht. Drei Mal hintereinander, in den Jahren 2008, 2009 und 2010, gewann das Ensemble den Titel „Chor des Jahres“, den das Magazin der Oper durch eine Umfrage unter führenden Kritikern verleiht. 2012 erhielt der Chor den Europäischen Chorpreis der Europäischen Kulturstiftung „Pro Europa“. Der Erfolg des Ensembles wird auch der kontinuierlichen Arbeit des Ersten Chordirektors William Spaulding zugeschrieben, der seit der Saison 2007/2008 im Amt ist. Seit Februar 2012 ist der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker Ehrenmitglied des Chores der Deutschen Oper Berlin.