Forschungsschiff SONNE

Die RV Sonne ist ein deutsches Tiefseeforschungsschiff. Das Schiff wurde im Dezember 2014 für die Wissenschaft verfügbar und operiert hauptsächlich im Pazifik und im Indischen Ozean. Sie ist in Wilhelmshaven registriert und ersetzte den gleichnamigen Vorgänger.

Die Sonne ist eine multifunktionale Arbeitsplattform für marine und verwandte Disziplinen: physikalische und biologische Ozeanographie, Meeresgeologie, Meeres- und Atmosphärenchemie, Meeresgeophysik und Meteorologie. Das Schiff wird hauptsächlich im Pazifik und im Indischen Ozean operieren.

Das Forschungsschiff Sonne fährt unter der Flagge des Bundesdienstes. Ihr Inhaber ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Das Schiff ist somit ein Staatsschiff. Das Logo des BMBF als Reeder des Schiffes ist auf den Deckaufbauten zu sehen.

Die Sonne trägt in Großbuchstaben das englische Wort SCIENCE (Wissenschaft) zurück und Steuerbord, um den wissenschaftlichen Zweck zu unterstreichen. Als weiteres Indiz für das wissenschaftliche Ziel ist das Logo des Instituts für Chemie und Meeresbiologie der Universität Oldenburg mit der Abkürzung ICBM am Schornstein angebracht.

Die Haupteinsatzgebiete der Sonne sind der Indische und der Pazifische Ozean. Hier untersucht sie Fragen zum Klimawandel, den Folgen der Invasion von Ökosystemen und der Versorgung mit Meeresressourcen.

Nach einer europaweiten Neuausschreibung ist das Schiff nicht wie ursprünglich von der Bremer Forschungsschifffahrt geplant, sondern von Briese in Leer versandet worden. 40 Wissenschaftler können auf dem Schiff leben und arbeiten. Es gibt 35 Einzelkabinen und Aufenthaltsräume sowie große Labors und spezielle Einrichtungen. Das Schiff wird von 30 bis 35 Seeleuten und Schiffsoffizieren betrieben. Insgesamt stehen 60 Einzelkabinen und 8 Doppelkabinen zur Verfügung.

Die Sonne brach im Dezember 2014 für ihre erste Erkundungsfahrt aus. Während des ersten Testlaufs strahlte das ARD-Morgenmagazin vom 20. bis 24. Oktober 2014 live von der Sonne. Die Sonne wurde Anfang 2015 durch den Panamakanal in den Pazifik verlegt. Nach der Erkundung des Discol-Gebietes und der Clarion-Clipperton-Zone ging es nach Neuseeland. Von dort fuhr es nach Norden nach Alaska und nach Stationen in Japan wieder nach Ozeanien. Von Neukaledonien aus fuhr die Sonne entlang des Kermadec-Vulkans nach Neuseeland. Im Herbst 2017 soll die Sonne für ihren ersten Werftaufenthalt nach Deutschland zurückkehren.

Die Sonne im Dezember 2016 im Hafen der neukaledonischen Hauptstadt Nouméa. Von dort aus begann ihre Reise im vulkanischen Kermadec-Bogen im Südpazifik.

Ausrüstung:
RV Sonne ist ausgestattet, um ein breites Spektrum der Meeresforschung abzudecken. Ein A-Rahmen-Kran am Heck hat eine Tragfähigkeit von 30 t. Dies kann zum Einsatz von Tauchbooten und anderen schweren Geräten verwendet werden. Vier Kräne mit einer Tragfähigkeit von 10 t und drei kleine Kräne (2 x 2 t und 1 x 0,5 t) ermöglichen den Transport von Forschungsmaterial über das Schiff. Eine Winde ermöglicht den Einsatz von Geräten auf dem Meeresboden bis 12.000 m Wassertiefe.

Für die Fehlersuche während der wissenschaftlichen Expeditionen ist das Schiff mit mehreren Werkstätten ausgestattet: einer Deckwerkstatt (für schwere mechanische Arbeiten), einer elektronischen Werkstatt, einer Maschinenwerkstatt (für feinmechanische Arbeiten) und einer Elektrowerkstatt.

Bis zu 25 20 ‚Container können an Bord (4 von ihnen im Inneren) gespeichert werden. Es gibt 550 m² wissenschaftliche Labors.

Das Schiff deckt das „gesamte wissenschaftliche Spektrum der Meeresforschung“ ab. Es hat einen großen A-Rahmen-Kran mit einer Tragfähigkeit von 30 Tonnen am Heck, beispielsweise für den Einsatz von Forschungs-U-Booten. Vier Ladekrane mit einer Tragfähigkeit von 10 Tonnen, drei Kleinkräne und eine Containerladebrücke ermöglichen den Transport von Forschungsmaterial im gesamten Schiff. Eine Winde ermöglicht das Absenken von Ausrüstung auf den Meeresboden in 12.000 Metern Wassertiefe. Das Schiff verfügt über eine Werkstatt an Deck für schwere mechanische Arbeiten sowie Werkstätten für Elektronik, Elektrik und Feinmechanik. Eine automatische Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes misst Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit und -richtung, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Sonneneinstrahlung, photosynthetisch aktive Strahlung, ultraviolette Strahlung und Wassertemperatur. Es hat einen Regenmesser und ein Wellenradar. Hochpräzise Echolote sind für die Tiefsee-Vermessung (Bathymetrie) und seismische Untersuchungen an Bord, und das gesamte Schiff ist optimiert, um störende Geräusche zu reduzieren. Ein ausfahrbares Stabilisierungssystem mit aktiven Flossen minimiert unerwünschte Eigenbewegungen des Schiffes. Einen Überblick über die neun Decks der Sonne bietet eine interaktive Grafik aus dem SO253 Expeditionsblog.

Umweltstandards
Deutsche Umweltverbände kritisierten 2013, dass die neue Sonne keine Umweltstandards haben werde. In ihrer 2013 veröffentlichten Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie forderte die Bundesregierung den Einsatz von SCR-Katalysatoren und Dieselpartikelfiltern. Auf dem Bundesschiff wurde kein Dieselpartikelfilter installiert, weil es zu dieser Zeit noch keine geeignete Technologie gab, die weiterhin einen sinnvollen Schiffsbetrieb gewährleisten würde. Das Forschungsschiff Sonne erhält den Blauen Engel. Das Schiff betankt schwefelarmen Dieselkraftstoff, zusätzlich werden die Abgase durch Stickoxide gereinigt. Darüber hinaus reduzieren die optimierte Rumpfkonstruktion und das dieselelektrische Antriebskonzept den Kraftstoffverbrauch und ein Abwärmenutzungskonzept erhöht die Energieeffizienz. Lärm und Vibrationen der Motoren wurden auf ein Minimum reduziert, indem alle Einheiten elastisch abgestützt wurden, so dass sie keine Vibrationen auf den Rumpf ausübten. Dies führe zu einer deutlich geringeren Lärmbelastung der Meeresfauna in der Wassersäule, sagte der Meeresbiologe Prof. Dr. med. Angelika Brandt.

Logistik:
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) entwickelt und implementiert Bildungs- und Forschungsprogramme auf nationaler und internationaler Ebene und finanziert nationale Wissenschaftseinrichtungen. Es unterstützt auch große Forschungseinrichtungen und Infrastrukturen einschließlich Forschungsschiffe wie die RV SONNE, die hier abgebildet ist.

Das BMBF veranstaltet seit 2000 Wissenschaftsjahre zu aktuellen Forschungsfragen, um den Dialog zwischen Forschenden und Öffentlichkeit zu ermöglichen und das Interesse der Menschen an der Forschung zu wecken. Das Wissenschaftsjahr 2016 * 17 konzentriert sich auf die Meere und Ozeane. Ein virtueller Rundgang der RV SONNE wurde in diesem Zusammenhang entwickelt.

Die RV SONNE ist Deutschlands modernstes Forschungsschiff. Es wurde 2014 in Betrieb genommen und gehört der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die RV SONNE bietet Platz für 40 Forscher und rund 32 Besatzungsmitglieder. Mit einer Länge von 116 Metern und einer Breite von 21 Metern kann er Geschwindigkeiten von bis zu 15 Knoten erreichen – das sind fast 28 Kilometer pro Stunde. Das Schiff ist mit Echoloten und verschiedenen Hebezeugen ausgestattet, darunter bis zu 12 Kilometer Kabel und Kabel. Neben vier Ladekranen beherbergt es 17 Labore und eine Forschungswetterstation. Die RV SONNE kreuzt den Pazifischen und Indischen Ozean und führt Meeresforschungsaktivitäten durch, von der Klima- bis zur Ressourcenforschung.

Die Kontrollstation Deutsche Forschungsschiffe der Universität Hamburg betreut die weltweit aktiven Forschungsschiffe METEOR, MARIA S. MERIAN und RV SONNE.

Das Personal der Kontrollstation ist verantwortlich für die wissenschaftlich-technischen, logistischen und finanziellen Vorbereitungen sowie für die Abwicklung und Unterstützung des Schiffsbetriebs. Sie arbeiten eng mit den Expeditionskoordinatoren und Vertrags-Seetransportunternehmen zusammen und berichten regelmäßig über die Auftraggeber (Bundesministerium für Bildung und Forschung und Deutsche Forschungsgemeinschaft).

Kontinuierliche Modernisierungen sind gemeinsam mit den Schiffsführungen geplant, damit den Wissenschaftlern zuverlässige Schiffe zur Verfügung stehen.