Categories: EuropaReiseWesteuropa

Bezirk Kalk, Köln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Kalk ist der 8. Bezirk von Köln. Es umfasst die Bezirke Brück, Höhenberg, Humboldt / Gremberg, Kalk, Merheim, Neubrück, Ostheim, Rath / Heumar und Vingst. Distrikt 8 wurde am 1. Januar 1975 im Rahmen einer kommunalen Umstrukturierung gegründet und trägt den Namen seines bevölkerungsreichsten Distrikts Kalk. Zur Zeit des alten Postleitzahlensystems wurden die Bezirke des Bezirks unter 5000 Köln 91 eingegliedert.

Der Stadtteil grenzt im Norden an den Stadtteil Mülheim, im Osten an die Städte Bergisch Gladbach und Rösrath, im Süden an den Stadtteil Porz und im Westen an Deutz im Stadtteil.

Kalk hat den angesagten Kölner Stadtbewohner schon immer fasziniert: Stadtdichte, inspirierendes Brachland, günstige Mieten, ein bunter Kulturmix. Während Ehrenfeld der neue Kiez wurde, kam Kalk trotz alledem nicht, obwohl es genauso nah an der Stadt liegt. Der Fall von einem prosperierenden Industrievorort zu einem krisengeschüttelten sozialen Hot Spot, in diesem Viertel voller Potenzial geschehen großartige Dinge.

Der Westen von Kalk, einst Standort der Chemiefabriken, hat sein Gesicht radikaler verändert als fast jeder andere Teil Kölns. Eines der größten Einkaufszentren der Stadt, das größte Polizeipräsidium in Europa, das Abenteuermuseum „Odysseum“, neue Bürogebäude mit überraschender architektonischer Qualität, Fachgeschäfte wie das Music Store und eines der größten Baumärkte in Europa befinden sich Hier.

Hier gibt es ein hochwertiges Wohngebiet, umgeben von einem großen Park. Deutlich mehr Akademiker und Medienleute ziehen ein. Der Westen von Kalk ist zu einem alternativen Viertel zum Stadtzentrum geworden, insbesondere für den begehrten und teuren Deutz. Die Preise für Mieten und Eigentumswohnungen steigen entsprechend.

Auch der Einzelhandel hat deutlich zugelegt. Auch der alte Kaufhof wird unter dem neuen Konzept „Kalkhof“ bald wieder seine Türen öffnen und viel Platz für verschiedene Geschäfte wie Rossmann und Kaufland bieten. Die Parkplätze des Einkaufszentrums „KölnArcaden“ werden von etlichen Besuchern aus dem Bergischen Land genutzt, um mit der U-Bahn in die Stadt zu fahren. Ein Besuch in Kalk selbst lohnt sich ebenfalls – es gibt Kölns älteste Brauerei mit einem riesigen Biergarten und Keller, eine bekannte Pilgerkapelle und eine ansprechende Gastronomie wie den „Blauen König“, eine Institution im Veedel. Und ein guter Ersatz für fehlende Parks ist der Alte Friedhof Kalk, ein Juwel aus dem vorletzten Jahrhundert.

Im Süden gibt es einen riesigen Industrie- und Gewerbepark, in dem alte Hallen erhalten geblieben sind. Einige sind noch in Betrieb, andere sind Kletterhallen, Büros, Labors, Werkstätten oder Lofts. Weitgehend unbemerkt vom Rest von Köln haben sich hier und im benachbarten Gremberg viele dynamische Startups niedergelassen. Das Wohngebiet rund um die S-Bahn-Station Trimbornstraße verändert sich entsprechend. Hier gibt es noch viele alte Gebäude, von denen einige bereits aufgefrischt wurden. Kalk ist einer der wenigen Stadtteile am rechten Rheinufer, der dem begehrten „innerstädtischen Wohntyp“ entspricht – und dank der nahe gelegenen Technischen Universität in Deutz auch an studentischem Flair gewinnt.

Unterteilungen
Kalk besteht aus neun Stadtteilen:

Bezirk Brück
Brück liegt am östlichen Rand des Kölner Stadtgebiets und am Rande des beliebten Erholungsgebiets Königsforst. Die in einem Dokument seit 1166 erwähnte Stadt Brück gehörte vor 1800 dem Botenamt Merheim im Herzogtum Berg, im 19. Jahrhundert dem Bürgermeisteramt Merheim im Landkreis Mülheim / Rhein an und ist seitdem Kölner Stadtteil 1914. 1965 wurde der Grundstein für den Bau der „Konrad-Adenauer-Siedlung“ im Westen von Brück gelegt. Diese Siedlung wurde 1992 als separater Kölner Stadtteil „Neubrück“ von Brück getrennt.

Die Bevölkerung von Brück blieb zwischen 1880 und 1920 mit rund 1.500 Menschen nahezu konstant. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Leben in Brück, wie zeitgenössische Quellen zeigen, eher bescheiden. Neben der Landwirtschaft boten nur wenige Unternehmen wie Seidenweberei oder Ziegelei Arbeitsplätze an. Mit dem Bau der großen Eisenbahnstrecken und dem Entstehen des Kölner Industrievorortes Kalk hatte Brück an der Kreuzung zweier überregionaler Handelswege – Olpener Straße und Mauspfad – seine Bedeutung völlig verloren.

1906 wurde Brück durch eine kleine Eisenbahn mit Köln verbunden. Durch diese Verbindung und eine von der Stadt geförderte Siedlungspolitik kam es in den folgenden Jahrzehnten bis etwa 1960 zu einer grundlegenden sozialen Umstrukturierung: Zahlreiche Kölner Angestellte und Beamte mit ihren meist jungen Familien zogen ein, weshalb sich die Bevölkerung in diesem Fall versechsfachte Zeit.

Anders als die alteingesessene Bevölkerung von Brück hatte diese Gruppe von Menschen, die eingezogen waren, keinen Job mehr in Brück. Die Siedlerfamilien fanden ihre sozialen Bindungen über die Arbeit hinaus einerseits in der Nachbarschaft, andererseits in zahlreichen Vereinen und in die Institutionen der beiden Kirchen. Auch durch den Erwerb ihres eigenen Landes und die ständige Erweiterung ihrer Häuser, teilweise durch die nächste Generation, fühlen sich diese Familien eng mit ihrer Heimatstadt verbunden.

In den Jahren nach 1960 nahm die Bevölkerung von Brück nur geringfügig zu. Es gab Wachstum durch junge Familien mit Kindern, die in neue Gebäude am westlichen Rand von Brück und in das Zentrum von Brück zogen, das strukturell verdichtet war.

Sehenswürdigkeiten

Der damalige Kurfürst ließ bereits 1708 eine Kapelle errichten. Sie war ursprünglich dem heiligen Antonius gewidmet und diente ab 1716 als Hubertus-Kapelle. Diese Hubertus-Kapelle wurde 1864 wieder aufgebaut und diente ab 1889 als katholische Pfarrkirche. 1930/31 wurde die katholische St. Hubertus-Kirche gebaut. Heute gehört die Gemeinde zur Pfarrgemeinde Brück / Merheim mit St. Gereon in Merheim.
1936/37 wurde die protestantische Johanneskirche gebaut. Heute ist die Kirche das Zentrum der Evangelischen Kirchengemeinschaft in Köln-Brück-Merheim

Humboldt / Gremberg
Die beiden südlich des Landkreises Kalk gelegenen Bezirke Humboldt und Gremberg entwickelten sich zunächst unterschiedlich. Der heutige Humboldt wurde dem Verwaltungsbezirk Deutz zugeordnet und damit 1888 auch in Köln eingegliedert. Der Bezirk Gremberg gehörte dagegen zur Gemeinde Vingst und wurde daher 1910 mit Vingst in Köln eingemeindet.

Der Kern von Gremberg, der Gremberger Hof, wurde in einem Dokument in der Spendenurkunde von Erzbischof Heribert an die Abtei Deutz aus dem Jahr 1003 erwähnt. Der nahe gelegene Wald, der Grembergerwald, war bis Ende des 19. Jahrhunderts ein beliebtes Ziel in Köln . Danach entwickelte sich Gremberg zu einem Wohnort für die Kalker Fabriken.

In den 1950er Jahren wurde der Bezirk um mehrstöckige Mietblöcke erweitert, so dass Gremberg zusammen mit Humboldt immer mehr wuchs. Aufgrund der aufstrebenden Industrie im benachbarten Kalk bestand in Humboldt und Gremberg ein Bedarf an Wohnraum für Arbeitnehmer. Dies gilt insbesondere für die schnell wachsende Maschinenfabrik „Machinenbauanstalt Humboldt“, die, wie im Bergbau üblich, traditionell nach einer berühmten Persönlichkeit, dem Naturwissenschaftler Alexander von Humboldt, benannt wurde.

Es wurde beschlossen, auf dem offenen Feld südlich von Kalk eine Arbeitersiedlung zu errichten, die dann Deutz gehörte. Diese Siedlung, die „Humboldt-Kolonie“, wurde in den 1920er Jahren von den Architekten Fabricius und Hahn mit zwei- und dreistöckigen Mietwohnungen weiterentwickelt. Es wurden zwei Kirchen und zwei Schulen gebaut und ein Park geschaffen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Siedlung kontinuierlich.

Fachhochschule für Medien- und Informationstechnologie, Forsthaus im Gremberger Wäldchen, Georg-Simon-Ohm-Schule, Häuser im Wilhelmin-Stil in der Hachenburger Straße / Taunusstraße, Humboldtpark, Rechtsrheinisches Technologiezentrum (RTZ) in der Rolshover Straße, Sankt Engelbert und Sankt Marien

Sehenswürdigkeiten

Humboldtpark
Der Humboldtpark im Kölner Stadtteil Humboldt / Gremberg ist eine 2,2 Hektar große Grünfläche und eine der wenigen innerstädtischen Einrichtungen im Stadtteil Kalk. Der Park befindet sich im westlichen Teil der Humboldt-Kolonie, die durch eine Güterbahnlinie in Richtung Deutz getrennt ist. Der dreieckige Park ist über Rundwege erreichbar und jetzt von hohen Bäumen, Platanen und Kastanien umgeben. Es gibt einen Spielplatz im offenen Raum in der Mitte. Es gibt auch Blumengärten. Ein Stück Küche und Schulgarten wurde durch einen Bouleplatz ersetzt.

Höhenberg Bezirk
„Höhenberg“ war ursprünglich der alte topografische Name für eine Erhebung an der Südwestspitze des ehemaligen Bürgermeisteramtes von Merheim. Der Höhenberg war ein Abschnitt eines Kamms, der von Gremberg über den Marberg im Vingst, über den Höhenberg bis zum Emberg im Höhenhaus reichte. 1989 entwickelten engagierte Höhenberger ein entsprechendes Emblem, um ihre Heimat zu fördern. Gleichzeitig ist es mit der Hoffnung verbunden, dass die Verwechslung mit dem Stadtteil „Höhenhaus“ geringer wird.

Höhenberg liegt zentral zwischen den Stadtteilen Kalk, Merheim, Vingst und Buchheim. Die günstige Lage wird durch Verkehrsadern wie die Frankfurter Straße, die Olpener Straße, die autobahnähnliche Bundesstraße 55a als Verbindung zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Ost und der Zoobrücke, der Bundesautobahn A3 und zwei Straßenbahnhaltestellen verdeutlicht.

Das Gebiet war bis Mitte des 19. Jahrhunderts fast unbebaut. Nach der Besiedlung in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde Höhenberg 1927 ein Kölner Stadtteil. Die ersten Gebäude an der Kreuzung der Frankfurter Straße und der Olpener Straße wurden erst um 1830 errichtet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das erste Multi Für die Mitarbeiter der Fabriken Kalker und Mülheim wurden stöckige Wohnhäuser gebaut. Das Wachstum von Höhenberg wurde in den 1920er Jahren beschleunigt: Die gemeinnützige Aktiengesellschaft für den Wohnungsbau (GAG) baute auf dem Gelände des ehemaligen Hochofens Germania eine der größten zusammenhängenden Wohnsiedlungen in Deutschland. Auf 17 Hektar wurden 1.500 Wohnungen gebaut. Es folgten mehrere kleinere Siedlungsprojekte. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich diese Entwicklung bis in die 1970er Jahre fort.

Der Strukturwandel in Köln am rechten Rheinufer, der durch den Abbau industrieller Arbeitsplätze gekennzeichnet war, führte zu einem erhöhten Anteil von Arbeitslosen in den traditionellen Arbeitervierteln und brachte in den 1980er Jahren zunehmende soziale Probleme mit sich. Auf Initiative der katholischen und protestantischen Pfarrei wurde 1994 erstmals das Ferienlager HöVi-Land für Kinder aus sozial benachteiligten Familien ins Leben gerufen. Dies führte zu einem sozialen Netzwerk, das neben der Unterstützung der Bedürftigen auch die Sauberkeit und Verschönerung der Bezirke Höhenberg und Vingst verbessern soll.

Höhenberg hat sich auch zu einer Karnevalshochburg mit Zeltveranstaltungen und Straßenkarnevalen entwickelt. Tausende Jacken säumen am Karnevalssamstag den Zug und wiegen sich mit ihnen. Seit 1987 treffen sich jedes Jahr im Sommer Menschen zum Veedelsfest in der Weimarer Straße.

Sehenswürdigkeiten

St. Elisabeth
Die dreischiffige Backsteinkirche St. Elisabeth wurde zwischen 1908 und 1910 erbaut und am 18. Dezember 1910 zu Ehren der hl. Elisabeth von Thüringen von Dekan Martin Köllen geweiht. Die Architektur der Kirche kombiniert spätgotische und romanische Formen. Der Innenraum war mit Themenverglasungen, Seitenaltären und Heiligenfiguren ausgestattet. Die Kirche erhielt den Turm, die Orgel und eine Turmuhr, die erst nach der Weihe in der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg existiert. Nachdem Bomber die Kirche im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt hatten, wurde sie erst 1956/57 nach Plänen von Dominikus Böhm eröffnet und sein Sohn Gottfried Böhm reparierte und erweiterte gleichzeitig. Der Altar, die Stiftshütte, die sechs Altarleuchter und das sechs Meter hohe Standkreuz wurden 1956 von Hanns Rheindorf angefertigt. Zwischen 1959 und 1968 entwarf derselbe Kölner Künstler ein Marmortaufbecken, die Kreuzstationen aus Emaille und einen Osterkerzenhalter. Die heilige Elisabeth erhielt 1968 eine neue Orgel. Ein Großteil der von Dominikus Böhm entworfenen Kirchenverglasungen wurde zwischen 1982 und 1988 durch vom Maler Hans Rolf Maria Koller entworfene Scheiben ersetzt.

Mülheimer Friedhof
Der am 30. September 1904 eröffnete parkähnliche Mülheimer Friedhof in der Frankfurter Straße hat eine fast dreieckige Fläche von fast 20 Hektar. Der Friedhof wurde von der damals noch unabhängigen Stadt Mülheim am Rhein als Stadtfriedhof angelegt, auf dem sowohl protestantische als auch katholische Christen beigesetzt werden sollten. Das dreiteilige Eingangstor, dicht mit Efeu bedeckt, wurde 1903 nach Plänen des Mülheimer Regierungsbaumeisters Raabe erbaut und steht unter Denkmalschutz. Der breite Hauptweg, umgeben von alten Bäumen, führt zu einem Kreisverkehr, auf dem das zentrale Hochkreuz errichtet wurde. An diesem zentralen Punkt des Friedhofs befinden sich auch die Trauerhalle und mehrere große Familiengräber. Hinter der Trauerhalle befindet sich ein Ehrengrabfeld für diejenigen, die im Zweiten Weltkrieg starben.

Kalk Bezirk
Der Ortsname des heutigen Kalk-Bezirks „Villa Kalka“ leitet sich wahrscheinlich vom Standort der Siedlung am Rande eines feuchten Tieflandes (Kolk = Sumpf) ab und wurde erstmals 1003 in einem Dokument in einer Spendenurkunde von Erzbischof Heribert an erwähnt die neu gegründete Abtei Deutz. Einzelne Innenhöfe im Bereich der heutigen St. Joseph Kirche bildeten den ursprünglichen Kern der Siedlung.

Mitte des 19. Jahrhunderts vermieden Kölner Unternehmen den Bau in der Nähe von Befestigungsanlagen und um die mittelalterliche Stadtmauer „ins Land“. Kalk war besonders geeignet, da die Grundstücke hier noch billig waren und keine baulichen Anforderungen bestanden. Insbesondere die chemische und metallverarbeitende Industrie hat sich in Kalk niedergelassen. 1881 wurde die ländliche Gemeinde eine eigenständige Stadt und 1910 ein Kölner Stadtteil. Bereits 1856 wurde die „Maschinenfabrik für den Bergbau von Sievers and Co. in Kalk bei Deutz am Rhein“ gegründet.

Aus der Sievers-Maschinenfabrik wurde die „Maschinenbauanstalt Humboldt AG, Kalk bei Köln“, später die „Klöckner Humboldt Deutz AG“ (KHD), die seit 1997 als Deutz AG tätig ist. Gleichzeitig gründeten Julius Vorster und Hermann Grüneberg die Chemiefabrik, die bis heute als Inbegriff von Kalk gilt. Diese Unternehmen prägten den Bezirk bis zum Ende des 20. Jahrhunderts.

Kalk wurde im Zweiten Weltkrieg zu 90 Prozent zerstört. Nach der Beseitigung der Trümmer und dem schnellen Wiederaufbau nahmen viele Industrieunternehmen ihre Arbeit wieder auf. Ab den 1960er Jahren wurden aufgrund des immensen Bedarfs an Arbeitskräften viele Gastarbeiter eingestellt. Die niedrigen Mieten in der Nähe der Fabriken führten zu einem hohen Anteil von Migranten in Kalk.

Die Rezession in den 1970er und 1980er Jahren führte zu einem Strukturwandel im Distrikt: In wenigen Jahren reduzierten die meisten Fabriken ihre Belegschaft. Immerhin schlossen viele Werkstore für immer. Diese Veränderungen brachten hohe Arbeitslosenzahlen sowie ungenutzte Fabrik- und Firmenräume als Herausforderungen für die Stadtentwicklung mit sich. Nach und nach werden die Industriebrachen wieder aufgebaut, neue Unternehmen entstehen; Der Branchenmix ändert sich. Auf dem ehemaligen Gelände der Chemiefabrik Kalk wurde unter anderem das moderne Einkaufszentrum Köln Arcaden mit einem Einzugsgebiet ins Bergische Land errichtet.

Drei Projekte veranschaulichen die Funktion von Kalk als Verwaltungsstandort für den Stadtteil und ganz Köln: Nicht nur das moderne Rathaus, das sich seit 1992 gegenüber der Marienkirche und der Kalker Kapelle befindet, sondern auch das vom Waidmarkt verlegte Polizeipräsidium zum ehemaligen Standort der Kalk Chemiefabrik ist. Es zeichnet sich durch große Fenster und eine voll verglaste Eingangshalle aus. Das nahe gelegene Kalk Karree beherbergt Büros der Stadt Köln, wie das zentrale Fundbüro, das Jugendamt und das städtische Callcenter.

Neben diesen neuen und modernen Gebäuden gibt es auch historische Sehenswürdigkeiten, die den Charakter des Stadtteils bestimmen. Dazu gehört beispielsweise der zwischen 1912 und 1913 erbaute Kalkstadtgarten: Er befindet sich im Zentrum von Kalk und ist von der Kalker Hauptstraße direkt zu erreichen. Der 40 Meter hohe Wasserturm im Westen von Kalks stammt aus dem Jahr 1904 und ist eines der letzten verbliebenen Bauwerke der ehemaligen Chemiefabrik Kalk. Im Inneren befindet sich ein Schornstein, aus dem früher weißer Rauch aufstieg.

Ebenfalls direkt an der Kalker Hauptstraße befindet sich das alte Sudhaus der Sünner Brauerei, ein Backsteingebäude mit gepflegten Giebeln, in dem unter anderem das Wappen der Stadt Kalker abgebildet ist.

Das Viertel bereichert auch das kulturelle Angebot Kölns, darunter seit 2009 das Odysseum, eine moderne Mischung aus Wissenschaftszentrum, Freizeitpark und Forschungszentrum. Kinder und Jugendliche lernen dort spielerisch.

Die „Halle Kalk“, eine ehemalige Produktionshalle der Klöckner-Humboldt-Deutz AG (KHD), ist fest im Kölner Theaterleben verankert. Es wird seit 1994 von den Theatern der Stadt Köln hauptsächlich für experimentelles Theater genutzt. Die Konzerte im Atrium der Kalk Karrees sind ebenfalls bemerkenswerte Daten im Kölner Kulturkalender.

Von 1665 bis 1666 tobte im Rheinland eine Pestepidemie. Da Kalk von ihr verschont blieb, wurde in den Jahren nach der Pestwelle eine Kapelle als Dank für das Bild Mariens von 1420 errichtet. Das Holzporträt der Muttergottes soll heilende Kräfte haben. Die Kapelle wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und zwischen 1948 und 1950 wieder aufgebaut. Als Wallfahrtsort zieht sie noch heute zahlreiche Pilger an.

Sehenswürdigkeiten

Kulturelles Erbe
Theater und Kabarett: Das Kalk Bürgerhaus steht für Kabarettshows zur Verfügung. In einer ehemaligen, denkmalgeschützten Produktionshalle der KHD-Werke in der Neuerburgstraße richtete die Bühne der Stadt zu Köln 1994 die Kalkhalle für experimentelles Theater ein. Diese musste im Sommer 2015 wegen des Risikos von geschlossen werden Zusammenbruch. Im Juli 2015 hat der Deutsche Kulturrat, die Halle Kalk auf der Roten Liste Kultur gesetzt und als gefährdet eingestuft (Kategorie 2).
Museum: Nach zweijähriger Bauzeit wurde am 3. April 2009 im nördlichen Teil des ehemaligen Geländes der Chemiefabrik Kalk das Odysseum Science Experience Center eröffnet. Im Innen- und Außenbereich werden sechs Themenwelten mit 200 Erlebnisstationen angeboten die Bereiche Mensch, Natur und Technik. Darüber hinaus finden vorübergehende Sonderveranstaltungen statt.
Kino: Bis zur Wiedereröffnung der Lichtspiele Kalk im Dezember 2017, dem ersten Kino am rechten Rheinufer in Köln seit den 1980er Jahren, gab es in Kalk mehrere Jahrzehnte lang überhaupt kein Kino. Das Kino befindet sich in der Kalk-Mülheimer Straße in den ehemaligen Räumen der Union-Lichtspiele, die 1974 geschlossen wurden. Das Programm Lichtspiele Kalk umfasst nicht nur aktuelle Kinoveröffentlichungen, sondern auch klassische und alternative Filme wie B. die Filmreihe „Etwas seltsames Kino“.

Religiöses Erbe
Kalker Kapelle, Kalker Hauptstraße / Kapellenstraße: Nach der Kriegszerstörung wurde die Kultstätte von 1948 bis 1950 als einfaches Backsteingebäude mit einem Kirchenschiff von Rudolf Schwarz und Karl Wimmenauer umgebaut.
St. Marien, Kapellenstraße: In den Jahren 1863 bis 1866 wurde die Pfarrkirche St. Marien als neugotische Backsteinkirche mit drei Gängen und einem über 50 Meter hohen Turm nach Plänen des Kölner Diözesanbaumeisters errichtet Vincenz Statz. Die Kirche wurde 1867 geweiht. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Der Umbau einschließlich alter Gebäudeteile erfolgte von 1950 bis 1952 nach Plänen von Rudolf Schwarz. 1968/69 wurden nach Georg Meistermanns Entwürfen Fenster in die Kirche eingebaut.
St. Joseph, Bertramstraße: Als St. Marien für die katholische Gemeinde in Kalk zu klein geworden war, brauchten die Kalker-Katholiken eine zweite Kirche. Die dreischiffige Backsteinkirche St. Joseph wurde zwischen 1899 und 1902 nach Heinrich Renards Plänen erbaut. Als Standort wurde der historische Kern der Gemeinde Kalk zwischen Höfe und Engelstraße ausgewählt. Auch der heilige Josef wurde im Krieg zerstört und nach den Plänen von Dominikus und Gottfried Böhm in stark vereinfachter Form wieder aufgebaut.
Jesus-Christus-Kirche, Lilienthalstraße: Da die Chemiefabrik für eine Erweiterung ein neues Gebäude benötigte, wurde die 1880 erbaute Evangelische Presbyter-Kirche in der Vietorstraße abgerissen. Die Kirche wurde durch den Neubau der Jesus-Christus-Kirche in der Buchforststraße ersetzt, der am 23. Dezember 1951 eingeweiht wurde.
Klarissenkloster, Kapellenstraße 51–53: Prälat Monsignore Martin Köllen und seine Nichte, die Äbtissin in Kevelaer war, hatten die Idee, im pulsierenden Kalk einen Ort intensiven Gebets zu errichten. Zu diesem Zweck wurde 1918 das Kloster der armen Klara gegründet. Bereits im Juni 1918 konnten die armen Schwestern der heiligen Klara von Assisi in ein provisorisches Kloster einziehen. In der folgenden Zeit wurde das Kloster als vierflügeliger Komplex mit offenem Innenhof und zentralem Brunnen erbaut und am 1. Mai 1925 zusammen mit der Kirche geweiht. 1941 wurde das Kloster zerstört, konnte aber 1947 wieder aufgebaut werden 1965 wurden Figuren an den Fassaden angebracht. 1990 wurde die Klosterkirche farbig verglast.

Industriendenkmäler
Brauerei & Brennerei Gebrüder Sünner, Kalker Hauptstraße 260: Das zwischen 1888 und 1890 errichtete Hauptgebäude der Zechenbrauerei wurde zusammen mit einem 1906 am 26. Juli 1983 als ältestes Industriemonument in Köln hinzugefügten Gebäude geschützt, das ursprünglich genutzt wurde. Darüber hinaus stufte die zuständige Denkmalschutzbehörde das 1898 erbaute Kutschenhaus, die alte Schmiede aus dem Jahr 1860 und den gesamten Straßenzaun als schutzwürdig ein. Bei einer zwischen 1989 und 1991 durchgeführten Renovierungsmaßnahme und einer 1999 eingeleiteten Reinigung mit einer Endbehandlung mit einem Hydrophobierungsmittel. Wirkstoff gegen das Eindringen von Feuchtigkeit wurden die Fassaden der Gebäude in ihren ursprünglichen Zustand gebracht.
Wasserturm der Chemiefabrik Kalk im Bereich des Einkaufszentrums Köln Arcaden: Der denkmalgeschützte Turm wurde 1904 erbaut und ist 43,60 Meter hoch. Als Besonderheit befindet sich im Inneren ein Kamin, durch den weißer Rauch von oben aufsteigen konnte.
Ehemalige Fabrikhallen der Metallgießerei Peter Stühlen in der Peter-Stühlen-Straße
Fabrikschornstein des ehemaligen KHD-Werks in der Dillenburger Straße, 2015 abgerissen
Ehemalige Industriehallen in der Dillenburger Straße

Parks
Neben dem denkmalgeschützten 0,6 Hektar großen Stadtgarten Kalk in der Kalker Hauptstraße, der 1912 von Fritz Encke im Jugendstil entworfen wurde, und dem 3 Hektar großen ehemaligen Stadtfriedhof Kalk in der Kapellenstraße wurde zwischen 2006 und 2009 der 2,8 Hektar große Kalkbürgerpark angelegt.

Im Stadtentwicklungsplan am rechten Rheinufer wurde ein deutliches Grünflächendefizit festgestellt, das durch die Verknüpfung bestehender Freiflächen mit unterschiedlichen Parkarten behoben werden soll. Der Kalkberg ist ein wesentliches Element für eine zusammenhängende Grünfläche.

Merheim Bezirk
Merheim war jahrhundertelang ein Bauerndorf. Heute ist es ein attraktiver Wohnvorort im Stadtteil Kalk. Der Ort wurde erstmals 1217 in Dokumenten erwähnt, als Adolf von Berg ein Anwesen in Merheim an die Abtei Altenberg verkaufte.

Related Post

Im 6. oder 7. Jahrhundert wurde hier ein Frohnhof gebaut, zu dem bald eine Kirche gehörte. 1288 erhoben die Grafen von Berg Merheim sie zum Botenamt. Es entwickelte sich zur zentralen Kirche und Wallfahrtsort zur Jungfrau Maria. 1808 wurde das Bürgermeisteramt in Merheim eingerichtet. Es blieb bis zu seiner Eingliederung in Köln im Jahr 1914 erhalten. Das Büro des Bürgermeisters befand sich in einem Fachwerkhaus in der Abshofstraße, das nach dem Bürgermeister Bernhard Abshof benannt wurde.

Das historische Stadtzentrum, umgeben von viel Grün und mit klassizistischen und barocken Gebäuden, ist heute in Köln einzigartig. Ein Marktgasthof, heute das älteste Gasthaus in Köln am rechten Rheinufer, wurde 1665 im Bergisch-Fachwerkstil erbaut. Seit 1937 heißt es „Em ahle Kohberg“ und geht auf ein Jahr 1930 zurück Lied von Willi Ostermann.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde an der Stelle des ehemaligen Ostheimer Luftwaffenstützpunktes das Stadtkrankenhaus Köln-Merheim errichtet. Insbesondere die Station zur Heilung schwer verbrannter Menschen machte sie landesweit bekannt. Auf dem Gelände der ehemaligen Drogenfabrik Madaus entstand ein neues Wohngebiet.

Merheim verfügt über eine gute Verkehrsanbindung wie die Bundesstraße 55, die Autobahnanbindung und den Stadtzug ins Zentrum. Darüber hinaus befinden sich hier zahlreiche Versorgungseinrichtungen wie das KVB-Depot Merheim, ein Wärmekraftwerk und das Kölner Stadtentwässerungsunternehmen. Die Merheimer Bevölkerung findet in der Merheimer Heide Entspannung.

Sehenswürdigkeiten

Die katholische Pfarrkirche St. Gereon gehörte zum Kölner Gereonsstift. Die gefundenen Grabsteine ​​deuten auf eine erste merowingische Kirche hin, die als separate Kirche mit dem Fronhof verbunden war. Später wurde ein romanisches Gebäude gebaut, das mehrmals erweitert wurde. Nach dem Einsturz der Kirche im Jahr 1818 wurde die heutige Kirche 1821 von Johann Peter Weyer erbaut. Dieses Gebäude wurde 1907 von Heinrich Renard neu gestaltet. Während des Zweiten Weltkriegs musste der ursprüngliche spitze Kirchturm aufgrund seiner Lage im Zufahrtsweg zum Luftwaffenstützpunkt Ostheim gekürzt werden. Anfang der 1970er Jahre wurde der Innenraum nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils neu gestaltet.

In den Jahren 1996 und 1997 wurde die Kirche umfassend renoviert. Die in den 1970er Jahren eingemauerten Marmorsäulen wurden wieder freigelegt. 1997 wurde die Weihnachtsmesse am Heiligabend deutschlandweit im ARD-Fernsehen aus St. Gereon ausgestrahlt.

Neubrück Bezirk
Im Südwesten von Brück liegt Neubrück, das 1992 vom Kölner Stadtrat als eigenständiger Stadtteil abgetrennt wurde. Es handelt sich um eine geschlossene Siedlung, die zwischen 1965 und 1970 auf der Landebahn des ehemaligen Luftwaffenstützpunkts Ostheim errichtet wurde.

Bei der Entwicklung von Neubrück wurde Wert auf eine Mischung aus Ein- und Zweifamilienhäusern und mehrstöckigen Wohngebäuden gelegt, sowohl zur Miete als auch als Immobilie. Bei der Planung wurde auch viel Grün zwischen den Gebäuden berücksichtigt. Der Grundstein für das neue Anwesen wurde 1965 in Anwesenheit des ehemaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer und des damaligen Bundesbauministers Paul Lücke gelegt. Adenauer hatte zuvor eingegriffen, um Bewegung in die Verkaufsverhandlungen für das Land zu bringen, das das Bundesverteidigungsministerium zuvor nicht freigeben wollte.

Nach dem modernen Baustil der 1960er Jahre wurden fast alle Gebäude mit Flachdächern gebaut, die bis heute für die Siedlung charakteristisch sind. Neubrück ist ein reines Wohngebiet mit direkter Verbindung zu den Autobahnen A3 und A4.

Im Zentrum von Neubrück am Straßburger Platz befinden sich die katholischen und protestantischen Kirchen, die Sparkasse, die Bezirksbibliothek, Geschäfte, Arztpraxen sowie ein Wohn- und Pflegeheim der Deutschordens-Wohnstifte. Das nahe gelegene Königsforst und die angrenzenden Felder bieten den Neubrückern lokale Erholung direkt vor ihrer Haustür.

Grundstein der Siedlung in der Briandstraße, Jugendzentrum Neubrücker Ring, Überreste der ehemaligen Flughafenringstraße des Ostheimer Luftwaffenstützpunktes an der Josef-Gockeln-Straße, Sankt Adelheid und Trinitatiskirche

Sehenswürdigkeiten

Der Grundstein des Anwesens vom 26. August 1965 mit dem Jahr „1965“ auf der Vorderseite des Einfamilienhauses in der Briandstraße 13 eingraviert
Überreste der ehemaligen Flughafenringstraße der Ostheim Air Base in der Josef-Gockeln-Straße, die heute als Radweg genutzt wird.
Metallskulptur im Schulhof der Kurt Tucholsky Sekundarschule von einem unbekannten Künstler

Bezirk Ostheim
Ostheim, das bereits 959 in einem Dokument erwähnt wurde, war bis ins 19. Jahrhundert ein kleines Dorf mit wenigen Bauernhöfen. Es befand sich zwischen den Dörfern Ensen und Merheim und gehörte zum Bürgermeisteramt von Merheim, mit dem es 1914 in Köln eingemeindet wurde. In den 1930er Jahren entwickelte sich mit dem Bau der Saar-Siedlung der Wohnvorort für den Nachbarn Industriestandorte in Mülheim und Kalk begannen.

In der 1909 geweihten Servatius-Kirche befindet sich ein Stein aus dem vorherigen Gebäude mit dem Jahr 1707 an der Schwelle der Sakristei. In diesem Jahr wurde die erste Kapelle gebaut, die dem Heiligen Servatius geweiht wurde. Es wurde gebaut, um Schutz vor Typhus und Sumpffieber zu suchen, die von den benachbarten alten Rheinarmen kamen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden der ersten Kirche aufgrund des raschen Bevölkerungswachstums eine weitere katholische Kirche „To the Holy Angels“ und die protestantische Auferstehungskirche hinzugefügt. 1937 eröffnete die Wehrmacht einen Militärflughafen, dessen Einrichtungen sich bis zum heutigen Neubrück erstreckten. Da der Flughafen Wahn nur etwa 10 Kilometer entfernt war, sahen die Alliierten 1945 keine Notwendigkeit, den Flughafen zu warten. Die angrenzenden Kasernengebäude wurden daher vom städtischen Krankenhaus Merheim genutzt oder abgerissen.

Zwischen 1950 und 1980 verdreifachte sich die Bevölkerung, als Ostheim zu einem beliebten Wohngebiet für die Industriestandorte in Mülheim und Kalk wurde. In den 1950er Jahren wurde beispielsweise eine nach dem Straßennamen benannte Siedlung für Postangestellte und den badischen Landkreis mit Ein- und Zweifamilienhäusern gebaut.

Anfang der 1970er Jahre wurden auf dem Gelände eines ehemaligen preußischen Exerzierplatzes in der Gernsheimer Straße Hochhäuser für mehr als 2.500 Einwohner errichtet und als Vorbild für den sozialen Wohnungsbau gelobt. Nur wenige Jahre später wurden die Gebäude jedoch zunehmend als unattraktiv empfunden. Die Straße wurde vernachlässigt, was die Stadt Köln mit Unterstützungsprogrammen und dem verstärkten Einsatz von Straßenarbeitern konterte.

In der Zwischenzeit hat das gemeinnützige Wohnungsunternehmen GAG nicht nur seinen Wohnungsbestand ab den 1950er Jahren renoviert, sondern mit dem Neubau der Siedlung am Buchheimer Weg auch einen mehrfach ausgezeichneten Akzent gesetzt. Nachdem die Bevölkerung seit den 1980er Jahren stagniert hatte, wird sie in Zukunft durch ein neues Wohngebiet im Südwesten der Stadt wieder steigen.

Sehenswürdigkeiten

Religiöses Erbe
Die neugotische einfache Backsteinkirche St. Servatius wurde 1906 nach Plänen des Diözesanbaumeisters Franz Statz erbaut und am 23. Dezember 1906 geweiht. Von 1962 bis 1964 wurde das Kirchenschiff nach Plänen des Architekten Kurt um zwei Buchten erweitert Faber. Am Ende der Renovierungsarbeiten wurde ein Marmoraltar aus der Kölner Peterskirche übernommen. Anstelle eines Turms wurde ein hoher Glockenreiter auf das Satteldach des Kirchenschiffs gestellt.

1960/61 bauten die Architekten Josef Bernard und Fritz Schaller die einfache Hallenkirche zu den Heiligen Engeln am Buchheimer Weg. Auf dem Satteldach sitzt ein Glockenreiter mit einem spitzen Helm, der seit 1960 von einem Engel aus Kupferblech gekrönt wird. Die 1868 von Franz Sonrek erbaute und 1965 gründlich überholte Orgel wurde 1965 von St. Servatius 1977. Alle Fenster der Kirche wurden von 1986 bis 1988 von Paul Weigmann entworfen.

Die evangelische Auferstehungskirche in der Heppenheimer Straße wurde vom Hamburger Architekten Gerhard Langmaack geplant und am 21. März 1954 nach neunmonatiger Bauzeit geweiht. Das schmucklose Backsteingebäude mit spitzem Dach ist weiß verputzt. Der markante quadratische Turm am Kirchenschiff wird von einem runden Helmdach gekrönt. Auf jeder Seite des Turms befinden sich zwölf kreisförmige Öffnungen, die dafür sorgen, dass die Glocken gut klingen.

Industrielles Denkmal
Das 1904 von der Stadt Köln in unmittelbarer Nähe der Straßenbahnhaltestelle errichtete Dampfkraftwerk verlor bereits am 1. April 1912 seine Hauptaufgabe, die umliegenden Stadtteile mit Strom zu versorgen, als die Stadt einen langfristigen Stromversorgungsvertrag abschloss mit der Rheinischen AG für Braunkohlebergbau und Brikettherstellung. Heute dient es als Umspannwerk der RheinEnergie AG zur Stromversorgung des Kölner Stadtbahnnetzes. Das Kölner Verkehrsunternehmen nutzt Gebäudeteile als Bauhof. Ein anderer Teil des Hauses dient als Künstleratelier. Die Giebelwände sind mit dem alten Kölner Wappen verziert. Die Rückseite des Wappens zeigt zwölf Flammen im unteren Feld anstelle der heraldischen korrekten elf.

Grünflächen
Der 64 Meter hohe Vingster Berg, ein bewaldeter Hügel aus Trümmern aus dem Zweiten Weltkrieg, ist Teil eines Grüngürtels, der von Wanderwegen durchzogen ist, die an Merheim, Höhenberg und Vingst grenzen. Ein Rundweg auf dem Gelände des ehemaligen Plantagengrundstücks am Herkenrathweg führt an landwirtschaftlichen Flächen und zahlreichen bewachsenen Obstbäumen vorbei. Der große Kleingarten Alter-Deutzer-Postweg befindet sich im Südwesten des Dorfes.

Bezirk Rath / Heumar
Der Stadtteil Rath / Heumar liegt an der östlichen Stadtgrenze von Köln, direkt neben dem Königsforst. Rath verdankt seinen Namen wahrscheinlich der Lichtung im Königsforst (Rod). Heumars Ortsname kann von Humilis (klein, niedrig) und Mar (Sumpf) abgeleitet werden. Die beiden nach dem Zweiten Weltkrieg immer mehr zusammengewachsenen Orte wurden 1975 zu einem Kölner Stadtteil.

Rath / Heumar war bis zum 20. Jahrhundert von der Landwirtschaft geprägt. Noch heute zeugen einige gut erhaltene Fachwerkhäuser von dieser Vergangenheit. Neben dem Haus Rath im Norden und dem Haus Röttgen im Süden prägten lange Zeit eine Vielzahl von Gehöften in loser Anordnung das Stadtbild. Rath gehörte seit 1815 zum Bürgermeisteramt von Merheim und wurde 1914 in Köln eingemeindet. Heumar, der 1806 Sitz eines Bürgermeisteramtes unter französischer Besatzung war, gehörte 1929 zum Amt von Porz und kam 1975 mit Porz nach Köln .

In Rath begann in den 1920er Jahren mit der sogenannten Göttersiedlung (die Straßen sind nach germanischen Göttern benannt) die Entwicklung eines grünen Wohnvorortes. Auch in Heumar entstanden mehrere Siedlungen, meist mit Einfamilienhäusern. Das ländliche Gebiet wurde Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Ausbau der Rösrather Straße für den Verkehr freigegeben. Die Bahnverbindung Köln-Königsforst besteht seit 1904 (heutige Stadtbahnlinie 9), deren Ende eine Zeit lang Rath / Heumar war. Die Rösrather Straße entwickelte sich zu einem schönen Zentrum für Handel, Gewerbe und gute Gastronomie.

Röttgen, was „kleine Lichtung“ bedeutet, wurde zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert als Rittersitz geschaffen. 1790 wurde die alte Burg abgerissen, 1866 wurde der Schlosskomplex wie heute wieder aufgebaut: Im romantischen Stil unter Rückgriff auf das Mittelalter inmitten eines Park- und Waldgebietes. Der Komplex war von einer festungsartigen Mauer mit burgartigen Torstrukturen umgeben. 1909 kaufte der Kölner Wasserhersteller Peter Mülhens das Schloss und gründete hier 1924 ein Vollblutgestüt, das zu den bekanntesten Deutschlands zählt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die durch Bomben schwer beschädigte Burg von 1945 bis 1953 Sitz der britischen Militärregierung. Hier verhandelte Bundeskanzler Adenauer den deutschen Vertrag mit den drei westlichen Besatzungsmächten: England, Frankreich und die USA.

Sehenswürdigkeiten

Schloss Röttgen
Schloss Röttgen ist ein Komplex mit Schloss und Gestüt in den Kölner Stadtteilen Eil und Rath / Heumar. Die Burg und die rund zwei Quadratkilometer große Fläche (ungefähr so ​​groß wie Monaco) sind nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. 1970 trat in Nordrhein-Westfalen ein neues Waldgesetz in Kraft, wonach jeder Bürger „zum Zwecke der Erholung“ und „auf eigenes Risiko“ Zugang zu allen Wäldern haben sollte. Infolgedessen versuchte NRW-Landwirtschaftsminister Diether Deneke vergeblich, die Mauer abbauen zu lassen; er betrachtete es als „permanente Provokation“. Das Ehepaar Mehl-Mühlens berief sich auf den Ausnahmeabsatz, wonach „Zoos und solche Waldgebiete besonderen … kommerziellen Zwecken untergeordnet sind“ weiterhin blockiert bleiben dürfen. Wenn Sie die Wand öffnen, müssen Sie den Bolzen schließen.

Auf dem Gelände des Schlosses Röttgen sind viele Gebäude aufgeführt, darunter das Schloss selbst, die Mauer, das Torwächterhaus am Mauspfad, das Sägewerk, das Mietbüro, die Stallgebäude, der Aussichtsturm und die von Wilhelm Koep in 1935 sowie die Umgebung Wald und Garten. Karen Künstler-Brandstädter schrieb 1998 als Mitarbeiterin der Kölner Stadtkuratorin: „Als unvergleichliches Gesamtkunstwerk, das hohen technischen und gestalterischen Standards entspricht und in einer fast vollständig erhaltenen Originalsubstanz präsentiert wird, ist das Schloss Röttgen nicht nur wichtig für Köln, aber auch ein herausragendes Denkmal von europäischem Ansehen im ganzen Land darstellt. „“

Vingst Bezirk
Vingst wird erstmals 1003 in einer Spendenurkunde von Erzbischof Heribert von Köln an die Abtei Deutz als „Vinhem“ erwähnt. Die Ursprünge des heutigen Kölner Bezirks könnten jedoch noch weiter zurückreichen. Die Ableitung des Namens vom lateinischen Wort „vinitor“ (Winzer) ist wahrscheinlich. Der heutige Heßhofplatz war jahrhundertelang das Zentrum des ländlichen Dorfes, um das sich ein von kleinen Häusern umgebener Dorfteich befand. Die wichtigsten Vingsterhöfe waren neben dem Heßhof der Unkelshof, der Gremberger Hof und der Vingster Hof, die bis heute erhalten sind. Sie gehörten alle zur Abtei Deutz, wurden aber vorübergehend gepachtet.

Das Kurfürstentum Köln war im 19. Jahrhundert Teil des Kölner Bezirks. Aufgrund der wachsenden Bevölkerung und der zunehmenden Bedeutung erhielt es 1900 eine eigene Gemeindeverwaltung, bevor es 1910 in Köln eingemeindet wurde.

Nach dem Bau der Notkirche Saint Mauritius im Jahr 1905 wurde Vingst von der Gemeinde Kalk getrennt und nach der Eingemeindung im Jahr 1911 zu einer eigenständigen Gemeinde. Von 1937 bis 1939 wurde anstelle der Notkirche die Pfarrkirche St. Theodor errichtet. Es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und wieder aufgebaut. Leider verursachte das Erdbeben im April 1992 so schwere Schäden, dass die Kirche abgerissen werden musste. Nur der auf eigenen Fundamenten ruhende Turm konnte erhalten bleiben. Das letzte neue Kirchengebäude, eine der modernsten Kirchen in Köln, wurde am 16. März 2002 vom Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner geweiht. Es ist eine Rotunde, die vom Architekten Günter Böhm entworfen wurde.

Sankt Theodor ist der Tätigkeitsort des alternativen Nobelpreisträgers Pastor Franz Meurer, der jedes Jahr mit vielen Freiwilligen für sozial benachteiligte Familien in Vingst und Höhenberg das Ferienlager HöVi-Land leitet. Aus dieser Initiative wurde ein soziales Netzwerk geschaffen, das auch die Schönheit und Sauberkeit der Stadtteile verbessern soll.

Bis 1945 war das Zentrum von Vingst wenig gewachsen. Nachdem der benachbarte Kalk sowie das industrielle Mülheim im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurden, wurde kurzfristig viel billigerer Wohnraum benötigt. Vingst hatte große Flächen, die zuvor für die Landwirtschaft genutzt wurden. Ursprünglich wurden in den 1940er Jahren einfache Übergangshäuser gebaut, aber in den späten 1950er, 1960er und 1970er Jahren führte ein sozialer Wohnungsbau zu einem raschen Bevölkerungswachstum.

Mit dem Strukturwandel nahm die Zahl der Arbeitslosen zu und es entwickelten sich soziale Probleme. Darüber hinaus bestand ein großer Renovierungsbedarf für die Mietblöcke, von denen einige vorläufig in einer einfachen Konstruktion gebaut wurden. Daher wurden viele der typischen Wohngebäude seit Anfang der neunziger Jahre renoviert, zeitweise mehr als 1.500 Wohnungen. Entsprechend den Maßnahmen ist das Leben in Vingst attraktiver geworden, einschließlich der Aktionen des Netzwerks, die aus dem Ferienlager HöVi hervorgegangen sind, entstand Geburtsort, wie die Aktion gedeihen HöVi. Im Rahmen der Kampagne wurden die Grünflächen von Vingst und dem benachbarten Höhenberg mit Blumen bepflanzt.

Sehenswürdigkeiten

Mit der Pfarrkirche St. Theodor hat die katholische Pfarrei Vingst eine der modernsten Kultstätten der Stadt Köln. Bei einem Erdbeben am 13. April 1992 wurde die alte Kirche so schwer beschädigt, dass sie bis auf den Turm, der auf eigenen Fundamenten ruht, abgerissen werden musste. Die neue Kirche wurde nach Plänen des Architekten Paul Böhm erbaut und am 16. März 2002 geweiht.

Seit der Beschädigung der Kirche hat die Pfarrei St. Theodor mit der hl. Elisabeth in Höhenberg eine Gemeinde gebildet, die von Pfarrer Franz Meurer geleitet wird.

Aufgrund der schlechten sozialen Lage in Vingst und Höhenberg hat Pastor Meurer ein beispielhaftes soziales Netzwerk eingeführt, das unter anderem ein Bekleidungsgeschäft und die Verteilung von Lebensmitteln für sozial Benachteiligte sowie die Sommerferienzeit HöVi-Land unterstützt finanziert durch Spenden.

Ein wichtiger Dialog, der Meurer als Person beschreibt, lautet wie folgt: Auf einem Symposium erklärte der Leiter des Kölner Gesundheitsministeriums: „Was nützt es, wenn ein Pastor Fleischbällchen verteilt. Wir müssen die Probleme strukturell lösen. Meurer antwortete kurz und prägnant: „Das ist gut und richtig, aber solche strukturellen Lösungen gibt es seit Jahrzehnten nicht mehr. Und so lange brate ich lieber Fleischbällchen für alle. „“

Auf Vorschlag der Gemeinde spendete er im März 2007 trotz des Widerstands der Erzdiözese Köln die Sammlung einer DİTİB-Sonntagsmesse, um die Ausstattung der neuen Kölner Zentralmoschee in Ehrenfeld zu unterstützen.

In der Nachbarschaft finden Sie das große Seniorenheim in An St. Theodor. Der Sponsor hat keine wirtschaftliche Verbindung zur Gemeinde.

Die evangelische Erlöserkirche der Gemeinde Vingst-Neubrück-Höhenberg wurde 1957 erbaut und bietet Platz für 300 Personen. Während der Bauphase von St. Theodor hatte die katholische Gemeinde das Recht auf Gastfreundschaft, so dass katholische Gottesdienste auch in der Erlöserkirche stattfanden. Ein Kindergarten und das Blockhaus, eine Jugendeinrichtung, sind an die Kirche angeschlossen.

Share
Tags: Germany