Berliner Philharmonie, Berlin, Deutschland

Die Berliner Philharmonie ist ein Konzertsaal in Berlin und Sitz der Berliner Philharmoniker.

Die Philharmonie liegt am südlichen Rand des Tiergartens der Stadt und westlich der ehemaligen Berliner Mauer. Die Philharmonie befindet sich in der Herbert-von-Karajan-Straße, benannt nach dem am längsten amtierenden Chefdirigenten des Orchesters. Das Gebäude ist Teil des Kulturforums am Potsdamer Platz.

Die Philharmonie besteht aus zwei Sälen, dem Großen Saal mit 2.440 Plätzen und dem Kammermusiksaal mit 1.180 Plätzen. Obwohl gemeinsam konzipiert, wurde die kleinere Halle in den achtziger Jahren, etwa zwanzig Jahre nach dem Hauptgebäude, eröffnet.

Geschichte
Hans Scharoun entwarf das Gebäude, das in den Jahren 1960–1963 errichtet wurde. Es wurde am 15. Oktober 1963 mit Herbert von Karajan unter der Leitung von Beethovens 9. Symphonie eröffnet. Es wurde gebaut, um die alte Philharmonie zu ersetzen, die am 30. Januar 1944, dem elften Jahrestag der Kanzlerschaft Hitlers, von britischen Bombern zerstört wurde. Der Saal ist ein einzigartiges Gebäude, asymmetrisch und zeltartig, wobei der Hauptkonzertsaal die Form eines Fünfecks hat. Die Höhe der Sitzreihen nimmt mit zunehmendem Abstand von der Bühne unregelmäßig zu. Die Bühne befindet sich in der Mitte des Saals und ist von allen Seiten von Sitzgelegenheiten umgeben. Die so genannte weinbergartige Sitzanordnung (mit Terrassen, die sich um eine zentrale Orchesterbühne erheben) wurde von diesem Gebäude als Vorbild für andere Konzertsäle wie das Sydney Opera House (1973) in Denver geschaffen.

Der Jazzpianist Dave Brubeck und sein Quartett nahmen drei Live-Auftritte in der Halle auf. Dave Brubeck in Berlin (1964), Live in der Berliner Philharmonie (1970), und wir sind zum ersten Mal wieder alle zusammen (1973). Miles Davis ‚Live-Auftritt von 1969 in der Halle wurde auch auf DVD veröffentlicht.

Am 20. Mai 2008 brach in der Halle ein Feuer aus. Ein Viertel des Daches wurde erheblich beschädigt, als Feuerwehrleute Öffnungen durchschnitten, um die Flammen unter dem Dach zu erreichen. Das Halleninnere erlitt Wasserschäden, war aber ansonsten „allgemein unversehrt“. Feuerwehrleute haben den Schaden durch Schaum begrenzt. Die Ursache des Brandes wurde auf Schweißarbeiten zurückgeführt, und weder die Struktur noch das Innere des Gebäudes wurden ernsthaft beschädigt. Die Aufführungen wurden planmäßig am 1. Juni 2008 mit einem Konzert des San Francisco Symphony Youth Orchestra wieder aufgenommen.

Die alte Philharmonie in der Bernburger Straße
Die ersten Konzerte der im Frühjahr 1882 gegründeten Berliner Philharmoniker fanden im Charlottenburger Gartenrestaurant „Flora“ statt. Die erste ständige Heimat des Orchesters war im Sommer 1882, als Gustav Knoblauch für Ludovico Sacerdotin an der Berner Straße 22a / 23 in Kreuzberg eine 1876 ehemalige Rollschuhbahn errichtete. 1888 wurde das Gebäude des Bauleiters Franz Heinrich Schwechten der Philharmonie, eines ohne Tische bestuhlten Konzertsaals, umgebaut. „Beim rechteckigen Raum wurde dem Stuck jedoch geholfen und etwas vergoldet“, wurde er für seine hervorragende Akustik gelobt. Für das Jahr 1898 begann der Saal klein zu werden, und die Philharmonie von Schwechten baute im unterliegenden Hof (Köthener Straße 32) den Oberlichtsaal und das Beethoven-Saalgebäude, um alternative Räume zu haben. Im Zweiten Weltkrieg

Zwischenzeit
In den Nachkriegsjahren nutzten die Berliner Philharmoniker zunächst verschiedene alternative Quartiere: Meist fanden Konzerte im Titania-Palast statt, für Aufnahmen wurde häufig die Jesus-Christus-Kirche in Dahlem genutzt.

Zärtlich
Die Ausschreibung für einen Neubau der Berliner Philharmoniker erfolgte 1956 durch das Land Berlin, 14 Architekten wurden zur Teilnahme eingeladen. Ursprünglicher Standort sollte zunächst ein Grundstück an der Bundesallee sein, die an das Joachimsthalsche Gymnasium grenzte. Im Januar 1957 wurde der Entwurf von Hans Scharoun mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Beim Philharmonischen Wettbewerb drohte Scharoun ein Trauma zu wiederholen, was sich im Neubau der Oper in Kassel niederschlug. Obwohl Scharoun dort den ersten Preis erhalten hatte, wurde sein Plan nach anfänglichen Bodenbeschwerden nicht umgesetzt und stattdessen ein anderer Architekt beauftragt.

Obwohl die Jury nach 16-stündiger Beratung den ersten Preis für Scharouns Philharmonic Draft vergab, fiel die Entscheidung mit neun zu vier Stimmen – und damit ohne die erforderliche Dreiviertelmehrheit. Erst nach einer Intervention von Herbert von Karajan und einer Berufung von Hansheinz Stuck Schmidt (einem der Jurymitglieder) in die Welt wurde Scharoun schließlich beauftragt, verbindlich zu erstellen.

Ein neuer Ort
Der Baubeginn sollte sich jedoch wieder verzögern: In der öffentlichen Diskussion wurde der angestrebte Ort kritisiert, weil er zu weit von der alten Philharmonie entfernt sein würde. Schließlich beschloss das Berliner Abgeordnetenhaus 1959, das neue Gebäude an seinen heutigen Standort zu verlegen.

Albert Speer hatte im Zuge der Umwandlung Berlins in die „Welthauptstadt Germania“ eine riesige Soldatenhalle als Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen deutschen Soldaten geplant. Die Standortwahl war somit auch ein Zeichen gegen die Gigantomanie des Nationalsozialismus. Unmittelbar neben dem Grundstück befand sich auch das Verwaltungsgebäude der Nationalsozialistischen Aktion T4. Das Gebäude wurde 1944 durch Bomben schwer beschädigt und später abgerissen. Heute wurde neben der Philharmonie eine Gedenkstätte errichtet, deren Erweiterung im September 2014 eingeweiht wurde.

Die neue Philharmonie entstand schließlich als erstes Gebäude des nach dem Krieg geplanten Kulturforums. Es wurde in einer Bauzeit von 37 Monaten (Grundsteinlegung: 15. September 1960, Richtfest: 1. Dezember 1961, Eröffnung: 15. Oktober 1963) nach Plänen von Hans Scharoun errichtet. Die Baukosten betrugen rund 17 Millionen Mark (Kaufkraft bereinigt heute rund 37 Millionen Euro).

Öffnung
Die Einweihung war ursprünglich für das Frühjahr 1964 geplant, wurde aber (entgegen den Bedenken der Baustelle) vorgezogen, um den Beginn des Herbst-Regelzyklus zu ermöglichen. Die Rede zur Eröffnung der neuen Philharmonie hielt der Architekturkritiker Adolf Arndt. Das Eröffnungskonzert (Beethovens Symphonie Nr. 9) bildete den Abschluss der Berliner Festwochen 1963.

Die Architektur
Noch an der Peripherie Westberlins, als die Philharmonie 1963 eröffnet wurde, wurde sie nach dem Fall der Berliner Mauer Teil des neuen Stadtzentrums. Seine ungewöhnliche zeltartige Form und die markante hellgelbe Farbe machen es zu einem Wahrzeichen der Stadt. Seine ungewöhnliche Architektur und sein innovatives Konzertsaal-Design lösten zunächst Kontroversen aus, heute ist es Vorbild für Konzertsäle auf der ganzen Welt.

Ort
Das Gebäude gehört heute zusammen mit dem Kammermusiksaal, dem Musikinstrumentenmuseum Berlin und weiteren Gebäuden zum Kulturforum Berlin unweit des Potsdamer Platzes und befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu Ludwig Mies van der Rohes neuer Nationalgalerie und zum Potsdamer Platz mit auch nach Plänen von Scharoun erbautes Haus Potsdamer Straße der Staatsbibliothek zu Berlin.

Die ursprüngliche bauliche Situation am Potsdamer Platz ist auf die Ausrichtung des Gebäudes zurückzuführen, das heute als „Kreisverkehr“ (mit dem Haupteingang in Richtung Tiergarten und der Rückseite zum Potsdamer Platz) erkennbar ist. Zum Zeitpunkt des Baus war das Areal eine Brachfläche direkt an der Sektorengrenze am ebenfalls brachliegenden Potsdamer Platz, wo während des Baus der Philharmoniker die Berliner Mauer errichtet wurde. Erst im wiedervereinigten Berlin erhielt der Potsdamer Platz seine heutige Entwicklung und damit seine ursprüngliche verkehrliche Bedeutung. Beide Gebäude können jedoch auch von der Parkplatzseite über den Verbindungsgang zwischen der Philharmonie und der Kammermusikhalle betreten werden; durch ein prominenteres Design dieses „Hintereingangs“ im Jahr 2009 (Anbringen eines neuen Logos,

Außendesign
Wegen seiner eigenartigen, zirkusartigen Gestaltung mit dem Konzertpodest mitten in der Philharmonie wurde es kurz nach Fertigstellung scherzhaft „Circus Karajani“ genannt, in Anlehnung an den damaligen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker Herbert von Karajan (siehe Zirkus Sarrasani). Der Name sollte vom Berliner Volksmund stammen. Ein anderer Spitzname ist „Konzertbox“, da die goldgelbe Verzierung und Form an die beiden Hallen der Schokoladenkisten erinnert.

Zwischen 1984 und 1987 wurde neben der Philharmonie nach der ursprünglichen Planung von Hans Scharoun der Kammermusiksaal nach den Plänen von Edgar Wisniewski errichtet. Beide Gebäude sind miteinander verbunden.

Mit dem Anbau des zweiten Gebäudes sowie der Ausrichtung der Philharmonie zum Tiergarten werden viele Details des Gebäudecharakters nicht mehr sofort sichtbar, wenn man sich dem Komplex als Besucher nähert. Auf Luftbildern, die aus der Zeit der Eröffnung stammen, sind viele dieser Details von Anfang an leichter zu erkennen. Dazu gehören Scharouns berühmte nautische Gestaltungselemente in Form von „Bullaugen“ sowie die Unterteilung der Architektur in einen horizontal gehaltenen Sockel, der das Foyer und den Verwaltungstrakt beherbergt, und die hoch aufragenden goldenen (dann beige) Klänge von der Konzertsaal. Auf der Nord- und Westseite verläuft außen um das Gebäude eine terrassenartige Galerie, die in den Pausen für die Öffentlichkeit geöffnet werden kann und von der aus auch der Garten zugänglich ist.

Die „goldene“ Fassadenverkleidung
Bei der Eröffnung hatte die Philharmonie noch nicht die „goldene Außenhaut“, da sie heute die Fassade verkleidet. Obwohl Scharoun aus Kostengründen eine Fassadenverkleidung geplant hatte, wurde diese zunächst nicht umgesetzt und die Betonfassade erhielt stattdessen nur einen provisorischen ockerfarbenen Anstrich. Die Farbe Ocker wurde als Referenz zur traditionellen Farbe der brandenburgischen Schlösser und Herrenhäuser gewählt.

Nachdem bereits wenige Jahre später Feuchtigkeitsschäden an der Umschalung der Philharmoniker aufgetreten waren, wurde das Thema der Verkleidung wieder aufgegriffen. Erst in den Jahren 1979-1981, nach Fertigstellung der gegenüberliegenden Landesbibliothek, ließ der Berliner Senat nachträglich die goldeloxierten Aluminiumplatten anbringen – (fast) die gleichen, die das Hochmagazin der Staatsbibliothek schmücken (su).

Die Goldtafeln waren jedoch zweifellos Scharouns ursprünglich vorgesehene Verkleidung: Er hatte quadratische „Farbtafeln“ mit einem dreidimensionalen Muster geplant. Die an der Südseite des Kamins angebrachten weißen Tafeln treffen auf diese ursprünglich geplante Verkleidung, da sie noch späte Zeichnungen erkennen können, die Prototypen in der späteren Bauphase aber auch noch mit kleinen rosa und grauen Flächen ausgestattet wurden.

Gleichzeitig wurde bei der Renovierung der Fassade der Philharmonie ein Detail realisiert, das aus Kostengründen bei der goldenen Verkleidung des Hochmagazins der gegenüberliegenden Staatsbibliothek entfiel: Die einzelnen goldeloxierten Aluminiumtafeln wurden mit transluzentem Polyester versehen Hauben. In der Staatsbibliothek versprach Scharoun einen subtilen Lichteffekt in Verbindung mit der zugrunde liegenden Pyramidenstruktur der Aluplaten. Heute sieht man, dass diese Idee in der Praxis nur mäßig funktioniert: Gegenüber dem 1984 erbauten Kammermusiksaal wirkt die Außenhaut der Philharmonie trüb und schmutzig – erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass dies nicht am Alter der Philharmonie liegt Teller (jedenfalls der Unterschied nur ca. drei Jahre): Der Kammermusiksaal hat keine durchscheinenden Abdeckungen auf den goldenen Tellern.

Auf der Westseite der Philharmonie rund um das Nottreppenhaus sind alle drei Arten von Außenverkleidungen zu sehen: auf dem oben genannten Schornstein die weißen Kunststoffplatten, die in etwa dem ursprünglichen Plan entsprechen; links davon die mit Polyesterplatten bedeckten Aluminiumplatten und rechts davon (auf der Treppe selbst) die goldeloxierten Platten ohne Abdeckung.

Innenarchitektur

Konzerthalle
Der Saal der Philharmonie bietet 2250 Plätze [zum Vergleich: Der später errichtete Kammermusiksaal fasst 1180 Zuschauer.
Der Aufbau des Saals ist asymmetrisch und zeltartig und basiert auf dem Prinzip der drei ineinandergreifenden Pentagone, die bis heute als Logo der Berliner Philharmoniker fungieren. Die Asymmetrie ist jedoch sehr subtil im Grundriss des Raumes umgesetzt und wird gezielt durch Details in der Halle erreicht: Unter anderem fällt im linken Bereich ein Block des Zuschauerrangs weg, in dem zwei Ateliers untergebracht sind, auf Die gegenüberliegende Seite ist die Orgel (siehe unten) und dahinter ein leerer Kontrollraum, der mit externen Geräten mit Studiotechnik ausgestattet werden kann.

Durch die unregelmäßigen Einstiegsterrassen bieten die Sitze von allen Seiten einen guten Blick auf die fast zentral platzierte Bühne. Durch diese besondere Anordnung wird die Trennung zwischen Künstler und Publikum weitgehend aufgehoben; Von den entsprechenden Plätzen aus kann das Publikum z. B. dem Dirigenten bei der Aufführung ins Gesicht schauen, so dass die hinsichtlich ihrer akustischen Ausgewogenheit ungünstigeren Stellen, beispielsweise direkt hinter dem Schlagzeug (Block H), ihre eigenen Qualitäten bekommen. Viele Künstler sitzen gerne „in der Mitte“ des Publikums während einer Aufführung in der Philharmonie; diese wiederum können die schauspieler je nach sitzplatz von allen seiten beobachten. Jedoch,

Scharoun selbst beschrieb die Anordnung der Besucherblöcke als „aufsteigende Weinberge“. Die Terrassierung der Terrassen bricht die übliche kohärente Struktur des Publikums auf: Die Blöcke gruppieren jeweils etwa 75 bis 100 Sitzplätze, wodurch beide in Bezug auf die soziale Dimension „intim“ und dennoch akustisch und physisch kohärent sind. Hang und Anordnung sind jeweils so gestaltet, dass sich das Publikum im Blickfeld auf die Bühne möglichst wenig gegenseitig behindert.

Der Bruch mit der traditionellen Konzertsaalteilung durch die zentrale Positionierung des Orchesters wurde von den Kritikern immer als Neudefinition des sozialen Konstrukts der konzertanten Aufführung interpretiert. Zum 50-jährigen Bestehen der Philharmoniker schrieb die Berliner Zeitung zum Beispiel: „Stimmt es nicht, dass der offenere Raum der Philharmonie die Entfaltung aller Musik ermöglicht, während sie im Konzerthaus Teil eines bürgerlichen Rituals wird? , an den Gipsköpfen von Bach haftend, scheint bis Prokofjew überwacht zu werden? “

Sowohl die Bühnenposition als auch die charakteristische Terrassenstruktur dienten später als Vorbild für zahlreiche neue Konzertsaalgebäude (siehe unten). Eine ähnliche Terrassenarchitektur für die Besucherränge gab es jedoch bereits in der 1956 eröffneten Mozarthalle der Stuttgarter Liederhalle.

Kammermusikhalle
Der Kammermusiksaal war von Anfang an als Teil der Philharmonie geplant, wurde jedoch erst 1987, 15 Jahre nach dem Tod von Hans Scharoun, eröffnet. Er hinterließ eine Skizze, aus der sein Partner Edgar Wisniewski eine Konzeption für die Struktur entwickelte. Die sechseckige Form des Kammermusiksaals wurde bereits in Scharouns Skizze festgelegt, und Wisniewski übernahm sie in seinem Entwurf. Lothar Cremer fungierte erneut als akustischer Berater des Architekten, und die Platzierung und Gruppierung der Sitzplätze wurde maßgeblich von seinen Analysen beeinflusst.

Wie das Hauptauditorium leitet sich auch die Konzeption des Kammermusiksaals von der Musikerplattform ab. In die Konzertplattform sind viele verschiedene Möglichkeiten eingebaut. Zum Beispiel kann es abgesenkt werden, um einen Orchestergraben für Halbinszenierungen zu bilden. Die Flexibilität der Plattform war ein wichtiges Anliegen des Architekten, der einen geeigneten Raum für Aufführungen zeitgenössischer Musik schaffen wollte.

Auf halber Höhe durch den Sitzbereich rennt ein sogenannter „Aktionsring“. Es ermöglicht den Musikern, an zusätzlichen Orten zu spielen.

Die Galerien am Rande des Saals ermöglichen ebenfalls zusätzliche Raumeffekte durch variable Platzierung der Musiker.

Als Kontrast zum hellen, zentralen Raum des Foyers wählte Wisniewski dunkle, dunkle Farben für die äußeren Bereiche – entsprechend dem Dualismus in der Musik von Dur und Moll. In den freien, brückenartigen Elementen des Treppenhausdesigns des Kammermusiksaals verwendete Wisniewski erneut Elemente aus dem Hauptauditorium.

Wisniewski griff viele Gestaltungsmerkmale der Philharmonie auf – zum Beispiel das Buntglasfenster – und integrierte sie in den Kammermusiksaal. Diese Glasmalerei wurde von Wolken- und Himmeltönen inspiriert. Hier finden Einführungsvorträge für Kammerkonzerte der Stiftung Berliner Philharmoniker statt. Das Foyer wird zusätzlich für Ausstellungen genutzt.

Hauptauditorium
„Ist es ein Zufall, dass sich überall dort, wo Musik improvisiert wird, die Menschen sofort zu einem Kreis zusammenschließen?“ Aus dieser Überlegung heraus entwickelte Hans Scharoun diesen Konzertsaal. Im Gegensatz zur traditionellen Gegenüberstellung von Musikern und Publikum steht bei Scharouns Konzept die Plattform mit den Musikern im Zentrum im Vordergrund, um die sich die Zuhörer gruppieren.

Das Hauptauditorium der Philharmonie ist bekannt für seine hervorragende Akustik sowie für seine Architektur. Bei der Planung arbeitete Scharoun eng mit dem Berliner Akustiker Lothar Cremer zusammen

Technische Universität. Viele der architektonischen Details – zum Beispiel die Steilheit und Höhe der Stufen und Geländer – wurden akustisch bestimmt. Trotz gründlicher Vorarbeiten waren einige spätere Anpassungen erforderlich: Eine der bedeutendsten war die Erhöhung der Konzertplattform im Jahr 1975, um den Klang der Streicher zu verbessern.

„Der Saal ist als Tal konzipiert, auf dessen Bett sich das Orchester befindet und das von terrassierten Weinbergen umgeben ist.“ Scharoun übersetzte das Bild von sanft abfallenden Terrassen in seine Gestaltung der Sitzblöcke für 2218 Teilnehmer. Die Vision des Architekten war es, einen Konzertsaal für eine demokratische Gesellschaft zu schaffen: keine hermetische Absperrung einzelner Ebenen und eine einheitliche akustische Qualität für alle Sitze.

Im Gegensatz zu traditionellen Konzertsälen, in denen die Orgel direkt über der Orchesterplattform platziert ist, stellte Scharoun das Instrument an den rechten Rand des Raumes. Die Orgel verfügt über 72 Register, vier Manuale und ein Pedal und kann entweder über einen Tracker (mechanisch) oder eine mobile elektrische Konsole gespielt werden. Es stammt aus der Berliner Orgelwerkstatt von Karl Schuke.

Hinter diesen marmorierten Jalousien verbergen sich die Pfeifen der Chororgel. Die zwölf Register sind auf zwei Handbücher und ein Pedal verteilt, die wie die der großen Orgel von einer mobilen elektrischen Konsole aus gespielt werden. Die Chororgel wurde ebenfalls von der Werkstatt von Karl Schuke gebaut.

Die Wahl der Verkleidung für die Wände des Auditoriums basierte auch auf akustischen Bestimmungen von Cremer und Scharoun. Die mit winzigen Löchern perforierten Wände aus Kambalaholz sind auf einer saugfähigen Unterlage befestigt, um Echoeffekte auf einem Teil der Plattform zu beseitigen.

Als Gegenstück zur „Weinberglandschaft“ der Zuschauerebenen schuf Scharoun eine Decke, die er als „Himmelslandschaft“ bezeichnete. Die vielen kleinen Lichter sollen Assoziationen an ein „Sternenhimmel“ wecken. Übrigens: Die Deckenhöhe wurde nach dem akustischen Bedarf von 10 m3 Luftraum pro Sitz bestimmt.

Die Form der Decke, die mit ihren drei konvex gewölbten Bögen an ein Zelt erinnert, sorgt für eine gleichmäßige Schalldiffusion. Über der Orchesterplattform hängen „Wolken“ – gewölbte Polyesteroberflächen, die als Reflektoren dienen und es den Musikern ermöglichen, sich besser zu hören.

Studios
In der Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker werden klassische Musikkonzerte auf Ihr Tablet, Smartphone, SmartTV oder PC übertragen. Die Tonqualität ist ähnlich wie bei einer CD und die Bildqualität ähnlich wie bei einem HD-Fernseher. Auf diese Weise dokumentiert die Digital Concert Hall das künstlerische Schaffen der Berliner Philharmoniker und ihrer musikalischen Partner – vom Chefdirigenten Sir Simon Rattle bis hin zu berühmten Gastdirigenten und Solisten.

Theaterkasse
An dieser Abendkasse sind Tickets für Konzerte erhältlich, die von der Stiftung Berliner Philharmoniker gefördert werden.

Foyer
Entgegen der traditionellen Anordnung befindet sich das Foyer rechts vom Konzertsaal (der Haupteingang befindet sich sozusagen „an der Ecke“ des Gebäudes). Aufgrund der terrassenartigen Versetzung der Hörsaalplätze im Konzertsaal wird das Foyer von Treppen dominiert, die als „labyrinthartige Äste“ ausgebildet sind. Diese beiden Umstände irritieren die intuitive Orientierung und es ist manchmal schwierig für Besucher, die richtigen Zugangspunkte zu ihren Plätzen zu finden (von denen es insgesamt 27 gibt). Als Anhaltspunkt können im hinteren Teil des Foyers, um den die Bar heute gebaut ist, vier schräge Säulen verwendet werden: Diese stützen den darüberliegenden Block C des Auditoriums und markieren genau die Mittelachse zwischen der linken und rechten Seite des Saals. Direkt vor dem Fenster befinden sich die Glasbausteine ​​von Alexander Camaro (siehe unten),

Seit 1963 ist die Berliner Philharmonie die Heimat der Berliner Philharmoniker. Aber nicht nur das: Viele andere Veranstalter nutzen auch das Hauptauditorium der Philharmonie und den Kammermusiksaal für Konzerte und andere Aufführungen. Ein Ort der kulturellen Zusammengehörigkeit, der künstlerischen Begegnung – genau das hatte der Architekt Hans Scharoun bei der Konzeption des Gebäudes im Sinn. Beginnen wir mit der Erkundung der Philharmonie, ihrer Architektur und ihrer Geschichte.

Die spezifische Gestaltung von Innendekorationsdetails wie Geländer, Boden und Fenster (siehe auch Abschnitt „Kunst am Bau“) wurde von Scharoun etwa zehn Jahre später in der gegenüberliegenden Staatsbibliothek zu Berlin angewendet, weshalb nicht nur die prägnante goldene Fassadenverkleidung, zeigt aber auch einen direkten Bezug zur Innenarchitektur der beiden Gebäude.

Treppen und Fenster
Auf diese Weise … zu den Sitzblöcken auf der rechten Seite sowie zum Hermann-Wolff-Saal und zum Südfoyer, in denen die Vorkonzertveranstaltungen der Berliner Philharmoniker stattfinden. Die Glasmalereien von Alexander Camaro – hier in Grün- und Blautönen – bilden einen eigenen Kontrapunkt zur Architektur. Mit diesem Farblicht-Effekt wollte Scharoun den festlichen Charakter des Gebäudes unterstreichen.

Die Treppen fungieren als Brücken, die die einzelnen Ebenen verbinden. Sie verleihen dem Foyer eine schwebende Leichtigkeit, die auch von der Marinearchitektur inspiriert wurde.

Kompositionen aus Glas: Die Glasmalereien von Alexander Camaro – hier ein Arrangement aus Grau- und Rosatönen – bilden einen eigenen Kontrapunkt zur Architektur. Mit diesem Farblicht-Effekt wollte Scharoun den festlichen Charakter des Gebäudes unterstreichen.

Die Leuchten wurden von Günter Ssymmank entworfen. Jedes besteht aus 72 fünfeckigen Polyamidoberflächen, die an einem kugelförmigen Kunststoffrahmen befestigt sind.

Kleine, zum Teil brückenartig gestaltete Treppen führen zu den Theatertüren, die auch als Schallpuffer fungieren.

Südfoyer mit Dirigentenbüsten
Im Gegensatz zur expansiven Offenheit des Hauptfoyers, in das das obere Galerie-Foyer des Nordens integriert ist, hat Scharoun das Südfoyer als geschlossenen Raum konzipiert, der zum kontemplativen Rückzug einlädt. Hier finden einige Einführungsvorträge zu den Hauptkonzerten der Stiftung Berliner Philharmoniker statt.

Er war der erste große Orchestertrainer der Berliner Philharmoniker: Hans von Bülow (1830–1894). Auf Veranlassung des Konzertagenten Hermann Wolff wurde er 1887 musikalischer Leiter der Philharmonie, nachdem das Orchester in den Anfangsjahren mit mehreren herausragenden Dirigenten zusammengearbeitet hatte. Bülow setzte hohe Maßstäbe und probte unermüdlich. Unter seiner Leitung erzielten die Berliner Philharmoniker große Siege.

Der in Ungarn geborene Arthur Nikisch (1855–1922) leitete das Berliner Philharmonische Orchester von 1895 bis zu seinem Tod im Jahr 1922. Nachdem er seine Karriere als Orchesterviolinist begonnen hatte, hatte er ein beispielloses Talent, die Musiker mit seinem Charme, seinem Charisma und seinem Talent für sich zu gewinnen seine intuitiv begründete interpretative Kunst. Unter Nikischs Leitung nahmen die Berliner Philharmoniker ihre ersten Aufnahmen auf.

Wilhelm Furtwängler (1886–1954) trat 1922 die Nachfolge von Arthur Nikisch als Dirigent der Berliner Philharmoniker an. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger wurde er sofort ein Verfechter des zeitgenössischen Repertoires, das nach der Machtergreifung Hitlers das Missfallen der Nationalsozialisten hervorrief. Und doch schätzte das Regime Furtwängler als Dirigenten sehr, obwohl er nie Mitglied der Partei wurde und sich als unpolitisch ansah. 1945 wurde ihm das Dirigieren durch die Alliierten untersagt, aber 1947 wurde er entnazifiziert und konnte so erneut die Berliner Philharmoniker dirigieren. Erst 1952 wurde er offiziell wieder zum Chefdirigenten des Orchesters ernannt, eine Position, die er bis zu seinem Tod zwei Jahre später innehatte.

Nach dem Tod von Wilhelm Furtwängler wurde Herbert von Karajan (1908–1989) fast 35 Jahre lang Chefdirigent des Orchesters. Unter seiner Leitung entwickelte es den spezifischen Klang und die brillante virtuose Perfektion, für die es heute weltberühmt ist. Mit Karajan zogen die Philharmoniker 1963 in die von Scharoun erbaute Philharmonie. Mit ihm wurde das Orchester zum Medienstar. Diesem Dirigenten danken wir für zwei weitere Institutionen: die Salzburger Osterfestspiele, die Karajan 1967 ins Leben gerufen hat, und die Orchesterakademie.

Claudio Abbado (1933-2014) war von 1990 bis 2002 Chefdirigent. Er strebte einen transparenteren Orchesterklang an als sein Vorgänger. Der Chefdirigent setzte mit seinen Konzertprogrammen ganz eigene Akzente. Typisch für die Abbado-Ära waren große Konzertzyklen, die sich auf ein bestimmtes Thema konzentrierten, beispielsweise Prometheus, Faust oder Shakespeare, und die Auseinandersetzung mit dem Werk von Gustav Mahler.

Durchgangsfoyer
Das Durchgangsfoyer verbindet die Philharmonie mit dem Kammermusiksaal.

Glocken für die Aufführung von Berlioz ‚»Symphonie fantastique« und Mussorgskys »Boris Godunov«. Die Idee für Glocken, die nicht aufgehängt, sondern in der Mitte getragen werden können und sich daher besser für den Einsatz im Orchester eignen, stammt vom Philharmoniker Fredi Müller. Sie wurden von der Glockengießerei Bachert in Heilbronn mit finanzieller Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Berliner Philharmonie hergestellt.

Architektonische Kunst
Der Boden im Foyer wurde von Erich Fritz Reuter (1911-1997) gestaltet.
Die Glasfenster an der Nordwestseite wurden von Alexander Camaro (1901-1992) entworfen.
Die berühmte „Philharmonische Lampe I“ im Foyer wurde von Günter Ssymmank (1919-2009) entworfen.
Die Gartengestaltung übernahm Hermann Mattern (1902-1971).

Alle vier genannten Künstler beteiligten sich auch an der Gestaltung der gegenüberliegenden Berliner Staatsbibliothek, die einige Jahre später von Scharoun entworfen wurde.

Die Skulptur auf dem Dach („Phoenix“), die wie der Konzertsaal dem Reichstagsgebäude zugewandt ist, wurde vom Bildhauer Hans Uhlmann entworfen.
Bernhard Heiliger (1915-1995) entwarf die Skulptur im Foyer. Heiliger sollte später zwei weitere Werke für die Staatsbibliothek produzieren.
Die Möbel im Foyer und in den Räumen hinter der Bühne wurden von Piter G. Zech entworfen.
Zwischen der Philharmonie und der Tiergartenstraße befindet sich eine kleine Grünfläche, auf der 1959 eine Skulptur des Orpheus errichtet wurde. Sie stammt aus der Werkstatt von Gerhard Marcks.
Direkt über dem Haupteingang befindet sich ein einfacher Schriftzug aus Edelstahl mit dem Symbol des darüber liegenden Gebäudes, einem mehrfach geschachtelten Fünfeck. Schrift und Symbol wurden 2010 von der Firma Fittkau Metallbau und Kunstschmiede erneuert.

Akustik
Mit der einzigartigen Positionierung des Orchesters in der Mitte des Publikums stellten die Philharmoniker die akustische Gestaltung vor völlig neue Herausforderungen. Der gelegentlich gemunkelte Eindruck einer ursprünglich schlechten Akustik des Saals, die dann nur schrittweise auf ein akzeptables Niveau angehoben werden musste, ist nicht zutreffend.

Zu dieser Erzählung trug wahrscheinlich die Tatsache bei, dass die Konstruktion auf einem ursprünglich geplanten aufwändigen Podium aus Kostengründen weggelassen wurde, was zunächst zu vereinzelten Problemen bei der Hörbarkeit einzelner Instrumentengruppen führte. Die endgültige Verbesserung erfolgte – nach verschiedenen Zwischenlösungen – erst über ein Jahrzehnt nach Eröffnung (siehe unten). Die starke Publizität des neu eröffneten Gebäudes hat auch den zum Teil scharfen und übertriebenen Kritiken eine herausragende Stellung in der Debatte eingeräumt. Intendant Wolfgang Stresemann beschrieb später die Anfangsakustik der Philharmonie als „sehr, sehr schlecht – hartnäckig schlecht“.

Dagegen war der Saal von Anfang an akustisch sehr durchdacht – ganz im Sinne von Hans Scharoun, der seine Architektur „von innen nach außen“ plante. So ist das unkonventionelle Erscheinungsbild in Grundriss und Dachform ua Ergebnis akustischer Überlegungen.

Bei der Planung hat Scharoun bereits in der frühestmöglichen Planungsphase bei der Gestaltung seines Wettbewerbsbeitrags eng mit Lothar Cremer von der Technischen Universität Berlin zusammengearbeitet, um als Berater festzustellen, dass das Konzept der Podiumsplatzierung optimal war Akustisch in der Mitte des Publikums umgesetzt, Vor und während der Bauzeit wurden Modelle im Maßstab 1: 9 eingesetzt: Elektrische Impulse erzeugten Pop-Impulse zur Aufzeichnung von Echogrammen. (Forschungsziel war hier nicht die Einstellung der Nachhallzeit, sondern die Erkennung und Korrektur von Flatterechos.)

Bei der Raumakustik lassen sich insbesondere drei Aspekte unterscheiden:

„Klang“ des Raumes: Zeit und Charakter des Nachhalls, Raumresonanzen, Flatterechos etc.
Balance des Klangbildes für die Konzertbesucher: Verteilung des Klangs im Raum, Hörbarkeit der Instrumente
Balance des Klangs auf dem Podium / der Bühne: Hörbarkeit für die Musiker untereinander

„Sound“ des Raumes
Für die Nachhallzeit in Konzertsälen für Sinfonieorchester gilt ein Wert von etwa zwei Sekunden in den Mittenfrequenzen (wenn das Haus voll besetzt ist) als optimal, kürzere Zeiten werden als „matschig“ (Wohnzimmeratmosphäre) empfunden, längere als lullig schnell klingen (Ein Sinfonieorchester in einer großen Kirche gilt daher beispielsweise nicht mehr als angenehm). Dieser Wert wird auch in der Philharmonie erreicht.

Anders als von Laien angenommen, stellt die Einstellung der Nachhallzeit in einem neuen Gebäude jedoch keine große akustische Herausforderung dar, da sie sich hauptsächlich nach dem Platzbedarf (10 m³ pro Person bei der Philharmonie) und der Gestaltung des Gebäudes richtet Oberflächenmaterialien können beeinflusst werden.

Um beispielsweise den akustischen Unterschied zwischen der Testsituation (ohne Publikum) und der Konzertsituation (mit besetzten Sitzen) so gering wie möglich zu halten, wurden die Unterseiten der Sitze mit schallabsorbierenden Kissen versehen. Im unbesetzten Raum gibt es eine ähnliche Nachhallzeit wie bei besetzten Stühlen.

Durch die asymmetrische Anordnung und das Fehlen paralleler Flächen bietet die Halle ideale Voraussetzungen, um klassische Probleme wie Flatterechos und stehende Wellen (Raumresonanzen) zu vermeiden. Die Hallendecke ist mit 136 prismenförmigen Helmholtz-Resonatoren ausgestattet, die mit schallabsorbierendem Material gefüllt sind und durch Regulierung der Spaltöffnung auch abstimmbar sind. Aufgrund ihrer Form wirken sie gleichzeitig als Diffusoren und sorgen so zusätzlich für eine Streuung der sogenannten „Early Reflections“, der direkt hörbaren und ortbaren Reflexionen. Durch diese Maßnahmen erreichte die Philharmonie ihren spezifischen Charakter des Nachhalls, der sich durch eine geringe Frühreflexion und einen höheren Anteil an diffusem Nachhall auszeichnet – und damit das Gegenteil der herkömmlichen Rechtecksäle wie z. B.

Balance des Klangbildes für die Konzertbesucher
Die o. G. Der Charakter des Raumklangs führt auch zur ausgezeichneten Lokalisierbarkeit der primären Klangquellen (dh der einzelnen Instrumente) und zur Selektivität der Klangfarben. Die gleichmäßige Schallverteilung im Raum wird weitgehend durch die multikonvexe Decke erreicht. Dies basiert auf einer Idee von Lothar Cremer zurück: Scharoun hatte zunächst eine kuppelartige Konstruktion vorgesehen.

Ein Hauptkritikpunkt am Anfang war jedoch genau dieser Aspekt der Ausgewogenheit des Orchesterklanges, insbesondere waren die Streicher oft nicht laut genug wahrnehmbar. Die Ursache dafür war schnell die zu niedrige Position des Podiums in der Halle. „Scharouns Talsohle war offenbar zu tief“, kommentierte der damalige Regisseur Wolfgang Stresemann anhand einer Hallenbeschreibung von Scharoun.

Ironischerweise war ursprünglich ein höheres Podium geplant, aber aus Kostengründen nicht realisiert worden. Die Verbesserung der Podiumshöhe sollte sich über mehr als ein Jahrzehnt erstrecken:

Im Sommer 1964 wurde erstmals eine Aufstockung des gesamten Podiums vorgenommen, die erhebliche Verbesserungen brachte, aber noch nicht zur vollen Zufriedenheit der Karajans führte.
1973 wurde aus ästhetischen Gründen im Rahmen von Fernsehaufnahmen ein halbkreisförmiges Trittpodest installiert, das die hinteren Teile des Orchesters erhob. Obwohl dies nur vorläufig gedacht war, wurde es von Karajan fortan in seinen Performances verwendet, weil er von der klanglichen Wirkung, der besseren Hörbarkeit der einzelnen Musiker überzeugt war. Die Verwendung brachte einen nicht unerheblichen Aufwand mit sich, da die Konstruktion für jeweils andere Konzerte entfernt werden musste, was den Einsatz von Spezialisten bedeutete. Aus Sicherheitsgründen musste die Nutzung des Sockels nach einem Jahr eingestellt werden.
Schließlich wurde im Sommer 1975 das Podium in seiner jetzigen Form nach einem Entwurf von Edgar Wisniewski installiert. Die halbkreisförmige Stufenform ist ganz und teilweise mechanisch verstellbar und kann an unterschiedliche Konzertsituationen angepasst werden.

Ein physikalischer Umstand kann jedoch nicht durch strukturelle akustische Maßnahmen verändert werden: Natürlich ist der subjektive Klang auf den Bühnen in der Nähe der Bühnenseite und hinter dem Orchester unausgewogen. Zum einen werden besonders enge Instrumentengruppen hier akzentuierter wahrgenommen als aus größerer Entfernung oder in den klassischen Blöcken (AC), weil hier die relativen Amplitudenunterschiede einfach größer sind. Ein weiteres Problem ergibt sich an diesen Stellen zusätzlich durch die Richtwirkung der Instrumente, was z. B. hat einen starken Einfluss auf Blechbläser und singt am besten als Solist. „Das Solisten-Sänger-Konzert wird daher immer ein gewagtes Experiment in der Philharmonie bleiben“, sagte der zuständige Akustiker Lothar Cremer, während Chöre seiner Meinung nach keine derartigen Schwierigkeiten hatten.

Verständlichkeit zwischen den Musikern
Entgegen der Annahme vieler Besucher wurden die über der Bühne hängenden konvexen Schallelemente nicht in erster Linie für das Publikum, sondern für die Musiker installiert: Auf der Deckenhöhe von 22 Metern über dem Podium verkürzen diese Reflektoren aus Glasfaser den Schallweg von die frühen Überlegungen, damit die Hörbarkeit der Instrumentalisten untereinander gewährleistet ist. Die Reflektoren sorgen aber auch für akustisch ansprechende Zwischenreflexionen auf der bühnennahen Bühne und insbesondere im Mittelgeschoss. Die Elemente werden oft auch als „Wolken“ bezeichnet und sind in Höhe und Neigung leicht einstellbar. Ursprünglich hatte Scharoun einen einzigen großen Reflektor geplant, der dann aber in zehn Einzelteile aufgeteilt wurde. Auf Wunsch von Scharoun wurde ihre Größe aus ästhetischen Gründen im Vergleich zum Design von Cremer reduziert, Zur Öffnung hingen diese kleineren Reflektoren von der Decke der Halle. Bereits in der ersten Spielpause wurden sie jedoch bereits gegen die größeren Reflektoren ausgetauscht, wie sie heute noch zu sehen sind.

Livestream-Technik
Das Gebäude fügt sich in die architektonische und musikalische Tradition des „technischen Avantgardismus“ ein, wie ihn die Architektur selbst und die Orchesterleiter (insbesondere Herbert von Karajan) verkörpern. Speziell die interne Ton- und Sendetechnologie der Philharmonie ermöglicht es natürlich für einige Jahre, ohne viel sichtbaren Eingriff ganze Konzerte in hoher Bild- und Tonqualität als Video-Livestream und als Archivmaterial im Internet zu verbreiten. Die Berliner Philharmoniker sind bislang der einzige Konzertsaal, in dem eine solche offizielle Institution existiert (seit November 2008 unter der Schirmherrschaft von Simon Rattle).