Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München, Germany

Das Zentralinstitut für Kunstgeschichte ist ein unabhängiges kunsthistorisches Forschungsinstitut in Deutschland. Das Institut befindet sich im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Nationalsozialistischen Partei in der Nähe des Münchner Königsplatzes.

Das Zentralinstitut für Kunstgeschichte (ZI) in München ist das einzige unabhängige kunsthistorische Forschungsinstitut in Deutschland. Als Forschungseinrichtung mit nationaler und internationaler Ausrichtung und Vernetzung ist das Zentralinstitut ein Ort der kunsthistorischen Forschung. Mit seinem reichhaltigen Programm an wissenschaftlichen Veranstaltungen versteht das ZI seine Rolle als Forum für den wissenschaftlichen Austausch und die Diskussion aktueller methodischer Fragestellungen und Themen der Kunstgeschichte. Das ZI verfügt über eine der größten und bedeutendsten kunsthistorischen Bibliotheken weltweit mit über 600.000 Bänden und rund 1.140 laufenden Zeitschriftenabonnements. Diese ergänzen den Bildbestand ihres fotografischen Archivs (rund 900.000 Objekte) sowie zahlreiche internationale Online-Ressourcen und -Datenbanken, um das ZI zu einer großen Dienstleistungsinstitution zu machen, die hervorragende Möglichkeiten für die kunsthistorische Forschung bietet.

Das 1946/1947 gegründete Zentralinstitut für Kunstgeschichte befindet sich im Münchner Kunstareal und damit in unmittelbarer Nähe zu den umliegenden Museen, Universitäten und Akademien und macht das Institut zu einem bevorzugten Ort für kunsthistorische Forschung und Wissenschaft.

Das Institut wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst gefördert und von einem internationalen Kuratorium betreut. Es versteht sich als Ort des akademischen Austauschs und als Plattform für internationale Begegnungen. Sie organisiert Vorträge und Symposien und bearbeitet verschiedene kunsthistorische Publikationen, zum Beispiel das Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte und die Kunstchronik, eine Kunstzeitschrift mit Artikeln zu Museumsangelegenheiten, wichtigen Ausstellungen und kunsthistorischen Tagungen sowie zur Denkmalpflege. Das Institut unterhält mit über 560.000 Bänden, 1.250 laufenden Zeitschriften und über 50.000 Auktionskatalogen sowie einer umfangreichen Sammlung von Fotografien von Kunstwerken eine der umfangreichsten Kunstbibliotheken der Welt.

Nach seiner Gründung im Jahr 1946 nahm das Zentralinstitut für Kunstgeschichte 1947 unter seinem ersten Direktor Ludwig Heinrich Heydenreich seine Tätigkeit auf. Nach seiner Emeritierung 1970 trat Willibald Sauerländer als zweiter Direktor des ZI an seine Stelle. Letzterem folgte 1991 Wolf Tegethoff. 2015 wurde Ulrich Pfisterer auch zum Direktor des Instituts ernannt. Sowohl Tegethoff als auch Pfisterer arbeiten derzeit als Leiter des ZI zusammen.

Das Institut versteht sich als „Ort des wissenschaftlichen Austauschs und der internationalen Begegnung“ und ist das einzige kunsthistorische Forschungsinstitut von überregionaler Bedeutung in Deutschland und das einzige außeruniversitäre kunsthistorische Forschungsinstitut in der Bundesrepublik Deutschland. Das Zentralinstitut organisiert Vorträge und Konferenzen. Zu den Publikationen des Instituts gehören das reale Lexikon zur deutschen Kunstgeschichte (seit Januar 2015 www.rdklabor.de) und das Monatsblatt Kunstchronik.

Das Zentralinstitut bietet einzigartige Möglichkeiten für die kunsthistorische Forschung in Deutschland: Die Bibliothek des Zentralinstituts mit mehr als 500.000 Bänden, etwa 1.250 regelmäßig erscheinenden Zeitschriften und mehr als 60.000 Auktionskatalogen ist eine der weltweit größten Kunstbibliotheken Bibliotheken. Die Bibliothek verfügt über einen Katalog von OPAC-Katalogen, das Kubikat, zusammen mit drei deutschen Kunsthistorischen Instituten, dem Kunsthistorischen Institut in Florenz, der Bibliotheca Hertziana in Rom und dem Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris. Das Kubikat zeigt nicht nur einzelne Bände, sondern auch Essays. Die Fotothek des Zentralinstituts stellt seine Sammlungen zur Verfügung. Dazu gehören eine Sammlung von rund 650.000 Schwarz-Weiß-Fotografien, das online zugängliche Farbfolienarchiv für Wand- und Deckenmalerei sowie Mikrofichesammlungen. Seit November 2005 ist das Farbfolienarchiv für Wand- und Deckenmalerei auch in das Prometheus Bildarchiv integriert.

Zahlreiche Kunstwerke, die im nationalsozialistischen Deutschland auf großen Ausstellungen gezeigt worden waren, wurden nach 1945 nicht gezeigt und nicht gezeigt. Das Zentralinstitut macht es seit Oktober 2011 online zugänglich, um eine Debatte über Gesellschaft und Kunstgeschichte zu ermöglichen.