Deutsches Hutmuseum, Lindenberg im Allgäu, Deutschland

Das Deutsche Hutmuseum Lindenberg Das Allgäu ist ein Museum zur Kulturgeschichte des Hutes. Das Lindenberger Hutmuseum gibt einen Einblick in die jahrhundertealte Hüttentradition der Stadt Lindenberg. Das geht bis ins 16. Jahrhundert zurück.

Im Deutschen Hutmuseum Lindenberg können Besucher einen Blick auf die Hutgeschichte werfen. Gehe durch 300 Jahre Hutmode und entdecke Vertrautes, Interessantes und Neugieriges zum Thema Kopfbedeckung. Die Teilnehmer sind eingeladen, auszuprobieren und zu verstauen. Tauchen Sie ein in die Geschichte der Hutmacherei mit den fleißigen Heimarbeitern, mutigen Hutmachern und mächtigen Herstellern. Die Frauen und Männer in Lindenberg produzierten um 1900 rund vier Millionen Strohhüte. Die ganze Welt trug Hüte aus Lindenberg. Das „kleine Paris“ der Hutmode lag mitten im beschaulichen Allgäu. In einer der größten Hutfabriken der Zeit, der ehemaligen Hutfabrik Ottmar Reich, befindet sich das Deutsche Hüttenmuseum.

Geschichte:
Seit Anfang des 17. Jahrhunderts wurden in Lindenberg Strohhüte hergestellt. Das technische Wissen zur Hutherstellung hatte Pferdehändler aus Italien in das Dorf im Allgäu vermittelt. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der Verkauf von Hüten aus Lindenberg in Märkten überliefert. Im Jahr 1755 übernahm die Hutfirma die Vermarktung der Hüte für die Heimarbeiter.

Einzigartig ist die Geschichte des Hutmachens. Es hat Lindenberg tatsächlich zu dem gemacht, was es heute ist. Beginnend mit dem Pferdehandeln und Basteln in Familien und Kleinstbetrieben entsteht im Westallgäu das Zentrum der deutschen Strohhutbranche. Wachstum und Wohlstand, weltweiter Ruhm folgen. Das Hutmuseum greift dieses Thema auf. Hans Stiefenhofer und Manfred Röhrl haben in mehreren Jahrzehnten die wohl wichtigste Hutkultursammlung gesammelt. Es nimmt Platz und einen authentischen Ort ein, der mit der Eröffnung des Deutschen Hüttenmuseums Lindenberg in den Räumen der ehemaligen Hutfabrik Ottmar Reich geschaffen wurde.

Im Dezember 2014 wurde das neue Deutsche Hüttenmuseum Lindenberg eingeweiht und im Folgejahr wurde es mit dem Bayerischen Museumspreis 2015 ausgezeichnet. Die Umnutzung des Industriedenkmals in einem Museum dauerte zwei Jahre und kostete rund 10 Millionen Euro, die von zwei finanziert wurden – Drittel der Mittel aus der Europäischen Union und ein Drittel mit Mitteln des Bundes und der bayerischen Regierung. Das Museum selbst befindet sich im Hauptgebäude der ehemaligen Hutfabrik, während im alten Kesselhaus am 28 Meter hohen gemauerten Schornstein ein Restaurant eingerichtet wurde. Die Grundlage der Ausstellung geht auf die Sammlungen des 1981 eröffneten und am 27. Oktober 2013 geschlossenen Stadthüttenmuseums Lindenberg zurück.

Auf einer Ausstellungsfläche von fast 1000 m² werden Hüte, Hutpressen, Zuschnitte und viele andere Exponate zur Geschichte der Hutmode aus drei Jahrhunderten gezeigt. Im Zentrum der Ausstellung steht der Kunststoff „Huttornado“ aus weißen Hutabgüssen. Die Ausstellung gliedert sich in die drei Themen Hutmacherei, Hutmode und die Geschichte der Stadt Lindenberg als Zentrum der Hutmacherei.

Zu dieser Zeit lebte Lindenberg vom Pferdehandel mit Italien. Einer dieser Pferdehändler musste der Überlieferung nach in Italien wegen Krankheit überwintern. Während seines unfreiwilligen Aufenthaltes im Süden beobachtete er Strohweben und -Hüten und brachte dieses Wissen nach Lindenberg. Anfangs wurden die Hüte nur für den eigenen Gebrauch hergestellt, aber ab 1755 begannen sie, die Verteilung und Produktion zu organisieren. Die ersten Hutfabriken wurden im Biedermeier um 1830 gegründet; Bis 1890 gab es bereits 34 Strohhuthersteller. Sie produzierten etwa 8 Millionen Strohhüte pro Jahr. Es überrascht daher nicht, dass Lindenberg zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Zentrum der deutschen Strohhüten-Branche galt und das „kleine Paris“ als Hutmode bezeichnet wurde. Zu dieser Zeit, im Jahr 1914, wurde der ehemalige Markt Lindenberg in die Stadt erhoben.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts arbeiteten rund 300 Lindenberg-Familien in der Hutmacherei. 1835 wurde die erste große Hutfabrik errichtet. Für die Herrenmode wurde die sogenannte Kreissäge hergestellt, für die Frauen florentinische Hüte und Glockenhüte hergestellt wurden. Bald standen für die Hutproduktion in der näheren Umgebung nicht genügend Rohstoffe zur Verfügung, weshalb sie teilweise aus China importiert werden mussten, wie eine Postkarte eines örtlichen Aufsehers zur Herstellung von Zöpfen aus dem späten 19. Jahrhundert nach Lindenberg beweist.]

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts produzierte Lindenberg in 34 verschiedenen Unternehmen insgesamt acht Millionen Hüte pro Jahr, was der Stadt die Beinamen „Hat Capital of Europe“ und „Little Paris“ einbrachte. Hüte von Lindenberg fanden nicht nur in Europa, sondern auch in den USA und Südamerika Absatz.

In den 1920er Jahren erlebt die Strohhutbranche jedoch eine Krise und die Unternehmen versuchen in den nächsten Jahrzehnten mit Filz, Leder, Dralon und Pelz entgegenzuwirken, was gelingt. Aber dann kommt mit den 60er und 70er Jahren eine zunehmend harmlose Mode. Es zwingt alteingesessene Unternehmen, ihre Produktion einzustellen. Die Hutindustrie verliert ihre primäre Position im Wirtschaftsleben Lindenbergs. Heute gibt es nur eine bekannte Hutfabrik auf dem Gelände: die Firma Mayser GmbH & Co.KG.

Nach dem Ersten Weltkrieg begann der Niedergang der Strohhutproduktion, weil das Hauptprodukt, die Kreissäge, aus der Mode gekommen war. Eine gewisse Kompensation brachte die Umstellung auf die Produktion von Filzhüten. Nachdem der Hut in den 1960er Jahren als Kleidungsstück immer mehr an Bedeutung verlor, mussten die meisten Lindenberger Unternehmen ihren Betrieb einstellen. Seit 1997 hat nur eine einzige Hutfabrik im Dorf ihren Betrieb behalten, aber auch 2010 ihre Pforten geschlossen.

Das Hutmuseum erinnert an diese Zeit, in der die Ursprünge des heutigen Lindenbergs liegen. Zusätzlich werden die vielen Schritte mit Originalgeräten und Maschinen modelliert. Die verschiedenen Stile der vergangenen Jahrhunderte zeigen unzählige Hutmodelle aus allen Epochen.

Heute, neben dem Deutschen Hüttenmuseum Lindenberg, erinnern noch die jährliche Huttag und die Wahl einer Königin der Hüte an die ehemals große wirtschaftliche Bedeutung der Hutproduktion für die Stadt.

Das Museum wurde 2015 mit dem Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet.

Ausstellung:
Die Dauerausstellung des Deutschen Hutmuseums Lindenberg erzählt von fleißigen Heimarbeitern, mutigen Händlern und mächtigen Manufakturen, die Lindenberg zum „kleinen Paris“ der Hutmode gemacht haben. Hutmacherei, Hutstadt Lindenberg und Hutmode sind dann die drei Themen, die auf fast 1000 Quadratmetern begehbarer Fläche gezeigt werden – und dazu immer der passende Hut aus der umfangreichen Kollektion.

Auf zwei Ebenen sind Themeninseln oder Vitrinen chronologisch um eine zentrale Installation angeordnet. Im Mittelpunkt der ersten Ausstellungsebene steht das Fabrikregal: ein begehbarer Glaskubus, der die technischen Herstellungsprozesse der Hutmacherei darstellt. Die Wände bestehen aus „intelligentem“ Glas, dessen Transparenz sich von transparent zu milchig umwandeln lässt – innen entsteht eine raumhohe Produktionsfläche. Hier wird die Entstehung eines Hutes filmisch visualisiert. Die Bilder entstanden bei der Lindenberger Firma Mayser und der Hutfabrik Seeberger im Nachbarort Weiler.

Eine Kunstinstallation von Anja Luithle, der Huttornado, begrüßt den Besucher im 4. Stock. Auf sechs dunklen Stahlstäben wirbeln weiße Hüte in großzügigen Ellipsen vom Boden bis zur Decke. Die verschiedenen Repliken markanter Hutformen locken den Betrachter in die vielseitige Kulturgeschichte des Hutes der letzten 300 Jahre. Vor dem Huttornado zeigen großformatige Fotografien und Bilder den zeitlichen Kontext und prägen so das räumliche Bild. Sie beleben die sich wandelnden Modetrends und ergänzen die Produktionen und Exponate in den Vitrinen. Das Ergebnis ist ein Querschnitt durch die modische Entwicklung des Hutes, sowohl im regionalen Kontext als auch in der internationalen Modeszene des 19., 20. und 21. Jahrhunderts. Je nach Position und Betrachtungswinkel gibt es unterschiedliche Schwerpunkte und überraschende visuelle Referenzen. Strukturell befindet sich der Huttornado knapp über dem Fabrikregal in der Ebene unter ihm. Die Hüte wirbeln so symbolisch direkt aus der Produktion und landen in ihrer jeweiligen Zeit.

Gehe durch 300 Jahre Hutmode und entdecke vertraute, interessante und kuriose Dinge rund um das Thema Kopfbedeckung. Teilnehmende Stationen laden zum Ausprobieren und Staunen ein. Bei uns können Sie nach Herzenslust versuchen und herausfinden, unter welchen Hut Sie passen. Erleben Sie das faszinierende Handwerk der Hutmacher in unserem „Fabrikkino“ und entdecken Sie in unserer „Huttornado“ berühmten und berühmten Hutträgerin.

Im Mittelpunkt unserer Geschichten stehen die Menschen: fleißiger Heimarbeiter, mutige Händler und mächtige Hersteller. Mehr als vier Millionen Strohhüte wurden um 1900 von Frauen und Männern hergestellt. Die ganze Welt trug Hüte aus Lindenberg. Das „kleine Paris“ der Hutmode befand sich im beschaulichen Allgäu. In einer der größten Hutfabriken der damaligen Zeit, der ehemaligen Hutfabrik Ottmar Reich, befindet sich heute das Deutsche Hutmuseum.

Hutmacherei, Hutmode und Hutstadt – auf knapp 1000 Quadratmetern begehbarer Fläche zeigen wir Ihnen drei abwechslungsreiche Themen und immer den passenden Hut aus unserer Kollektion. Ein Hutmuseum dieser Art und Größe ist einzigartig in Deutschland.