Moderne in Deutschland

Modernisme in Germany (deutsch: Die Moderne) – Elektrizität in der Architektur, die in Deutschland auch als Neubau (Neues Bauen) bezeichnet wurde.

Die Gründung des Werkbundes im Jahr 1907 im Zusammenhang mit der Diskussion über die Probleme und Aufgaben der neuen Architektur kann als Beginn der Moderne in Deutschland angesehen werden. Die Wurzeln der deutschen Moderne liegen in den Bewegungen, die die Stadtreform der Städte und die Wiederherstellung der Kommunikation zwischen Kunst und Handwerk anstreben. Die Ausstellung in Köln im Jahr 1914 war eine Demonstration der Bestrebungen der Moderne. eine Modellfabrik mit verglasten, runden Treppen in den Ecken (Gropius-Projekt). Völlig moderne und abstrakte Formen hatten jedoch eine klassizistische symmetrische Projektion.

Die rasante Entwicklung des Neubaus erfolgte nach dem Ersten Weltkrieg. Die fehlenden Mittel für Bautätigkeiten begünstigten die kompromisslose Entwicklung von Architektur auf Papier. Zu allererst wird die Mehrheit der Schöpfer temporär zum Expressionismus geführt und mit der Zeit die Stilisierung aufgeben. Es gibt einen minimalistisch-funktionalistischen Trend und eine parallele dynamische Architektur (dynamisches Bauen). Zusammen mit der Verbesserung der wirtschaftlichen Situation entstehen in deutschen Städten zahlreiche Satellitensiedlungen, die neu gestaltet und mit Grün gesättigt sind.

Bis 1933 war Deutschland das Zentrum der intensivsten Entwicklung der modernistischen Architektur, gefolgt von einer durch die ästhetischen Vorlieben des NS-Regimes erzwungenen Pause, und die bekanntesten Architekten verließen das Land aus beruflichen oder politischen Gründen. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten traten konservative Architekten nach und nach auf, und die modernistische Bauweise wurde in Industrieanlagen akzeptiert. In der Industriearchitektur fanden diejenigen, die nicht außerhalb Deutschlands reisten, ihre Nische, darunter Egon Eiermann und Ernst Neufert. Andere, wie Hans Scharoun, beschäftigten sich unter schwierigen Arbeitsbedingungen nur mit Einfamilienhäusern.

Nach dem Krieg entwickelte sich die Architektur im Osten und Westen Deutschlands getrennt. In den ersten Nachkriegsjahren gab es in beiden Landesteilen einen Streit zwischen Konservativen, die Städte in ihrer historischen Form wiederaufbauen wollten, und radikalen Modernisten. In Deutschland ist der Modernismus seit Beginn der 1950er Jahre in einer für das Material und die Umwelt empfindlichen Vielfalt vorherrschend. Zahlreiche Schulen des Günter-Behnisch-Projekts entstehen, Egon Eiermann schafft Bürogebäude, Kaufhäuser und Industrieanlagen. Trotz Werken wie der Berliner Scharoun Philharmonie erreicht die westdeutsche Moderne in der Welt keine so große Bedeutung wie in der Vorkriegszeit.

Der Ostsozialismus wurde in Ostdeutschland bis etwa 1958 durchgesetzt. Später wurde die Stadterweiterung bereits nach den Prinzipien der Moderne umgesetzt, Hermann Henselmann errichtete am Alexanderplatz in Berlin Gebäude und ein neues Zentrum in Leipzig. Von den 1960er Jahren bis 1990 wurden in der DDR zahlreiche großformatige Bauten errichtet, die in den Formen der Moderne erhalten blieben.

Prinzipien der modernen Architektur

Allgemeine ästhetische und architektonische Prinzipien
Die technische, dann neue Grundlage für die Architektur der klassischen Moderne ist die Verwendung von Baustoffen Stahl, Glas und Stahlbeton.

Die ästhetischen Prinzipien der klassischen Moderne sind als Reaktion auf die historisierenden Neo-Stile zu verstehen.

Das Programm der umfangreichen Architekturtheorie lässt sich in drei pointierten Prinzipien zusammenfassen: Form folgt Funktion (Louis Sullivan), Weniger ist mehr (Ludwig Mies van der Rohe) und die bereits 1908 von Adolf Loos Ornament und Kriminalität. Auf der einen Seite sollte das Design von der architektonischen Funktion abgeleitet werden. Dies äußert sich oft in der Sichtbarkeit des Gebäudeskeletts eines Gebäudes und der Versorgungsleitungen. Auf der anderen Seite ist das Design oft von asketischer Einfachheit.

Organische Stilistik
Das strenge Design führt gelegentlich zu dem Missverständnis, dass die klassische Moderne auf strenge Orthogonalität reduziert werden kann. Dies gilt zwar z. Für die Architekten von de Stijl beispielsweise entwickelten andere gerade eine Vorliebe für gebogene Formen und nutzten die damals neuen Möglichkeiten der Betonkonstruktion. Der expressionistische Stil von Erich Mendelsohn ist sicherlich der Klassischen Moderne zuzuordnen und weitestgehend auf den Einsatz des rechten Winkels verzichtet, ebenso Frank Lloyd Wright und später die Vertreter des organischen Bauens (zB Hans Scharoun) oder des Brasilianers Oscar Niemeyer.

Dekoration und dekorative Verzierung
Der Modernismus ist geprägt von der Ablehnung des von Adolf Loos geprägten Ornamentbegriffs. Ornament und Verbrechen (1908) lautet der Titel des Essays, in dem sich Adolf Loos gegen die dekorative Verzierung wendet. Ursprünglich als Gegenbewegung zu der vielfältigen Nachahmung des 19. Jahrhunderts mit ornamentaler Überfrachtung konzipiert, wurde die Moderne durch das Bauhaus in Weimar und später in Dessau zu einem eigenen Stil avanciert. Von den 1930er bis in die 1940er Jahre verbreitete sich der Modernismus in den Vereinigten Staaten und eroberte von dort aus fast die gesamte Welt.

Ästhetische Kontraste
Obwohl die Architektur der Klassischen Moderne auf bestimmten gemeinsamen Prinzipien beruht, ist sie kein klar definierter Stil im eigentlichen Sinne, sondern eine Epoche. Die Einstellung auf den rechten Winkel oder die gekrümmte Form bestimmt z. B. verschiedene ästhetische Positionen. Die Verwendung von überwiegend Glas und Stahl oder Beton kann zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen. Das erklärte Ziel von Mies van der Rohe war also der totale Raum: Innen und Außen sollten ineinander übergehen. Dies gelang ihm beispielsweise in der Neuen Berliner Nationalgalerie durch den völligen Verzicht auf tragende Wände. Stattdessen ist der Raum nur durch Glas begrenzt. Eine andere Tendenz, insbesondere im Brutalismus, beruht dagegen auf massivem Beton – was natürlich eine ganz andere Wirkung hat.

Die städtebaulichen Grundsätze wurden 1933 in der Charta von Athen festgehalten und beinhalteten nicht nur die Ablehnung der dichten Gründerzeitstadt, sondern auch einen radikalen Bruch mit allen städtebaulichen Traditionen. Wesentliche Elemente waren die Entflechtung städtischer Funktionen, eine offene Entwicklung und die autofreundliche Stadt.

Ausgewählte Beispiele der Moderne in Deutschland
AEG – Turbinenfabrik in Moabita (heute Stadtteil von Berlin), Peter Behrens, 1907 – Stahl – und Glashalle mit avantgardistischem Aufbau. Die stark optisch aktive Ecke hat keine strukturelle Funktion und ist immer noch eine Art Ornament.
Fagus Schuhfabrik in Alfeld, Walter Gropius, 1907 – 1922 – das erste Objekt mit einer Glasecke, von der die Konstruktion zurückgezogen wurde. Kubische Körper sind aus gelbem Klinker gebaut.
Bauhausgebäude in Dessau-Roßlau, Walter Gropius, 1926
Wohnsiedlung Podkowa (deutsche Hufeisensiedlung) in Berlin, Bruno Taut, 1925 – 1927 – eine gemischte Wohnsiedlung von Ein- und Mehrfamilienhäusern. In der Mitte des Plans befindet sich ein halbrunder Teich, umgeben von einem Mehrfamiliengebäude mit einem Flachdach mit einem Hufeisenplan von etwa 100 m Durchmesser, und von der offenen Seite gibt es eine Terrasse. Der Radius weicht von der Mitte der Gasse mit Reihenhäusern ab.
Wohnsiedlungen in Frankfurt, Ernst May, 1925 – 1930
Wohnsiedlung am Weißenhof in Stuttgart, 1927
Dammerstockgut in Karlsruhe, Walter Gropius und andere, 1928 – 1929
Schimkes Haus in Löbau i. Sachsen, Hans Scharoun
Kaufhaus Schocken in Chemnitz, Erich Mendelsohn – die horizontale Höhenerhöhung wird mit vertikalen Akzenten von Treppenhäusern abgeschlossen.
Die evangelische Gedächtniskirche Kaiser Wilhelms I. in Berlin, Egon Eiermann, 1963 – Der Bau eines Betonpavillons und Turms fand unter Beibehaltung der zerstörten Kirche im Ruinzustand statt.
Neue Nationalgalerie in Berlin, Ludwig Mies van der Rohe, 1963 – 1969 – ein freistehendes Gebäude im Kulturforum. Auf dem Granitsockel, in dem sich die entsprechenden Museums- und Technikräume befinden, befindet sich eine einteilige, komplett verglaste Halle, in der manchmal Wechselausstellungen organisiert werden. Sein mächtiges Dach in Form eines Stahlrostträgers ruht auf den aus den Ecken herausgezogenen achtpoligen A-Säulen. Hinter dem Sockel schließt sich der versunkene Garten an Skulpturenausstellungen an.

Städtische Projekte
Siedlungen der Berliner Moderne, erbaut zwischen 1913 und 1934, seit 2008 Weltkulturerbe
Wiener Gemeindebauten, 1918-1934
Arbeitersiedlung Hoek van Holland Rotterdam, JJP Oud 1924-1927
Arbeitersiedlung Kiefhoek Rotterdam, JJP Oud 1925-1927
Siedlung Georgsgarten Celle, Otto Haesler, 1924-1926
Neues Frankfurt Frankfurt am Main, Ernst May, 1925-1930
Siedlung Onkel Toms Hütte Berlin, 1926-1932
Jarrestadt Hamburg, Karl Schneider, Fritz Schumacher, ab 1926
Weissenhofsiedlung Stuttgart, 1927
Werkbundsiedlung Neubühl Zürich, 1928-1932
Gratte-Ciel Villeurbanne 1927-1934
Cité de la Muette Drancy bei Paris, Marcel Lods, Eugène Beaudouin 1931-1934
Weiße Stadt Tel Aviv, 1930er Jahre
Asmara Eritrea, 1935-1941
Greenbelt-Städte: Greenbelt Maryland 1935-1937, Greenhills Ohio 1935-1938, Greendale Wisconsin 1936-1938
La Colonia Jardines del Pedregal Mexiko-Stadt, Luis Barragán 1943-1954
Rekonstruktion von Le Havre, Auguste Perret, 1945-1954
Rekonstruktion Vieux Port / La Tourette Marseille, Fernand Pouillon, 1949-1953
Vällingby Stockholm, Sven Markelius, 1947-1955
Unterkünfte Tuscolano (INA-Casa) Rom, Saverio Muratori / Mario De Renzi / Adalberto Libera, 1950-1956
Chandigarh, Le Corbusier, 1951-1961
Plan Hauptstadt Brasília, Oscar Niemeyer, 1956-1960
Internationale Bauausstellung im Hansaviertel Berlin, 1957
Grindelhochhäuser Hamburg, 1946-1956
Lafayette Park Detroit, Mies van der Rohe, Ludwig Hilberseimer, 1956-1963
Les Courtillières Pantin bei Paris, Émile Aillaud, 1956-1960
Alton Estate Roehampton (London), Londoner Grafschaftsrat, 1958-1959
Meudon-la-Forêt Fernand Pouillon, 1959-1961
Neustadt Wulfen, Fritz Eggeling, 1961
Grands Ensembles (Ville nouvelle von 1965): Sarcelles bei Paris
Neustädte: Milton Keynes, 1968-1971
Arcosanti Arizona, 1970
Miami Beach, Art Deco District, 1930er bis 1940er Jahre
Napier Art Deco Viertel, 1930er Jahre