Caspar Voght Ausstellung, Jenisch Haus

Im Westflügel im zweiten Stock befinden sich die ehemaligen Privatzimmer der Familie Jenisch. Heute sind die Räume dem Leben und Werk des Caspar Voght (1752–1839) gewidmet, einer Figur der philosophischen und intellektuellen Aufklärungsbewegung. Der Hamburger Geschäftsmann betrieb in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zusammen mit seinem Freund und Geschäftspartner Georg Heinrich Sieveking eines der größten Handelshäuser Hamburgs. Voght war zu dieser Zeit eine Schlüsselfigur in der sozialen Entwicklung der Hansestadt. Durch sein Engagement für soziale, kulturelle und wissenschaftliche Projekte übernahm er eine Vorreiterrolle.

Biografie
Caspar Voght (17. November 1752 – 20. März 1839), später Caspar Reichsfreiherr von Voght (besser bekannt als Baron Caspar von Voght), war ein deutscher Kaufmann und Sozialreformer aus Hamburg (heute Deutschland). Zusammen mit seinem Geschäftspartner und Freund Georg Heinrich Sieveking leitete er in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine der größten Handelsfirmen in Hamburg. Auf zahlreichen Handelsreisen durchquerte er den europäischen Kontinent vollständig. Eine seiner größten Errungenschaften war die Reform des Hamburger Wohlfahrtssystems. Ab 1785 widmete er sich der Stärkung landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Projekte und baute in Flottbek vor den Toren Hamburgs eine vorbildliche landwirtschaftliche Gemeinde auf.

Caspar Voght war um 1800 eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in Hamburg. Eines seiner Hauptprojekte war der Bau eines landwirtschaftlichen Modellgrundstücks im englischen Stil in Klein Flottbek, Hamburg. Die Schlüsselkomponente des englischen Landschaftsgartens des Modellgutes, Jenisch Park, ist noch heute vorhanden. Diese Ausstellung im Jenisch-Haus bietet einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Facetten des Lebens und Werkes von Voght, das von Idealen der Aufklärung geprägt war.

Leben und Arbeiten

Hintergrund, Jugend und ‚Grand Tour‘ durch Europa
Caspar Voght wurde in Hamburg als erstes von drei Kindern der Familie des Kaufmanns und Senators Caspar Voght (der Ältere, * 1707 in Beverstedt bei Bremen, † 1781 in Hamburg) und Elisabeth Jencquel (* 26. September 1723) geboren Tochter eines Hamburger Senators. Voghts Vater wurde um 1721 im Kaufmannshaus Jürgen Jencquel ausgebildet, das sich auf den Hamburger Handel mit Portugal spezialisierte. Ab 1732 vertrat er 16 Jahre lang das Kaufmannshaus in Lissabon. Nach seiner Rückkehr gründete Voghts Vater in Hamburg eine eigene Seiden- und Leinenhandelsfirma und stieg später in den Rang eines Senators in Hamburg auf.

Im Alter von 12 Jahren erkrankte Caspar Voght schwer an Pocken, die bleibende Narben im Gesicht hinterließen. Voght freundete sich nicht nur mit Georg Heinrich Sieveking an, den er als Jugendlicher im Kontor der Firma seines Vaters kennenlernte, sondern war zu diesem Zeitpunkt seines Lebens eher geneigt, sich dem Studium von Literatur, Politik und Wissenschaft zu widmen, und fand wenig Freude daran seine Berufung als Kaufmann. Als sein Vater ihn im Alter von zwanzig Jahren zu seiner Ausbildung nach Lissabon schicken wollte, nutzte Voght die Ängste seiner Mutter vor Lissabon, um nicht zu gehen. Sie hatte beim Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 zwei Brüder verloren.

Stattdessen unternahm Voght 1772 eine Grand Tour of Europe. Seine Reise führte ihn unter anderem nach Amsterdam, London, Paris und Cádiz. Er erreichte Madrid, wo er ein Handelsabkommen für das Geschäft seines Vaters abschloss. Nach einer Reise durch Südfrankreich ging Voght in die Schweiz, wo er Lavater und Haller traf. In Genf nahm er Kontakt mit Voltaire auf. Auf seinem Weg durch Turin, Mailand, Parma und Bologna kam er nach Rom, wo er Papst Pius VI. Überreicht wurde. Nach einem Abstecher nach Pompeji, Neapel und einem kurzen Zwischenstopp in Venedig reiste Voght nach Bergamo, wo er für das Geschäft seines Vaters Kontakt mit den örtlichen Seidenwebern aufnahm. Anschließend ging er nach Wien, Dresden, Berlin und Potsdam und kehrte schließlich 1775 in seine Heimatstadt Hamburg zurück.

Handelsaktivität und Gründung des Model Estate in Flottbek
Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1781 führte Voght die Firma seines Vaters unter dem Namen „Caspar Voght & Co.“ weiter. in Partnerschaft mit Georg Heinrich Sieveking. Gemeinsam nutzten sie die neuen unabhängigen englischen Kolonien, um enge Handelsbeziehungen zu Händlern in Häfen entlang der nordamerikanischen Küste aufzubauen. Ein Good Will Missive vom 29. März 1783 wurde dem Kongress in Philadelphia im Auftrag des Hamburger Senats von Johann Abraham de Boor vorgelegt. De Boor war ein Hamburger, der im Auftrag der Handelsfirma Caspar Voght & Co. nach Übersee gereist war.

Voghts Interessen lagen mehr in der Landwirtschaft als im Handel. Schon als Jugendlicher freute er sich über einen Garten nach französischem Vorbild, den sein Vater in Hamm am Stadtrand von Hamburg besaß. Als Voght älter wurde, wurde ihm bewusst, dass seine Neigung zur Landschaftsarchitektur und zum Gartenbau mehr als ein Hobby sein würde, und das Leben in der Wirtschaft stieß ihn zunehmend ab. Kurz vor seinem Tod gab Voght in einem Brief zu: „Als der Handel meine Phantasie nicht mehr erfüllen konnte, wurde mir übel.“ Er übergab die Leitung der Firma weitgehend seinem Partner Sieveking. Ab 1785 begann Voght, vor den Toren der damals unabhängigen Stadt Altona viel Land in Klein Flottbek zu kaufen.

Nach einer Reise nach England im Winter 1785/86, wo er versuchte, sich mit der lokalen Landschaftsarchitektur und den modernen Methoden der Landwirtschaft vertraut zu machen, begann er mit der Arbeit an seinen Hamburger Anwesen auf einem Musterbauernhof und einem Arboretum (das heutige Jenisch Park war es) sein parc du midi). Voght rekrutierte zwei in Europa bekannte Landschaftsgärtner für Flottbek: den Schotten James Booth und den Franzosen Joseph Ramée. 1787 führte Voght die Kartoffel für den Anbau ein. Bis dahin war es hauptsächlich ein Importprodukt aus den Niederlanden. 1797 half er seinem Stewart Lukas Andreas Staudinger, in Groß Flottbek ein Institut für landwirtschaftliche Ausbildung zu gründen. Es war die erste Landwirtschaftsschule im deutschsprachigen Raum. Der prominenteste Student dieser Akademie war Johann Heinrich von Thünen, der später mit Voght hauptsächlich über Fragen der Ernteerträge von Böden korrespondierte.

Voght als armer Hausreformer
Bereits 1770 war Voght mit Gefängnissen in Kontakt gekommen, als er als Vertreter seines Vaters den englischen Gefängnisreformer John Howard durch das Hamburger Gefängnis geführt hatte. Von dieser Zeit an hatte er ein großes Interesse an Angelegenheiten im Zusammenhang mit Armenhäusern und Gefängnissen. Voght initiierte 1788 zusammen mit dem Leiter der Handelsakademie Johann Georg Büsch und dem Anwalt Johann Arnold Günther den Aufbau einer „Allgemeinen Armenanstalt“, mit der er die schlechte Versorgung Hamburgs reformierte. Die Grundlage dieser Reform war die Aufteilung der Stadt in Pflegezonen, deren rund 200 Einwohner mit der Suche nach freiwilligen Mitteln zur Versorgung der Armen in dieser Zone betraut waren.

Das Institut garantierte medizinische Versorgung für die Armen, Unterstützung während der Schwangerschaft und Geburt sowie Bildung und Arbeit für arme Kinder. Im Gegensatz zu der vorherrschenden Art der Versorgung der Armen, die normalerweise kirchlich war und sich auf moralische und spirituelle Aspekte der Situation konzentrierte, war die Reform auf die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Betroffenen ausgerichtet. Die Kosten der Bemühungen wurden durch den in Kirchen gesammelten Zehnten und wöchentliche Sammlungen für die Armen gedeckt. Infolge dieser Bemühungen sank die Zahl der Bewohner der Hamburger Strafanstalten drastisch.

Voghts Erfolg im Kampf gegen die Armut hatte Auswirkungen in ganz Hamburg und darüber hinaus. 1801 berief ihn der Kaiser nach Wien, um Abhilfemaßnahmen vorzuschlagen und Pläne für eine Reform der Armenversorgung in dieser Stadt vorzubereiten. Für diesen Dienst verlieh er den Reichsfreiherr-Titel und wurde dadurch geadelt. Während eines Aufenthalts in Berlin im Winter 1802/03 verfasste Voght auf Ersuchen des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. Eine Rezension über schlechte Versorgung in Berlin. Während eines mehrmonatigen Aufenthalts in Paris im Jahr 1807 erstellte er einen vom französischen Innenministerium in Auftrag gegebenen Bericht über die Lage der Pariser Armenhäuser, Waisenhäuser, Entbindungshäuser und Gefängnisse. Darüber hinaus reformierte er die schlechte Versorgung in Marseille und Lyon und teilte Lissabon und Porto sein Reformverständnis mit. 1838, im Alter von 86 Jahren, schrieb er zum fünfzigsten Jahrestag des Hamburger Armeninstituts ein Buch mit dem Titel Reflexionen über die 50-jährige Geschichte des Armeninstituts.

Die späteren Jahre
Bis 1793 hatte Voght alle geschäftlichen Angelegenheiten mit Ausnahme des Handels mit den USA an seinen Partner Sieveking übergeben. Die Handelskrise, die Hamburg 1799 traf, traf seine Firma schwer, so dass er schließlich das Handelshaus auflösen musste.

Während der Zeit des Kontinentalsystems unternahm er eine weitere mehrjährige Reise durch die Schweiz, Frankreich und Italien, bei der er Kaiser Napoleon und seine erste Frau Josephine in Paris kennenlernte. Nach seiner Rückkehr nach Flottbek lebte er hauptsächlich von Einkommen aus der Landwirtschaft. Nach dem Verkauf seines Mustergutes an den Bankier und Senator Martin Johann Jenisch im Jahr 1828 lebte Voght bei Bonaparte. Er wohnte später bei der Witwe seines 1799 verstorbenen Partners Georg Heinrich Sieveking.

Voght starb am 20. März 1839 im Alter von 86 Jahren in Hamburg. Er wurde auf dem Nienstedtener Friedhof beigesetzt.

Die Ausstellung
Der Westflügel des zweiten Stocks ist einer Dauerausstellung über Leben und Werk von Caspar Voght gewidmet. Dieser Hamburger Kaufmann kontrollierte zusammen mit seinem Freund und Geschäftspartner Georg Sieveking (1751-1799) in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eines der größten Handelsunternehmen in Hamburg. Voght war auch eine Schlüsselfigur, als sich die Gesellschaft um 1800 in der Hansestadt entwickelte. Durch sein Engagement für soziale, kulturelle und wissenschaftliche Projekte nahm er eine Vorreiterrolle ein, die bisher bei der Erforschung der Aufklärung und der Geschichte von zu wenig Anerkennung gefunden hat diese Stadt. Eines seiner wichtigsten Reformprojekte war die Einrichtung einer Modellfarm nach englischen Vorbildern. Diese Musterfarm bildete den Kern des bis heute erhaltenen englischen Landschaftsgartens, der heute als „Jenisch Park“ bekannt ist und nach dem Hamburger Senator Martin Johan Jenisch (1793-1857) benannt wurde, der das Land 1828 von Voght kaufte Dort baute Jenisch zwischen 1831 und 1834 sein Sommerhaus – das Jenisch Haus.

Die Reform des Hamburger Armenhilfesystems und des Gefängnissystems im Jahr 1788 war auch Voghts großen Bemühungen zu verdanken, die ihm europaweit Anerkennung einbrachten und das Lob des preußischen Königs und Kaisers Franz II. Einschlossen, der ihm den Titel Reichsfreiherr verlieh ) für seine Dienste.

In Hamburg war er ein engagierter Unterstützer des Theaters – was heute kaum bekannt ist – er begeisterte sich auch für Literatur und Kunst und war ein begeisterter Unterstützer der Entwicklung des Bildungssystems.

Höhepunkte

Porträt Caspar Voght
von Jean Laurent Mosnier (1801)
Der französische Porträtmaler Mosnier zeigt Voght als aufgeklärten Grundbesitzer. Das Bücherregal und der Blick aus dem Fenster zeigen sein Interesse an Wissenschaft, Gartenarbeit und Landwirtschaft. Der in Paris geborene Jean Laurent Mosnier war um 1800 einer der bekanntesten Porträtmaler in Hamburg. Seine Kunden kamen aus der wohlhabenden Bourgeoisie und dem Adel.

Mosniers künstlerische Spezialität liegt in der Darstellung wertvoller Stoffe. Dies wird durch den rot-schwarzen Ton in diesem Porträt von Voght deutlich, der einen dunklen Gehrock und rote Vorhänge trägt.

Die Idealisierung der präsentierten Personen, insbesondere ihrer oft teilweise beschatteten Gesichter, zeigt sich in Mosniers Werk. Er versteht es, seinem Thema Charakter sowohl in Bezug auf seine Umgebung als auch in Bezug auf seine Persönlichkeit zuzuweisen. Sie sehen, dass es ihm weniger um eine genaue Darstellung der Figur und der Gesichtszüge geht als um die Reflexion der inneren Gedanken der dargestellten Person. Dies muss ein Künstler erkennen können, um die Motive angemessen darstellen zu können.

Caspar Voghts Bibliothek
Die Bibliothek von Caspar Voght in Klein Flottbek bestand aus rund 3.800 Bänden, 200 Karten und einer Reihe von Kupferstichen. Er sammelte Werke zu Geographie und Geschichte, Gartenbau und Landwirtschaft, Armen und Inhaftierung. Reiseschreiben, Bücher über die „schöne Kunst des Sprechens“ und Voghts eigene Abhandlungen über Wohlfahrt und Landwirtschaft waren vertreten. Er bewahrte seine Mineraliensammlung und seine physischen Instrumente in Glasschränken auf.

Viele Autoren, die Voght persönlich kannte, wie F.G. Klopstock, J.J. Rousseau, Goethe und Lessing, sandten Kopien ihrer Bücher mit persönlichen Widmungen. Als Voght 1839 starb, wurde seine Sammlung versteigert. Es ist nicht bekannt, wer die Bücher gekauft hat. Mit Hilfe des erhaltenen Verzeichnisses des Auktionators wurde in dieser Ausstellung ein Teil der Bibliothek rekonstruiert.

Das Landhaus in Klein Flottbek
Caspar Voghts Zuhause war der Treffpunkt vieler Gemeinden und er lud seine Freunde zu einem Besuch ein. Es war ein Landhaus mitten in seiner „ferme ornée“ in Klein Flottbek. Nachdem das alte Bauernhaus – Voghts erstes Haus – durch einen Brand zerstört worden war, beauftragte er den Architekten Johann August Arens 1794 mit dem Bau eines neuen Hauses. Arens entwarf ein ungewöhnliches Gebäude mit einer Kolonnade im dritten Stock, von dem Voght auf seinen Garten blicken konnte. Anstelle eines Stils, der seinen Ruf widerspiegelte, betonte er den ländlichen Charakter des Hauses. Klein Flottbek war für Voght eine ländliche Idylle – ein Ort der Natur, der Geselligkeit und der Wissenschaft.

Spazierstock von Caspar Voght (1830)
Dieser Spazierstock aus Holz und Elfenbein gehörte höchstwahrscheinlich Caspar Voght. Spazierstöcke im 18./19. Jahrhundert waren jedoch nicht nur eine Gehhilfe, sondern auch ein Modeaccessoire und Statussymbol.

Speisesaal
Caspar Voght lud gerne und regelmäßig Freunde und wissenschaftliche Gesprächspartner nach Flottbek ein. Er galt als gute Gesellschaft und stand oft im Mittelpunkt lebhafter Diskussionen. Die große Möbelsammlung ist repräsentativ für einen solchen Anlass.

Essgeschirr aus Porzellan (1803)
von KPM, Berlin
Das auf dem Tisch liegende Porzellan-Essgeschirr erhielt Caspar Voght vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. Als Geschenk für seinen Beitrag zur Reform des Wohlfahrtssystems.

Auf dem Porzellan sind blühende blaue Feldbinder mit hoher botanischer Genauigkeit und in feinen Farbtönen abgebildet. Das Monogramm „FWR“ – Friedrich Wilhelm Rex – zeigt, dass es sich um ein Geschenk des preußischen Königs handelt. Das Feld Bindekraut als Dekoration könnte als Hommage des Königs an Voght und seine verzierte Farm interpretiert werden.

Gemälde Teufelsbrück – Klein Flottbek
von Louis Gurlitt
Der Maler Louis Gurlitt war ein solcher Gast von Baron Voght. Obwohl er nur die ersten 20 Jahre seines Lebens in Altona und im benachbarten Hamburg verbracht hat, gilt er als eine der bedeutendsten künstlerischen Figuren beider Städte. Louis Gurlitts umfangreiches Oeuvre reicht von seinen frühen Arbeiten, die seine Liebe zu niederländischen Landschaftsgemälden des 17. Jahrhunderts deutlich machen, über Gemälde, Ölstudien und Kunstwerke, die vom strengen Naturalismus inspiriert sind, bis hin zu großflächigen Panoramalandschaften, die insbesondere in Italien und Schleswig angesiedelt sind. Holstein, der idealistische Landschaftsansichten und seine Naturbeobachtungen zusammenbringt.

Caspar Voghts verzierter Bauernhof in Klein Flottbek
In Klein Flottbek schuf Caspar Voght nach dem Vorbild des englischen Dichters William Shestone The Leasowes die größte ferme ornée (Zierfarm) Norddeutschlands. Er verband Schönheit mit Praktikabilität und integrierte landwirtschaftliche Flächen in ein
Park la Dscape im Stil eines englischen Landschaftsgartens. Voght kaufte 1785 seine ersten Höfe und erweiterte sein Eigentum in den folgenden Jahren.

Das Landmodell wurde zum Vorbild für die fortschrittliche Landwirtschaft. Er baute Häuser für seine Landarbeiter in der heutigen Baron-Voght-Straße. Er zahlte einen überdurchschnittlichen Lohn und kümmerte sich um die Kranken und Witwen. In Klein Flottbek konnte Voght seine Ideen als Landschaftsgestalter, Landwirt und Sozialreformer zum Leben erwecken. 1828 verkaufte Voght sein Eigentum an Martin Johan Jenisch.

Jenisch Haus

Das Jenisch-Haus ist ein klassizistisches Landhaus in Klein Flottbek, einem Stadtteil im Westen Hamburgs, das einen weiten Blick über einen Park über die Elbe bei Teufelsbrück bietet. Das Museum für Kunst und Kultur an der Elbe wird als Zweigstelle des Altona-Museums geführt und zeigt repräsentative Säle im Erdgeschoss. In den oberen Etagen präsentieren wechselnde Ausstellungen Themen aus der Kunst- und Kulturgeschichte, insbesondere aus dem 19. Jahrhundert.

Das Jenisch Haus ist eines der schönsten historischen Gebäude in Hamburg. Die nach Süden ausgerichteten Zimmer befinden sich in einem weitläufigen parkähnlichen Garten am Elbufer und bieten einen herrlichen Blick auf den Fluss und vorbeifahrende Schiffe. Es wurde zwischen 1831 und 1834 im neoklassizistischen Stil nach Plänen von Franz Gustav Forsmann und Karl Friedrich Schinkel erbaut.

Heute ist es das Museum für Kunst und Kultur an der Elbe und bietet beeindruckende Prunkräume mit opulenten dekorativen Stuck- und Parkettböden sowie Möbeln, Gemälden und Skulpturen im Empire- und Biedermeier-Stil sowie zahlreiche Wechselausstellungen.