Nachhaltigkeitsberichterstattung

Nachhaltigkeitsberichte entstanden als eine Weiterentwicklung der Umweltberichte, die in den 1990er Jahren sowohl von Unternehmen als auch von öffentlichen Einrichtungen veröffentlicht wurden. Sie repräsentieren die Aktivitäten und Leistungen der Organisationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung.

Sie adressieren die wichtigsten Themen der Nachhaltigkeit: Ökonomie, Ökologie und Soziales (Triple Bottom Line). Der Nachhaltigkeitsbericht ist neben dem Geschäftsbericht ein wichtiger Bestandteil der Informationspolitik des Unternehmens. Es ist auch ein Instrument des Nachhaltigkeitsmanagements und ein Element des Marketings. Vor allem große Unternehmen aller Branchen veröffentlichen inzwischen jährlich – teilweise im Einklang mit den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) .- Solche Berichte. Neben den Richtlinien der GRI gibt es mittlerweile zahlreiche weitere Standards, wie die zehn Prinzipien des UN Global Compact. Diese Standards überschneiden sich inhaltlich, konzentrieren sich jedoch unterschiedlich auf die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit. Neben den großen Weltkonzernen müssen mittelständische Unternehmen zunehmend professionelle Nachhaltigkeitsberichte erstellen. Insbesondere fordern Unternehmen der Zulieferindustrie von den abnehmenden Großunternehmen die Einhaltung und Dokumentation von sozialen und ökologischen Standards.

Die Nachhaltigkeitsberichte dokumentieren die Fortschritte in jedem Bereich. In der Wirtschaft beispielsweise ist dies die Ausrichtung des Unternehmens auf die Zukunft. In der Ökologie – vor allem in der produzierenden und verarbeitenden Industrie – die nachhaltige Ausrichtung auf Ressourceneffizienz und Umweltbelastungen. Soziale Themen konzentrieren sich beispielsweise auf die Fokussierung des Unternehmens auf familienfreundliche Betriebe, die Unterstützung von Mitarbeitern in schwierigen persönlichen Situationen und soziale Beschaffungskriterien (z. B. fairer Handel, Maßnahmen gegen Kinderarbeit in der vorgelagerten Kette).

Seit 2005 werden Deutschlands Nachhaltigkeitsberichte in einem Ranking des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und future eV verglichen und bewertet. Dieser Wettbewerb ist die Fortsetzung der mehrfach in den Jahren 1994 bis 2000 durchgeführten Umweltberichte. In der Schweiz führt die Ö.BU alle zwei Jahre eine Nachhaltigkeitsjury durch.

Gründe für die Nachhaltigkeitsberichterstattung
Ein Nachhaltigkeitsbericht informiert die Stakeholder über die wirtschaftlichen sowie ökologischen und sozialen Aspekte des Unternehmens. Es sollte beachtet werden, dass das Interesse an diesen Informationen seit Jahren wächst. Es ist eine Möglichkeit, die Unternehmenskommunikation zu unterstützen.

Ziele
Das Ziel ist zweifach:

intern ermöglicht diese Bewertung dem Unternehmen, seine ökologische und soziale Leistung zu verbessern (kontinuierliche Verbesserung).

äußerlich, wenn es den Aktionären und der Öffentlichkeit mitgeteilt wird; Es informiert potentielle Investoren, Verwaltungen oder die Öffentlichkeit über das Niveau der Nachhaltigkeit der integrierten Entwicklung durch das Unternehmen. Es ist manchmal Teil des jährlichen Berichts über nachhaltige Entwicklung oder der Agenda 21 einer Verwaltung.

Es ermöglicht den Vergleich der Unternehmen (wenn Indikatoren und Bewertungsmethoden identisch sind) im Hinblick auf Indikatoren für nachhaltige Entwicklung (ökologische, soziale, ethische und gesundheitliche oder wirtschaftliche oder sogar menschliche Entwicklung).

Inhalt
Es beschreibt anhand von Indikatoren (in Form von Grafiken, Tabellen, Zusammenfassungen usw.), wie das Unternehmen die Prinzipien und Kriterien der nachhaltigen Entwicklung, unabhängig von der Komplexität der Organisation (Unternehmen, Tochtergesellschaften, …) intern und in seinen externen Maßnahmen integriert. .).

die Sozial- und Umweltstrategie des Unternehmens,
die personellen, finanziellen und organisatorischen Ressourcen im Dienste dieser Strategie
Die erhaltenen Ergebnisse

Themen behandelt oft;

CO2-Fußabdruck
Energieeinsparungen
Sozialpolitik des Unternehmens
Gesundheit am Arbeitsplatz, Umweltgesundheit
Respekt für die Menschenrechte
Ausbildung, Personalwesen
Ethik
Recycling
Verbrauch von nachwachsenden Rohstoffen und fossilen Ressourcen oder nicht, wenig, kaum oder teuer erneuerbare (Wasser, Boden, Rohstoffe, einschließlich Holz und Papier (einfach zu messen, Papierverbrauch ist ein gemeinsames Thema.) Die Papierpolitik von 50 großen französischen Unternehmen und ihre Die Entwicklung, der Anteil verantwortlicher Papiere, die sie verwenden, und die Maßnahmen zur Maximierung des Recyclings im Jahr 2010 waren Gegenstand einer Studie für 50 ausgewählte Unternehmen, einschließlich derjenigen des CAC 40 (18 Unternehmen wollten nicht auf die Studie antworten) Die Studie ergab, dass ein durchschnittlicher Franzose dreimal mehr Papier und Karton verbraucht als in der Welt, und dass 78% der in Frankreich konsumierten grafischen Papiere aus Frankreich stammen. import. Um ihre Umweltleistung besser beurteilen zu können Unternehmen können sich auf nationale oder globale Datenbanken verlassen (FAO, FAOSTAT).

Methode
Sie muss eine Bewertung vorsehen, die im Laufe der Zeit auf der Grundlage nachprüfbarer und glaubwürdiger Kriterien durchgeführt wird.

Es wird empfohlen (in einigen Fällen obligatorisch), die Analysen von einem unabhängigen Dritten durchführen zu lassen oder sie zumindest von einem unabhängigen Dritten validieren zu lassen, so dass die Autoren keine Richter und Parteien sind, was den Inhalt weniger glaubhaft macht. Große NGOs liefern auch Elemente zur Bewertung von sozialen oder ökologischen Auswirkungen. Websites fangen an, die ethischen und ökologischen Leistungen von Unternehmen zu vergleichen.

Einige Software ist in der Lage, Validierungsworkflows zu verarbeiten, um kontinuierliche Datenaktualisierungen sicherzustellen.

Grenzen
Es gibt viele Debatten über die Zuverlässigkeit und Transparenz und Überprüfbarkeit der Indikatoren, die zur Bewertung der verschiedenen sozialen, ökologischen und gesellschaftlichen Fragen herangezogen werden.

Es ist manchmal schwierig, die Auswirkungen und Verantwortlichkeiten von Tochterfirmen oder entfernten Tochtergesellschaften mit der Muttergesellschaft zu verbinden;
Geheimnisse der Herstellung und die Vertraulichkeit bestimmter Informationen sind Quellen der Befangenheit;
Quantitative Daten sind oft leichter zu interpretieren als qualitative;

Rechtliche Motive
Mit der Verabschiedung des Deutschen Rechnungslegungsstandards 20 (DRS 20) in 2012 haben Unternehmen, die nach HGB 315 Abs. 5, p. 2 sind verpflichtet, in den Geschäftsjahren ab 2012 zu berichten und zu berichten, wenn nichtfinanzielle Leistungsindikatoren für das interne Management und die Entwicklung unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit verwendet werden.

Das IÖW hat in einer Umfrage unter Umweltberichterstattern drei Hauptmotive identifiziert:

Marktorientierte Motive
Befindet sich das Unternehmen in einem Marktsegment, in dem ökologische und soziale Aspekte ein wichtiges Einkaufskriterium darstellen, sollte der Nachhaltigkeitsbericht eine klare Marktrelevanz aufweisen. Vor allem von den Medien angeregt, werden die Konsumenten den Nachhaltigkeitsaspekt auch in Zukunft verstärkt in ihre Kaufentscheidungen einbeziehen. Hier ist der Umweltbericht eine Chance, den Kunden mit seinen nachhaltigen Ideen weit über das eigentliche Produkt hinaus zu informieren und zu binden.

Managementorientierte Motive
Das öffentliche Interesse richtet sich in erster Linie an große Unternehmen. Kleine und mittlere Unternehmen ziehen die Öffentlichkeit in der Regel nicht so an. Hier kann der Nachhaltigkeitsbericht dazu dienen, ihr internes Sozial- und Umweltmanagement zu fördern. Vor allem sollten die eigenen Mitarbeiter informiert und motiviert werden. Dies ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn die Aspekte der Nachhaltigkeit in das Management eingebettet werden sollen.

Öffentlich orientierte Motive
Gerade Branchen, die seit Jahrzehnten verstärkt in der Öffentlichkeit stehen, haben öffentlich orientierte Motive. Branchen, die größere Auswirkungen auf die Umwelt haben, sehen ein mangelndes Vertrauen der Öffentlichkeit in die Umweltleistung ihres Geschäfts. Ziel der Umweltberichterstattung ist es, Glaubwürdigkeit und Vertrauen in sich selbst und seine Produkte zu erreichen.

Grundsätze der Berichterstattung
Der Nachhaltigkeitsbericht sollte den Unternehmen helfen, sich ein Bild von dem berichtenden Unternehmen, seinen Dienstleistungen und seinen Aktivitäten zu machen. Alle Informationen müssen wahrheitsgetreu sein und somit sollten die Stärken und Schwächen des Unternehmens dargestellt werden. Das gesamte Unternehmen sollte im Bericht beschrieben und in regelmäßigen Abständen (alle 3 bis 4 Jahre) neu geordnet werden. Es sollte sichergestellt werden, dass der Inhalt des Berichts wahr, materiell, vollständig und verständlich ist.

Elemente des Nachhaltigkeitsberichts

Schlüsselfiguren
Die wichtigsten Kennzahlen zur Nachhaltigkeit sollten so früh wie möglich im Bericht dargestellt werden, um eine schnelle Orientierung über Tendenzen zu ermöglichen. Besonders geeignet für diesen Zweck sind eine Tabelle oder einige Grafiken.

Vorwort des Managements
Das Vorwort ermöglicht der Öffentlichkeit zu erkennen, ob und wie sich das Management zur Nachhaltigkeit verpflichtet. Der Leser sollte durch konkrete Aussagen des Managements erkennen, wie der Fortschritt in diesem Bereich ist. Hier macht es Sinn, Führungspositionen zu wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Aspekten zu präsentieren.

Profil der berichtenden Gesellschaft
Das Profil gibt der Öffentlichkeit einen Überblick über das Unternehmen. Zusätzlich zu den wichtigsten Produkten und Dienstleistungen, sollte über Standorte, Rechtsform, Anzahl der Mitarbeiter, Besitz und Umsatz informiert werden.

Vision und Strategie
Obwohl Nachhaltigkeit selbst eine Vision ist, werden ökonomische, ökologische und soziale Aspekte je nach Unternehmen und Branche unterschiedlich gewichtet. Daher sollten Visionen, die speziell für das Unternehmen entwickelt wurden, kommuniziert werden. Auch Visionen und konkrete Ziele sollten in die gleiche Richtung weisen.

Verwaltungs-Systeme
Durch die Darstellung von Verantwortlichkeiten und Prozessen im Managementsystem sollte die Öffentlichkeit erkennen, wie Kompetenzen wahrgenommen werden. Im Nachhaltigkeitsbericht betrifft dies sowohl die Bereiche der ökonomischen, ökologischen und sozialen Governance des Unternehmens als auch den schwierigen Bereich der Koordination von Strategien und Zielen und die Beseitigung von Widersprüchen.

Unternehmen
Neben der Berichterstattung über die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens soll der Bericht auch das Image des Unternehmens stärken. So können geplante Strategien und Programme vorgestellt werden, die die Stärken stärken und die Schwächen des Unternehmens reduzieren.

Format
Nachhaltigkeitsberichte werden in der Regel als Print-, PDF- oder Online-Bericht erstellt. Laut einem Bericht des IÖW ist die Relevanz gedruckter Berichte in den letzten Jahren tendenziell zurückgegangen. Oft ergänzen oder ersetzen Unternehmen diese sogar durch teilweise umfangreichere Online-Berichte. Mögliche Vorteile der Online-Nachhaltigkeitsberichterstattung (als Micro-Websites) können sein: bei der Vernetzung von Inhalten durch Hyperlinks, interaktive Features, eine gute Auffindbarkeit über Suchmaschinen und die statische Lesbarkeit ihrer Nutzung zu sehen.

Initiativen
Organisationen können ihre Nachhaltigkeitsleistung verbessern, indem sie (EthicalQuote (CEQ)) messen, überwachen und darüber berichten, was ihnen hilft, positive Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Wirtschaft und eine nachhaltige Zukunft zu haben. Die wesentlichen Treiber für die Qualität von Nachhaltigkeitsberichten sind die Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI), (ACCA) -Preisprogramme oder -Rankings. Die GRI Sustainability Reporting Guidelines ermöglichen es allen Organisationen weltweit, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu bewerten und die Ergebnisse ähnlich wie die Finanzberichterstattung offenzulegen. Die größte Datenbank mit Nachhaltigkeitsberichten von Unternehmen finden Sie auf der Website der Global Compact Initiative der Vereinten Nationen.