Die NS-Architektur ist die vom Dritten Reich von 1933 bis zum Herbst 1945 geförderte Architektur. Sie zeichnet sich durch drei Formen aus: einen abgespeckten Neoklassizismus (typisch für Albert Speer); ein volkstümlicher Stil, der sich von der traditionellen ländlichen Architektur inspirierte, besonders von der alpinen; und ein nützlicher Stil folgte für große Infrastrukturprojekte und industrielle oder militärische Komplexe. Die nationalsozialistische Ideologie nahm eine pluralistische Haltung zur Architektur ein; Adolf Hitler selbst glaubte jedoch, dass die Form der Funktion folgen sollte und schrieb gegen „dumme Imitationen der Vergangenheit“.

Architektur im Zeitalter des Nationalsozialismus beschreibt Bauvorhaben, Architektur und Stadtplanung als deutsche Verkörperung der in dieser Zeit vorherrschenden Stile des Neoklassizismus, der Homeland Security-Architektur und des designierten außereuropäischen Stils des Traditionalismus. Jenseits der repräsentativen Machtarchitektur setzte sich eine Reihe von strukturellen und architektonischen Entwicklungen in einer veränderten Form über das Ende des Krieges hinaus fort.

Die Krönung dieser Bewegung war die „Welthauptstadt Germania“, die geplante Erneuerung der deutschen Hauptstadt Berlin nach dem Sieg der Nazis im Zweiten Weltkrieg. Speer, der das Projekt beaufsichtigte, erstellte die meisten Pläne für die neue Stadt. Nur ein kleiner Teil der „Welthauptstadt“ wurde zwischen 1937 und 1943 gebaut. Kern des Plans war die Schaffung einer großen neoklassischen Stadt auf der Ost-West-Achse mit der Berliner Siegesäule in der Mitte. Große Nazi-Gebäude wie der Reichstag oder die Große Halle würden an breite Boulevards angrenzen. In den geplanten Bauzonen wurde eine große Anzahl historischer Gebäude in der Stadt abgerissen. Mit der Niederlage des Dritten Reiches wurde die Arbeit jedoch nie begonnen.

Allgemeines
Die Herrscher und ihre Architekten und Planer behaupteten, einen „nationalsozialistischen Stil“ entwickelt zu haben, der auf dem ererbten Fund der europäischen Bautypologie und -morphologie basierte. Gleichzeitig wurden zeitgenössische Tendenzen sowie persönliche Anregungen des deutschen Diktators Adolf Hitler im weitesten Rahmen bearbeitet. Charakteristisch war die offizielle Ablehnung der „Moderne“, wie der Bauhausstil genannt wurde. Diese Zurückweisung manifestiert sich z. B. im Verbot des Bauhauses und der Vertreibung seiner Vertreter. In der Propaganda wurde die nüchterne, einfache, funktionalistische Formensprache, die in den 1920er Jahren auf das Bauhaus zurückging, als seelenlos, „kulturbolschewistisch“ und „undeutsch“ beschrieben. Folkistische Elemente, wie in der Thingspiel-Bewegung und den besonders von 1933 bis 1935 erbauten Thingstätten, wurden in der Frühzeit des Regimes bevorzugt und spiegeln sich auch in der SS-Architektur der NS-Ordensburgen wider. Darüber hinaus wurde die stärkere Einbeziehung von Landschaftspflege und Naturschutz in die architektonische Planung hervorgehoben und teilweise von Alwin Seifert personifiziert.

Paul Schultze-Naumburg, der Hauptvertreter der Homeland Security Architecture, wurde jedoch 1935 mit Hitler in Ungnade gefallen. Albert Speer wurde ein „Stararchitekt des Dritten Reiches“ mit einer neoklassischen Formensprache, die Elemente der Moderne wie traditionelle architektonische Ideen und Formen und eine rationalisierte Konstruktionstechnik. In Bezug auf technische und industrielle Einrichtungen verstand die Architektur des Nationalsozialismus auch die Forderung nach Funktionalität als Zeichen des technologischen Fortschritts. Christoph Hackelsberger verglich die Formensprache des Atlantikwalls mit der expressionistischen Architektur. Eine dogmatische „Gleichschaltung“ des Bauens im Dritten Reich fand nicht statt, sondern äußerte sich vielmehr dadurch, dass divergierende Architekten bei der staatlichen Großauftragsvergabe nicht berücksichtigt wurden. So wurden auch nach 1933 viele private und industrielle Gebäude noch vom Stil der internationalen Moderne inspiriert.

Laut Weihsmann gibt es sechs formale ästhetische Tendenzen im Bausektor:

Klassizismus für Propaganda, Staats- und Parteibauten,
Heimatschutz für Siedlungen und religiöse Burgen,
moderate Modernität für Wohn- und Verwaltungsgebäude,
erbärmlicher Funktionalismus für Kasernen, Militärgebäude und Industriebauten,
Überarbeiteter Funktionalismus für Sportgebäude und Stadien,
Neue Objektivität für Ingenieur-, Industrie- und Fabrikgebäude.
Nach Weihsmann gibt es in den formalen Erscheinungen keine einheitliche Kunstlehre; eine spezifische städtebauliche Doktrin war unverkennbar. Realisierte Projekte waren zum Beispiel

Partei- und Regierungsgebäude
Kultstätten (Thingstätten, zB in Heidelberg)
Schulen und Quartiere für die politische und militärische Elite
Stadt-, Großraum- und Verkehrsplanung
Village (Re) Design im Rahmen von „Home Care“
Siedlungspläne für neu erschlossene Siedlungsgebiete im „Großdeutschen Reich“
Häuser der Hitlerjugend und anderer NS-Gemeinden
Industriebauten und Infrastruktur (Reichsbahnen, Brücken, Dämme)
Selbst Maler mit architektonischen Ambitionen messen Adolf Hitler die Größe einer Epoche in den Zeugnissen ihrer Kultur; je größer sie waren, um so erhabener war die Epoche seiner Ansicht. Charakteristisch für die Bedeutung Hitlers für die Architektur waren seine Worte anlässlich der ersten Architektur- und Kunstausstellung im „Haus der Deutschen Kunst“ in München am 22. Januar 1938:

„Wenn Nationen innerlich große Zeiten erleben, prägen sie auch diese Zeiten nach außen. Dein Wort ist überzeugender als das gesprochene Wort. Es ist das Wort aus Stein!“

– Adolf Hitler: Zitate nach H. Weihsmann: Bauen unter dem Hakenkreuz. Architektur des Untergangs. 1998, p. 19

Innerhalb von 15 Jahren wollte er das gesamte Land neu aufbauen und nahm zahlreiche Bauvorhaben persönlich in die Hand. Seine persönlichen Lieblingsarchitekten waren Paul Ludwig Troost, nach dessen Tod Ludwig Ruff, später Albert Speer und Hermann Giesler, der Hitlers Lieblingsstadt Linz (in der er einige Teenagerjahre verbrachte) zum größten Teil umwandelte. Das „Wort des Steins“ wurde propagandistisch propagiert (z. B. mit entsprechenden Filmen). Je weiter fortgeschrittener und hoffnungsloser der Verlauf des Krieges und je weniger realistisch die tatsächliche Verwirklichung war, desto unermeßlicher wurden die Pläne: gigantomanische Gebäude, breite Treppen, massive Pfeiler, lange und tote gerade Durchgänge (sogenannte „Achsen“) und übertriebene Pläne ohne praktischen Zweck, wie der geplante „Saal des Volkes“ in Berlin. Die „Reorganisationspläne“ verlangten exorbitante Geldmittel, Baustahl (der für Rüstungsaufgaben bald wichtiger wurde), Natursteine ​​(aus ganz Europa) und Arbeiter für das Deutsche Reich nur mit Mitteln der staatlichen Zwangswirtschaft und der Ausbeutung der Nachbarländer Staaten (Zwangsarbeit) sollten gewinnen. Hier ist einer von Hitlers Motiven für den Angriffskrieg. Weihsmann merkt übrigens an, dass die Uniformität und der Größenwahn von Hitlers Blaupausen zur Selbstzerstörung deutscher Innenstädte auch ohne Bombardierung geführt hätten. Um Bombenanschläge auf Berlin zu bombardieren, werden Äußerungen Hitlers überliefert, nach denen er sie tatsächlich willkommen heißt, um Platz für die geplanten Neubauten zu schaffen. Und sogar die Zerstörung der Gebäude wurde berücksichtigt, ja, sie wurden mit dem ausdrücklichen Zweck gebaut, selbst als Ruinen „eindrucksvoll in Jahrtausenden“ zu erscheinen (sog. „Ruin Value Theory“) – was sich zumindest bis heute bestätigt .

Berlin sollte vom Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt prächtig in die Reichshauptstadt Germania umgebaut werden und eine Stadt mit acht Millionen Einwohnern werden, München als „Hauptstadt der Bewegung“ und Nürnberg als „Stadt der Reichsparteitagen“, Linz wurde Als herausragendes europäisches Kulturzentrum und Hamburg als europäisches Welthandelszentrum wollte Hitler ganze Stadtviertel anlegen, damit seine breiten Boulevards und prächtigen Gebäude einen Platz finden. Die „Erholung der deutschen Städte“ sollte durch „Vernichtungsmaßnahmen“, „Entkernung“ und „Oberflächenreinigung“ erreicht werden, wobei bestehende Strukturen, die nicht dem Ideal entsprachen, unberücksichtigt blieben. So war eine bevölkerungsselektive Kontrolle vorgesehen (Eliminierung von Juden und „Asoziale“, die politisch unzuverlässige Arbeiterquartiere in den Innenstädten zerschlagen). Die regimeloyale Jugend sollte jedoch in einem ideologisch perfekten Rahmen aufwachsen. In den frühen Tagen des Regimes entstanden an verschiedenen Orten in Deutschland NSDAP-Ordensburgen und Adolf-Hitler-Schulen, propagandistisch verklärt wurde die Einrichtung von Erholungszentren der Macht durch Freudenorganisation wie dem Seebad Prora.

Aber nicht nur im Deutschen Reich, sondern auch in den zu erobernden Gebieten, etwa im so genannten „Generalgouvernement“, sollten Städte entwickelt und neu gestaltet werden. Europa sollte von einem Netz von Breitspurbahnen durchzogen werden, und Pläne für futuristische Einweg-Eisenbahnen wie die Alwegbahn sind noch in Kriegszeiten. Himmler als „Reichskommissar für die Festigung der deutschen Nationalität“ wollte Städte und Dörfer für die neuen deutschen Siedler im Osten schaffen und sie mit den besten Straßen verbinden. Er stellte sich die Idee eines von „germanischen Verteidigungsbauern“ (gleichzeitig Bauern und Soldaten) besiedelten Osteuropas vor; Die Energieversorgung sollte nach den technischen Konzepten von Ulrich W. Hütter durch dezentrale Windenergieanlagen sichergestellt werden. Heinrich Himmler plante ab 1935 den Ausbau der Wewelsburg bei Paderborn als „Kultstätte“ für seine Schutzstaffel. Verantwortlicher Architekt war Hermann Bartels.

Die völlige Umgestaltung der Städte sowie die Errichtung und Fertigstellung der „Gotteshäuser“ und Prunkbauten der Nationalsozialisten wurden durch den Verlauf des Zweiten Weltkriegs verhindert. Parallel dazu wurde bereits 1940/1941 eine große Anzahl von Fachpublikationen zu den Detailaspekten des Wiederaufbaus vorgelegt. Diese Bemühungen wurden ab 1943 in einer zentralen „Belegschaft für den Wiederaufbau bombenbeseitigter Städte“ unter der Leitung von Albert Speer koordiniert, die in der Tat auch eine militärische Niederlage beinhaltete. Die hier vertretenen Architekten und ihre planerischen und strukturellen Überlegungen spielten – mit Ausnahme von Speer selbst – Jahrzehnte nach Kriegsende eine wichtige Rolle. Ihre modernistischen Pläne kamen fast ausnahmslos, ohne Nazi-Symbolik und repräsentative „Machtarchitektur“ zur Geltung zu bringen, Vertreter einer Rekonstruktion im Baustil wurden hinsichtlich ihres Einsatzes in der NS-Zeit diskreditiert.

Vermächtnisse der repräsentativen Architektur unter dem Nationalsozialismus sind in vielen deutschen Städten sehr oft noch als Verwaltungsgebäude vorhanden, deren Ruinen ua auf dem Nürnberger Reichsparteitagsgelände, in Weimar und in München zu besichtigen sind. Als steinerne Monumente eines Machtwillens sollten sie die Ideologie des Nationalsozialismus transportieren und entsprechend als Propaganda agieren. Die Monumentalität, die asketische Fassadengestaltung und die kultisch-sakrale Inszenierung der Gebäude dienten diesem Zweck. Die Dimension der Größe, untermauert durch Rekorddaten über Bauzeit, Dimensionen und Material, sollte Ausdruck einer höheren Kultur, der Überlegenheit der arischen Rasse, sein. So wurde der Anspruch der Unterwerfung des Dritten Reiches architektonisch artikuliert. Das Individuum verschwand aus der bloßen Strukturgröße und Masse, das Individuum wurde architektonisch und städtebaulich dem regulierten Kollektiv der Massen, der nationalen Gemeinschaft und der Partei unterstellt („Einschüchterungsarchitektur“). Eine starke Präsenz sollte in diesen kontrollierten Gemeinschaften möglich sein. Die kultisch-sakrale Komponente lässt sich an den altarähnlichen Rednerpulten für Hitler nachvollziehen, das beste Beispiel für diese Altäre ist der Pergamonaltar nach dem Vorbild der Führergalerie auf dem Nürnberger Zeppelinfeld.

Hinzu kommt die Gestaltung der Fassaden, für die das Art-on-Building-Gesetz erlassen wurde. Das Design orientierte sich am Zweck der Gebäude. So wurden für das Oberkommando der Wehrmacht (OKW), für die Reichsmarschalls und für die Soldatenhalle in kaum ornamentierten militärischen Werkzeugen und Waffen präsentiert.

In einem anderen Sinn werden als Vertreter des NS-Regimes die KZ-Gebäude und heutigen Gedenkstätten, die meist von Zwangsarbeitern errichtet wurden, wahrgenommen.

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Beispiele
Sortiert nach dem Entstehungszeitraum:

„Führerbau“ am Königsplatz in München (1933-1937 von Paul Ludwig Troost)
Haus der Kunst in München (1933-1937 von Paul Ludwig Troost)
Reichsparteitagsgelände in Nürnberg (1933-1938 von Albert Speer)
NS-Ordensburg Sonthofen (1934 von Hermann Giesler)
Olympiastadion (1934-1936 von Werner March) und „Reichssportfeld“ in Berlin
SS Junkerschule in Bad Tölz (1934 Originalstelle, 1936 Neubau auf der Flinthöhe)
Armee und Luftwaffe Nachrichtenschule in Halle (Saale) (1934-1937 von Ernst Sagebiel)
Verwaltungsgebäude der Reichspostdirektion Karlsruhe (1934-1938 von Hermann Billing)
Sanierung des Dorfes Alt Rehse für den Hartmannbund zum Aufbau der Führerschule der Bundesärztekammer (Wiederaufbau zwischen 1934 und 1939)
Reichsbankgebäude in Berlin (1934-1940 von Heinrich Wolff), heute Teil des Auswärtigen Amtes
NS-Ordensburg Vogelsang (ab 1934 von Clemens Klotz)
Reichsluftfahrtministerium in Berlin (1935/1936 von Ernst Sagebiel), heute Bundesministerium der Finanzen
Wohngebiet Südvorstadt in Pirna (1935-1938)
Bau des Zentralfriedhofs in Bochum (1935-1939)
Kongresshalle des Reichsparteitagsgeländes Nürnberg (1935-1940, unvollendet, von Ludwig und Franz Ruff), heute Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände
Hallbrücke Rudolphstein, Reichsautobahn (1936 von Fritz Limpert und Paul Bonatz)
Planung des Umbaus von Berlin in die Welthauptstadt Germania seit 1936/1937 durch den Generalinspektor
Wehrkreisdienstgebäude in Kassel (1936-1938 von Ernst Wendel), heute Bundessozialgericht
KdF – Badeort Prora auf der Insel Rügen (1936-1939, unvollendet, von Clemens Klotz)
Flughafen Tempelhof in Berlin (1936-1941 von Ernst Sagebiel)
Akademie für Jugendführung in Braunschweig (1937-1939 von Erich zu Putlitz)
SS-Kaserne auf dem Nürnberger Reichsparteitagsgelände (1937-1940 von Franz Ruff), heute Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Kreissparkasse in Schwäbisch Hall (1937-1941 von Eduard Krüger)
Gauforum Weimar (1937-1945, unvollendet, von Hermann Giesler)
Herz-Jesu-Kirche in Eschweiler (1938/1939)
Neue Reichskanzlei in Berlin (1938/1939 von Albert Speer)
Kraftwerk Marbach (Block I) (1938-1942)
Lehrerbildungsanstalt Trier (1939/40), heute alte Gebäude des Schneidershofes der Universität Trier
Italienische Botschaft in Berlin (1939-1941 von Friedrich Hetzelt)
Weiterentwicklung der Posener Burg zur „Führerresidenz“ (1940-1944 von Franz Böhmer)
Casinogebäude am Marinehafen in Flensburg-Mürwik (1944)

Stadtplanungspläne
In den allgemeinen Plänen für die Städte München, Linz, Nürnberg und Hamburg sollte sich der Machtanspruch der Nationalsozialisten manifestieren. Im Jahr 1940 wurden insgesamt 27 Städte durch persönliche Dekrete Hitlers zu neuen Designstädten erklärt.

Berlin
Große Teile, vor allem die südliche Mitte Berlins, sollten ab den späten 1930er Jahren zu einer „Reichshauptstadt Germania“ mit einem Nord-Süd-Boulevard mit dem Triumphbogen und der großen Südstation im Süden sowie der Ruhmeshalle und der große Nordstation am Nordende mit sich kreuzenden Ost-West-Achsen und anderen besonders markanten Gebäuden.

Nürnberg
In Nürnberg sollte im teilweise fertiggestellten Reichsparteitagsgelände unter anderem das Deutsche Stadion geschaffen werden, in dem Kampfspiele, eine Art Olympische Spiele der Nationalsozialisten, stattfinden sollten. Es hatte eine geplante Kapazität von 400.000 Menschen. Hitler sagte über dieses Stadion: „1940 werden die Olympischen Spiele wieder in Tokio stattfinden, aber dann für immer in diesem Stadion.“ In Nürnberg waren aufgrund der Reichsparteitage riesenhafte Sammelgebiete für Divisionen der deutschen Wehrmacht, der Leibstandarte SS Adolf Hitler und der Hitlerjugend geplant. Hitler plante hier riesige Umzüge von Verbänden der Wehrmacht abzufahren.

München
Für München war geplant, auf dem Gelände des Hauptbahnhofs ein 214,5 Meter hohes Denkmal zu errichten, das an den Hitlerputsch von 1923 erinnern sollte. Darüber hinaus sollte in München ein Bahnhof für den Breitengrad von über einem Kilometer gebaut werden Spurweite. Für dieses Bauvorhaben wurden mehrere Straßen und die umliegenden Häuserreihen eingeebnet und genutzt. Die Breitspurbahn sollte Berlin mit anderen Städten und den eroberten Ostgebieten verbinden.

München sollte auch eine Art Hauptstadt der deutschen Kunst werden; Zu diesem Zweck waren neben dem bereits fertiggestellten „Haus der deutschen Kunst“ weitere Museen geplant. Beauftragter Architekt war Paul Ludwig Troost.

Hamburg
Für Hamburg war eine gigantische Hängebrücke über die Elbe geplant. Es sollte westlich von Hamburg-Altona gebaut werden, weil Hamburg wieder zu einer Art Welthandelszentrum werden sollte, in dem Waren oder Rohstoffe aus den deutschen Kolonien nach Übersee kamen, die England nach Fälligkeit nach Deutschland zurückgeben sollte zum Versailler Vertrag. Hier sollten Sie die neue deutsche Größe und Stärke sehen können. Diese Brücke sollte die Golden Gate Bridge in San Francisco übertreffen. Es wäre die größte Hängebrücke der Welt geworden. Fritz Todt entwarf die neue Hängebrücke 1937, das Eröffnungsjahr der Golden Gate Bridge. Aber es stellte sich heraus, dass der freitragende Bereich zwischen den Pfeilern wegen der U-Bahn nicht länger sein konnte als die Golden Gate Bridge. Die Pylonen wären nicht so in einer Sandfläche verankert gewesen. Mit einer Länge von 700 Metern und einer Pierhöhe von 150 Metern wäre es nicht in der Lage gewesen, sein Vorbild zu überschatten. Daher sollte es zumindest nach Hitlers Vorgaben eine größere Fahrbahnoberfläche haben. Da die Brücke weit außerhalb des Hamburger Stadtzentrums verlegt wurde – nur hier wurde der Elbstrom ausgebaut, um eine solche Länge überhaupt erst möglich zu machen – mussten die Verkehrsströme neu verteilt werden. Zwischen 1938 und 1944 erarbeitete Architekt Konstanty Gutschow die Neubauten sowie neue Verkehrswege. Dies hätte Hamburg ein völlig neues Gesicht gegeben. Am rechten Elbufer wurde das Modell eines Brückenpfeilers im Maßstab 1:10 gebaut. Außerdem wurde ein 250 Meter hoher Wolkenkratzer der NSDAP zur Verfügung gestellt. Da die Nationalsozialisten alle Bauten aus der Antike in den Schatten stellen wollten, war auch für Hamburg ein neuer, größerer Hafen geplant, auf dem die Kreuzfahrtschiffe ihre Kräfte durch Freude investieren sollten. Auftrags-Architekt in Hamburg war auch Konstanty Gutschow, der bereits die Strecke und die Brücken für die neu geplante Autobahn Hamburg-Berlin geplant hatte. (In einigen Fällen waren diese Ziegelbrücken bereits bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs in Betrieb). Nach dem Krieg arbeitete Gutschow im Krankenhausbau (zB Krankenhaus auf Helgoland und Medizinische Universität Hannover).

Linz
In Linz wollte Hitler seinen Ruhestand verbringen. Deshalb plante er hier ein riesiges Anwesen und die größte Kunst- und Bildergalerie der Welt, das „Führer Museum“. Linz sollte auf diese Weise das kulturelle Zentrum Europas werden – ein „deutsches Budapest“ an der Donau, denn es wäre „eine unverzeihliche Parodie, wenn die Nachkommen Attilas und seiner Hunnen die schönste Stadt am Nibelungenbach besäßen“ (Zitat Hitler, nach dem Buch, wenn Hitler den Krieg von Ralph Giordano gewonnen hätte). Die Gemälde für die Galerie sollten aus anderen deutschen Museen stammen oder im Ausland „erworben“ werden. Dies war unter anderem auf den Kunstdiebstahl im besetzten Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zurückzuführen, in den auch der Museumsdirektor Hans Posse auf Befehl Hitlers involviert war. Da die Expansion jedoch wegen des Krieges stockte, wurden die Kunstwerke in der Bergungsstätte Altaussee gelagert.

Weitere Pläne für den Ausbau von Linz als „Führerstadt“ sahen einen Boulevard „Zu den Lauben“ mit Bildgalerien, Museen und einem Theater in monumentaler Architektur vor, am nordöstlichen Ende ein „Hitler-Zentrum“, in dem die Galerie stehen sollte mit einer riesigen Säulenfront. Beabsichtigt waren

Monumentale Entwicklung der beiden Donauufer als politisches und administratives Zentrum (siehe auch Nibelungenbrücke, Brückenkopfbau)
Umzug der Westbahn nach Süden, Neubau der Personenstation, um Platz für den Boulevard zu schaffen
Kreuzung der Reichsautobahn
Neubau des Hafens
Bau von zwei weiteren Donaubrücken
Erweiterung der Reichswerke Hermann Göring und der Stickstoffwerke
Realisierung eines großangelegten Wohnungsbauprogramms für die Industriearbeiter (siehe auch Hitlerbauten)
Wie bei anderen Konzentrationslagern wurden auch in der Nähe von Natursteinlager neue Lager wie das Konzentrationslager Mauthausen errichtet, da dieses Material in großen Mengen für die repräsentativen Gebäude benötigt wurde. Einige Außenlager des KZ Mauthausen wurden auf der Stadt Linz errichtet. Die Rahmenplanung blieb bis zum Ende des Krieges bestehen, wurde aber mehrfach verschoben. Gründe dafür waren die divergierenden Vorstellungen der Baubehörden und die Ambitionen der Architekten, sich zu profilieren. Nur wenige Gebäude wurden realisiert, wie der Ausbau des Haupteingangs am Südufer der Donau. Eines der letzten Fotos von Hitler zeigt ihn im Führerbunker in Berlin vor einem Modell aus Linz.

Alle Gebäude sollten bis 1955 bis zur großen Siegesfeier fertig gestellt sein.

Dresden
Die Tribünen wurden an den Ufern der Elbe fertiggestellt, die vor dem Hintergrund der barocken Altstadt für Massenkundgebungen gebaut wurden. Ebenfalls erhalten ist heute das Gebäude des Luftgaukommandos Dresden des Architekten Kreis. Auch deutlich erkennbar hat der Nationalsozialismus im Stadtplan den Bau des Flughafens und der Reichsluftkriegsschule in Klotzsche und den Ausbau der Kasernen in der Albertstadt, in Übigau und in Nickern verewigt. Für den Bau der Autobahn 4 wurde das Dorfzentrum von Kemnitz zerstört.

Unter anderem war für Dresden eine Variante der Waldschlößchenbrücke geplant. Weitere Pläne waren die monumentale Gestaltung einer Achse vom Großen Garten über das Hygiene-Museum Wilhelm Kreis bis zum Neuen Rathaus im Rahmen des „Gauforums Dresden“, das auf den Güntzwiesen entstehen sollte.

Galerie
Häufig wurden Nazi-Ideale über Gemälde oder Reliefs an den damals errichteten Gebäuden präsentiert. Alfred Wegwerth entwarf die Graffitis für eine Arbeitersiedlung in Ilmenau (Thüringen), wo Ende der 1930er Jahre vier Häuser für Fabrikarbeiter gebaut wurden. Ursprünglich in den Bildern auch nationalsozialistische Symbole wie z. B. enthalten das Hakenkreuz. Diese wurden nach 1945 eingelöst. Die rechten Sturzreliefs zeigten die Symbole der NS-Organisationen, nur die Hakenkreuze wurden ausgemeißelt.

Zu DDR-Zeiten wurde der Mann auch auf dem ersten Bild ausgerottet, da ursprünglich ein Soldat der Wehrmacht vertreten war. Als die Wandbilder im Jahr 2003 restauriert wurden, wurde ein Mann hinzugefügt, aber in einer etwas anderen Form. Die Bilder sind allesamt typische Motive der nationalsozialistischen Kunst (Familie, Komposition, Werk).

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