Gemäldegalerie, Berlin, Deutschland

Die Gemäldegalerie ist ein Kunstmuseum in Berlin und das Museum, in dem die wichtigsten Gemälde der Staatlichen Museen zu Berlin ausgestellt sind. Die Gemäldegalerie verfügt über eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Meisterwerke aus allen Epochen der Kunstgeschichte sind hier zu sehen, darunter Gemälde von Jan van Eyck, Pieter Bruegel, Albrecht Dürer, Raffael, Tizian, Caravaggio, Peter Paul Rubens, Rembrandt und Jan Vermeer van Delft. Die Galerie ist besonders stolz auf ihre starke Sammlung deutscher und italienischer Malerei vom 13. bis 16. Jahrhundert und Gemälde aus den Niederlanden vom 15. bis 17. Jahrhundert. Es wurde 1830 eröffnet und das heutige Gebäude wurde 1998 fertiggestellt. Es befindet sich im Kulturforum westlich des Potsdamer Platzes.

Die Gemälde der Sammlung sind seit 1998 im Kulturforum zu sehen. Die Gestaltungsvorschläge für den Neubau der Gemäldegalerie wurden 1986 in einem Architekturwettbewerb eingereicht und im Folgejahr an die Architekten Hilmer & Sattler vergeben. Mit deutlich preußischer Strenge des Ausdrucks erhebt sich das einfache Gebäude über der abfallenden Piazzetta, während sich seine einzelnen Galerien um eine lichtdurchflutete zentrale Halle gruppieren.

In ihrer architektonischen Zurückhaltung erinnern die schlichten Entwürfe der Fassade bewusst an Karl Friedrich Schinkels Altes Museum. Dementsprechend zeigen die einzelnen Galerien ein klassisches Augenmaß. Von der großen zentralen Halle aus können sich die Besucher in aller Ruhe durch die Galerien schlängeln und auf ihrer persönlichen Tour durch die Sammlung eintauchen.

Das Gebäude wurde von den Architekten Hilmer & Sattler und Albrecht erbaut, darunter die Villa des Verlegers Paul Parey. Es hat einen annähernd rechteckigen Grundriss, die Nordfassade wurde leicht nach außen gezogen. Die Außenfassaden selbst bestehen aus dicht gerillten Terrakottaplatten, die auf einem hohen rustikalen Sockel montiert sind und so ein optisches Bild vermitteln, das sowohl an die italienische Renaissance als auch an den preußischen Klassizismus erinnert. Im Zentrum des Gebäudes steht eine zweireihige Kolonnade mit flachen Gewölbedecken und 32 Klarglaskuppeln, die um die Brunneninstallation 5-7-9 des amerikanischen Konzeptkünstlers Walter De Maria zentriert sind. Die eigentlichen Ausstellungsräume, 18 Hallen und 41 Kabinette liegen hufeisenförmig in zwei Ebenen um die Halle und werden normalerweise nur vom Tageslicht (Oberlicht) beleuchtet. Sie umfassen eine Ausstellungsfläche von rund 7000 Quadratmetern und bieten auf rund zwei Kilometern Spaziergang mit rund 1800 Metern Hängefläche Platz für rund 900 Gemälde. Rund 400 weitere Bilder werden in einer 12-Zimmer-Studiengalerie im Untergeschoss des Gebäudes gezeigt. Seit der Eröffnung des Bode-Museums im Jahr 2006 wurden dort weitere 150 Gemälde in Verbindung mit der Skulpturensammlung ausgestellt, um kunstbezogene Zusammenhänge visuell sichtbar zu machen.

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Die Ausschreibung für den Bau der Gemäldegalerie geht auf das Jahr 1986 zurück. Das neue Gebäude sollte ursprünglich nur die in Berlin-Dahlem aufbewahrten Bilder beherbergen. Nach der Vereinigung mit der Gemäldegalerie auf der Museumsinsel im Jahr 1991 wurde jedoch deutlich, dass der geplante Neubau viel zu klein war, um den verdoppelten Bildbestand adäquat ausstellen zu können. Um jedoch die Zusammenführung beider Sammlungen so schnell wie möglich durchführen zu können, um zeitraubende und teure Neuplanungen zu vermeiden und bereits genehmigte Baugrundstücke nicht abzubauen, wurde die Galerie dennoch in der geplanten Form errichtet. Um den Querschnitt der gesamten Sammlung zu maximieren, wurde beschlossen, die Restaurierungswerkstätten, die im Keller untergebracht werden sollten, auszulagern und in den leerstehenden Räumen eine Studiengalerie nach dem Vorbild der National Gallery in London zu schaffen wichtige Werke der Sammlung können gezeigt werden. Diese Sammlung ist in ihrer jetzigen Form das Ergebnis einer ehrgeizigen Sammlungspolitik, voller Erfolg und schmerzvoller Kürzungen. Das Inventar der Sammlung spiegelt auch die politischen Ereignisse der letzten zweihundert Jahre wider.

Geschichte:
Die Gemäldegalerie öffnete 1830 als öffentliche Institution ihre Pforten. Ursprünglich befand sich die Gemäldegalerie im Lustgarten, dem Königlichen Museum, heute bekannt als Altes Museum, entworfen von Karl Friedrich Schinkel. Die kombinierte Kunstsammlung von Friedrich Wilhelm von Brandenburg und Friedrich dem Großen bildete die Grundlage der Sammlung im 17. und 18. Jahrhundert. Der erste Direktor der Galerie, Gustav Friedrich Waagen, arrangierte und erweiterte die Berliner Sammlung nach systematischen wissenschaftlichen Kriterien, im Gegensatz zu rein persönlichen Geschmäckern, was damals wirklich innovativ war.

Der internationale Ruf, den die Galerie heute innehat, ist vor allem auf Wilhelm von Bode zurückzuführen, der von 1890 bis 1929 als Direktor fungierte. Unter seiner Leitung und dank seiner großen Kennerschaft und seines Engagements wurde eine Reihe bedeutender Übernahmen zur Erweiterung der Sammlung unternommen. Dank seiner Bemühungen haben wir nun einen fast vollständigen Überblick über die europäische Malerei seit dem 13. Jahrhundert.

1904 zog die Galerie mit ihrer geschwollenen Sammlung in das neu errichtete Bode-Museum um, das damals als Kaiser-Friedrich-Museum bekannt war und als Museum für Renaissancekunst konzipiert war. Bode veranlasste reiche preußische Bürger, finanzielle Unterstützung für die Sicherung von Neuerwerbungen zu leisten und gründete 1897 die Patronatsgesellschaft, den Kaiser Friedrich-Museums-Verein, der bis heute aktiv ist.

Der Zweite Weltkrieg markierte das Ende der langen und illustre Periode der kontinuierlichen Entwicklung der Sammlung. Das Museumsgebäude selbst wurde durch den Luftangriff schwer beschädigt. Über 400 großformatige Werke gingen im Krieg verloren. Die anschließende Teilung der Stadt im Kalten Krieg führte zu einer Teilung der Sammlung, die diese Verluste nur verstärkte. Von da an war die Gemäldegalerie auf zwei Ausstellungsorte verteilt: eine in Berlin-Dahlem (West-Berlin), die andere im Bode-Museum auf der Museumsinsel Berlin in Ost-Berlin in einer bis 1997 vorherrschenden Situation. Nach einer mehr als fünfzigjährigen Teilung wurde die Sammlung 1998 im Kulturforum ausgestellt und in ihrer ursprünglichen Pracht restauriert. Gegenwärtig werden Pläne ausgearbeitet, das Kunstmuseum an seinen historischen Ursprungsort, die Museumsinsel Berlin, zurückzubringen, um die Gemälde in einem intimen Dialog mit Skulpturen aus derselben Zeit zu präsentieren.

Sammlung:
Seit ihrer Gründung im Jahr 1830 ist die Sammlung der Gemäldegalerie systematisch und wissenschaftlich auf die Kunstgeschichte ausgerichtet. Dieser konsequente und kontinuierliche Überblick über die europäische Malerei vom 13. bis zum 18. Jahrhundert ist die Grundlage für den Weltruf, den die Galerie heute genießt, und für die vielen unvergleichlichen Meisterwerke aus allen wichtigen kunsthistorischen Epochen.

Ein kompletter Rundgang durch die Galerie erstreckt sich über knapp zwei Kilometer und führt den Besucher durch 72 Hauptgalerien und intime kleine Nebenräume, die als Fenster in das sich ständig wandelnde Terrain der Geschichte der westlichen Kunst eintauchen. Schwerpunkte der Sammlung sind die deutsche und italienische Malerei des 13. bis 16. Jahrhunderts und die niederländische Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts. Die Sammlung von Gemälden des Spätmittelalters und der Renaissance reicht von den großen italienischen Meistern Giotto, Fra Angelico, Raffael und Tizian bis zu den detailreichen Bildern von Pieter Bruegel über den flämischen Meister Jan van Eyck und die bedeutendsten Figuren der frühen deutschen Malerei aus der Zeit der Gotik und der Renaissance wie Konrad Witz, Albrecht Dürer, Hans Baldung Grien, Lucas Cranach d. Ä. und Hans Holbein. Die Galerie von Rembrandts Werken nimmt eine zentrale Rolle im Museum ein, was sich in der zentralen Position widerspiegelt, die sie innehat. Mit 16 Werken des Künstlers führt die Gemäldegalerie eine der größten und erlesensten Rembrandt-Sammlungen der Welt. Es wird durch eine Reihe anderer Gemälde niederländischer und flämischer Künstler des 17. Jahrhunderts ergänzt. Eine Reihe von Porträts, Genremalereien, Innenszenen, Landschaften und Stillleben sind ein lebendiger Ausdruck dafür, wie sich Künstler in diesem goldenen Zeitalter der Malerei darauf spezialisiert haben, bestimmte Themen wiederholt zu zeigen. Die großartige Sammlung italienischer, französischer, deutscher und englischer Gemälde des 18. Jahrhunderts umfasst Werke von Canaletto, Jean-Antoine Watteau, Antoine Pesne und Thomas Gainsborough.

Ungefähr 1000 Meisterwerke sind in den oberen Galerien zu jeder Zeit ausgestellt. Seit Mai 2017 wird die zentrale Halle mit der Ausstellung In a New Light zu einem neuen zentralen Eingang in die Gemäldegalerie. Die Auswahl der Werke und deren Aufhängung geben dem Betrachter Orientierung für den Rundgang durch das Gebäude und laden ihn ein, die einzelnen Sammlungsbereiche, Kunstschulen und Stilperioden zu entdecken. Darüber hinaus werden Audioguides in deutscher und englischer Sprache angeboten.

Deutsche Malerei vom 13. bis 16. Jahrhundert:
In dieser Abteilung der Gemäldegalerie befindet sich eine der bedeutendsten Sammlungen alter deutscher Malerei weltweit, in der alle Schulen und Stile der Zeit nahezu vollständig präsentiert werden. Zu den Höhepunkten der Sammlung gehören die „Flügel des Wurzacher Altars“, die zu den wenigen malerischen Werken des ansonsten eher bildhauerischen Hans Multscher zählen, zwei Gemälde von Konrad Witz, zwei Gemälde des Meisters des Hausbuchs, ein Martin Schongauer, zwei Gemälde von Hans Holbein d. Ä., Je sieben Bilder von Albrecht Dürer, Hans Baldung und Albrecht Altdorfer, 22 Bilder von Lucas Cranach d. EIN. und fünf Bilder von Hans Holbein d. J.

Deutsche Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts:
In diesem Bereich überschneidet sich die Sammlung teilweise mit den Beständen der Berliner Nationalgalerie. Es ist nicht ganz so umfangreich wie das Feld der älteren deutschen Malerei, aber es ist immer noch eines der wichtigeren seiner Art. Die Sammlung umfasst Maler wie Daniel Chodowiecki, Christian Wilhelm Ernst Dietrich, Johann Georg Edlinger, Adam Elsheimer, Anton Graff, Angelika Kauffmann, Christian Bernhardt Rode und Johann Rottenhammer, die mit meist größeren Werkkomplexen vertreten sind.

Niederländische Malerei vom 14. bis 16. Jahrhundert:
In diesem Bereich gilt die Berliner Sammlung als eine der bedeutendsten der Welt. Es bietet einen nahezu vollständigen Überblick von den Anfängen bis zum Ende der Renaissance und präsentiert den Meistern zahlreiche Hauptwerke ihrer Kunst. Den Beginn der Sammlung markieren drei Werke von Jan van Eyck, die zu den besten Werken seines Oeuvres zählen. Es folgen vier Bilder von Peter Christus, zwei Bilder von Robert Campin und Bilder seiner Schüler Jacques Daret und Rogier van der Weyden. Letzteres, mit drei Altären, zwei Einzeltafeln und einer Reihe weiterer Arbeiten aus der Werkstatt, ist in keiner anderen Sammlung als in Berlin präsent. Außerdem hat die Sammlung das einzig unumstrittene Bild von Aelbert van Ouwater, je zwei Bilder von Dierick Bouts, Gerard David und Geertgen tot Sint Jans, drei Bilder von Hugo van der Goes, drei Bilder von Hans Memling, sechs Bilder von Jan Gossaert und wieder zwei Bilder von Pieter Bruegel d. Ä. Es folgen Bilder von Hieronymus Bosch, Lucas van Leyden, Quinten Massys, Marinus van Reymerswaele.

Flämische Malerei des 17. Jahrhunderts:
Dieser Abschnitt bietet einen exemplarischen Überblick über die flämische Malerei dieser Epoche, die sich auf Peter Paul Rubens mit 17 Gemälden, Anthonis van Dyck mit sieben, Jacob Jordaens mit drei und David Teniers d. J. Stand mit acht Bildern. Um diesen Kern gruppieren sich mehr als zweihundert weitere Bilder, die einen guten Überblick über die flämische Malerei dieser Zeit geben. Unten sind Bilder von Adriaen Brouwer, Jan Brueghel d. Ä., Jan Brueghel d. J., Pieter Brueghel d. J., Gonzales Coques, Jan Fyt, Jan Davidsz. de Heem und Frans Snyders.

Niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts:
Die niederländische Abteilung ist eine der besten Sammlungen aller Zeiten und bietet einen ausgezeichneten Überblick über diese Kunstperiode. Im Zentrum der Sammlung steht Rembrandt, von dessen Gemälden die Sammlung derzeit 16 bekannte Werke besitzt, was sie zu einer der größten Sammlungen dieses Meisters macht. Neben einer ausgezeichneten Sammlung von Werken aus seinem Umkreis und seiner Nachfolge (Gerard Dou, Govaert Flinck, Aert de Gelder und Philips de Koninck) bietet die Sammlung einen umfassenden Überblick über die niederländische Malerei dieser Epoche. Willem van Aelst, Jan Asselijn und Nicolaes Pietersz sind einige der Maler, die in größeren Werkgruppen anwesend sind. Berchem, Gerard ter Borch, Hendrick ter Brugghen, Pieter Claes, Aelbert Cuyp, Jan van Goyen, Frans Hals, Gerrit van Honthorst, Pieter de Hooch, Willem Kalf, Pieter Lastman, Adriaen van Ostade, Isack van Ostade, Paulus Potter, Jacob van Ruisdael und Jan Steen, Jan Vermeer und Emanuel de Witte.

Italienische Malerei des 13. bis 16. Jahrhunderts:
Dieser Bereich ist der größte Teil der Gemäldegalerie und bietet einen umfassenden Überblick über die italienische Malerei der Zeit. Zu Beginn der Sammlung von Trecento sind zwei von Giotto di Bondone handbemalte Tafeln zu sehen, darunter wichtige Gemälde von Maso di Banco, Agnolo Gaddi, Taddeo Gaddi, Lippo Memmi, Bernardo Daddi, Pietro Lorenzetti, Simone Martini, Lorenzo Monaco und Gentile Fabriano verbinden. Die Quattrocento-Kollektion wird von der größten Sammlung einzelner Panels des Masaccio initiiert. Es folgen ein Bild von Piero della Francesca, fünf Bilder von Fra Angelico, zwei Bilder von Domenico Veneziano, ein Bild von Antonio del Pollaiuolo, zwei von seinem Bruder Piero del Pollaiuolo, drei Bilder von Fra Filippo Lippi, drei Bilder von seinem Sohn Filippino Lippi, drei Bilder von Sandro Botticelli, vier Bilder von Luca Signorelli, sieben Bilder von Giovanni Bellini, zwei Bilder von Domenico Ghirlandaio, drei Bilder von Andrea Mantegna und Bilder von Gentile Bellini, Piero di Cosimo, Antonello da Messina und einer der wenigen unbestrittene Platten von Andrea del Verrocchio. Das Cinquecento präsentiert sich mit wichtigen Werken von Giorgione, Tizian, Palma il Veccio, Lorenzo Lotto, Sebastiano del Piombo, Agnolo Bronzino, Paris Bordone, Paolo Veronese, Jacopo Tintoretto, Giovanni Battista Moroni, Antonio da Correggio und Parmigianino.

Italienische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts:
Weit weniger geschlossen, aber mit ausgezeichneten Beispielen präsentieren die späteren Italiener. Neben einigen Werken der Familie Carracci präsentiert die Sammlung Werke von Jacopo Amigoni, Pompeo Girolamo Batoni, Canaletto, Caravaggio, Giuseppe Maria Crespi, Carlo Dolci, Orazio Gentileschi, Luca Giordano, Giovanni Antonio Guardi, Francesco Guardi, Guercino, Sebastiano Ricci und Giovanni Battista Tiepolo und Giovanni Domenico Tiepolo.

Spanische Malerei des 15. bis 18. Jahrhunderts:
Rein numerisch gehört die spanische Abteilung zu den größeren Sammlungen in Deutschland. Bis auf wenige Ausnahmen gelten die bestehenden Werke jedoch als zweit- bis drittklassig, so dass derzeit nur wenige Werke in der Präsentation spanischer Meister des 17. und 18. Jahrhunderts öffentlich gezeigt werden. Zu den wenigen bedeutenden Gemälden zählen Werke von Bartolomé Bermejo, Pedro Berruguete, Bartolomé Esteban Murillo, Luis de Morales, Diego Velázquez und Francisco de Zurbarán. Einige andere Beispiele der frühen spanischen Malerei sind seit 2006 in der Skulpturensammlung im Bode-Museum ausgestellt. Die nicht ausgestellten Arbeiten sind, mit wenigen Ausnahmen (zB eine Skizze von Francisco de Goya und Arbeiten von Alonso Cano und Mateo Cerezo), Arbeiten von eher unbekannten Meistern an Schul- oder Werkstattbildern und -kopien.

Französische Malerei des 15. bis 18. Jahrhunderts:
Die französische Abteilung bietet einen kurzen Überblick über alte französische Malerei, die eine Reihe von herausragenden Werken enthält. Die frühen Leuchttürme der französischen Malerei umfassen die Werke von Simon Marmion und Jean Fouquet. In Berlin ist auch das einzige Bild von Georges de La Tour in einer öffentlichen Sammlung in Deutschland. Die folgenden Werke von Jean-Baptiste Greuze, Nicolas de Largillière, Eustache Le Sueur, Claude Lorrain, Jean Baptiste Chardin, Nicolas Poussin, Antoine Watteau, Antoine Pesne, Hubert Robert und François Boucher.

Die Präsentation im Bode-Museum:
Neben den im Kulturforum ausgestellten Gemälden hat die Gemäldegalerie seit Oktober 2006 auch eine größere Sammlung im Bodemuseum. Die in die Dauerausstellung der Skulpturensammlung integrierten Werke bieten auch einen kleinen, wenn auch sehr unvollständigen Überblick über die Geschichte der abendländischen Malerei. Zu diesem Zweck wurden in der Sammlung mehrere, bisher meist eingelagerte Bilder aus ihrem Gesamtbestand ausgestellt. Nur wenige Arbeiten waren zuvor im Kulturforum in der Schau- und in der Studiensammlung zu sehen. Einige wurden speziell für die Präsentation restauriert, darunter Bilder, die der Ausstellung des Kaiser-Friedrich-Museums angehörten und seit 1939 nicht mehr öffentlich präsentiert wurden.

Wie in der Hauptsammlung liegt der Schwerpunkt der Exponate auf italienischer, altniederländischer und altdeutscher Malerei. Der Höhepunkt der Präsentation sind die Tiepolo Fresken aus der Villa Panigai, die wahrscheinlich eine Zusammenarbeit zwischen Giovanni Battista und Giovanni Domenico Tiepolo sind. Daneben ein italienisches Gemälde von Maria mit dem Kind, das Paolo Uccello zugeschrieben wird, eine Beweinung Christi von Giovanni Bellini, die Pfingstlerin von Alvise Vivarini, Herkules an der Kreuzung von Niccolo Soggi, mehrere Porträts von Alessandro Allori, jeweils ein Altarbild von Francesco Vecellio und Girolamo dai Libri, das Abbild von Benedetto de ‚Medici von Giorgio Vasari, der Prophet Balaam auf der Reise von Luca Giordano und die Trunkenheit Noahs von Andrea Sacchi. Die Sammlung präsentiert in erster Linie Arbeiten von weniger bekannten oder anonymen Künstlern in der altniederländischen Malerei, von denen Michiel Coxcie, bekannt für seine Kopien nach großen Meistern, mit mehreren Werken vertreten ist. Es gibt auch Werke von Aelbert Bouts und Goswijn van der Weyden. Die wichtigsten Werke der alten deutschen Schule sind ein Adam und Eva-Panel von Lucas Cranach d. Ä., Zwei Porträts von Georg Pencz und ein Porträt eines Joachim Martin Falbe. Berühmte Maler von anderen Schulen sind Ferdinand Bol, Cornelis Cornelisz. van Haarlem und Hubert Robert.

Umzugspläne:
Der Masterplan Museumsinsel sieht vor, die Kunsthalle langfristig auf die Museumsinsel zurückzubringen, wozu die Verlagerung der Gemäldesammlung von ihrem heutigen Standort in ein neues Gebäude erforderlich ist. Dieser Neubau ist auf dem ehemaligen Kasernengelände gegenüber dem Bode-Museum geplant und wurde vom amtierenden Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, als dringende Aufgabe zur Fertigstellung des Ensembles Museumsinsel benannt. Die konkretere Planung sah vor, alle Gemälde und Skulpturen der Südschulen im Bode-Museum und alle anderen Werke der beiden Sammlungen im Neubau auszustellen. Die heutige Muttergesellschaft am Kulturforum wäre der Nationalgalerie angeschlossen und hätte in der Zukunft moderne Kunst präsentiert. Im Juni 2012 stand dieser Plan kurz vor der Umsetzung, als Überraschung wurden 10 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt für den Umzug der Sammlung und eine Rekonstruktion des bestehenden Gebäudes der Gemäldegalerie freigegeben. Allerdings gab es internationale Kritik an der geplanten temporären Depotlagerung der Sammlung während der Bauzeit (wegen der unkalkulierbaren Kosten und Fertigstellung), weshalb das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung die Gesamtplanung überprüft hat. Im August 2013 wurde eine Machbarkeitsstudie vorgelegt, die sich dafür aussprach, das neue Gebäude im Bodemuseum abzulegen und stattdessen neben der Neuen Nationalgalerie am Kulturforum einen wesentlich kostengünstigeren Neubau für ein Museum der Moderne Berlin zu bauen. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat dieser Lösung zugestimmt; So bleibt der Standort der Gemäldegalerie mittelfristig im bestehenden Gebäude des Kulturforums erhalten.